Kapitel 1

594 7 4
                                    

Konzentriert kicke ich den Fußball vor mir ins Tor. Da dort kein Torwart steht, erweist es sich auch nicht unbedingt als schwierig.

„Na wen haben wir den da? Miller wieder alleine auf dem Platz. Solltest du nicht eher zu deinem Daddy laufen und ihm helfen, damit er dich wieder mitspielen lässt im Training wegen seinem schlechten Gewissen?", nehme ich dann eine gehässige Stimme wahr.

Sofort verdrehe ich innerlich meine Augen. Natürlich kann ich sie sofort Harry zuordnen. Mit einem sehr desinteressierten Blick drehe ich ihm um und blicke nicht nur ihm, sondern auch seinen vier Freunden entgegen.

„Meinst du? Naja ich denke das habe ich nicht nötig. Ich bin sowieso viel zu gut für euren Haufen da. Lernt erstmal richtig zu spielen, bevor du sowas sagst", antworte ich ihm dann genervt und lass den Ball vorerst zu meinen Füßen liegen.

„Ach Graceilein sag doch nicht sowas. Wir würden dich alle Haushoch schlagen", lacht er mir entgegen. Ich will gerade meinem Mund öffnen um ihm eine vorlaute Antwort zu geben, da sehe ich meinen Vater auf uns zu kommen. Deshalb halte ich lieber meinen Mund.

„Ach schön ihr seit schon da. Die Anderen kommen auch grade aus der Umkleide perfekt dann können wir anfangen", meint mein Vater zufrieden, als er bei uns ankommt.

„Grace kannst du uns bitte kurz die Fußbälle holen? Ich muss den Jungs erklären was wir heute machen", bittet mein Vater mich dann lächelnd. Ich nicke, da ich ihm leider nie eine Bitte abweisen kann. Er hat es in der Hand, ob ich weiter hier trainieren kann oder leider aufhören muss.

Mit einem triumphierenden Blick von Harry im Rücken mache ich mich auf den Weg in die Gerätekammer. Der Fußballplatz gehört der Schule und ohne den Schlüssel meines Vaters habe ich hier keinen Zutritt. Es sei den das Team hat ein Spiel oder ich habe Unterricht.

Bei beiden Situationen habe ich nur leider keine Chance hier zu spielen und trainieren. Etwas gelangweilt schiebe ich den Metallkasten mit den ganzen Fußbällen hinaus auf den Rasen.

Dort stehen alle Jungs im Kreis um meinen Dad und hören ihm gespannt zu. Sie haben in zwei Tagen, am Samstag, wieder eine Spiel. Ich schätze sie besprechen die Taktik gegen das andere Team.

Mit einem Ohr höre ich zu, als ich mir einen Ball raushole und bisschen zwischen den aufgestellten Hütchen spiele. Die Jungs fangen dann aber erstmal mit einer Aufwärmrunde an. Dafür laufen sie um den Platz herum.

Zufrieden grinsend sehe ich zu wie einer von Harrys Freunden hinfällt. Der blonde Niall hat nicht aufgepasst wo er hinrennt und ist über ein Hütchen drüber gefallen.

Als er wieder aufsteht und sich ein paar Grasfetzen wegwischt, kann ich mir ein lachen nicht mehr verkneifen. Von den Jungs bekomme ich dafür zwar einen vernichtenden Blick zugeworfen, den ignorier ich aber gekonnt.

Der arme Niall wird aber etwas rot. Er ist im Gegensatz zu Harry eher schüchtern. Dass ich ihn jetzt auslache, tut seinem Selbstbewusst sein sicher nicht sehr gut. Auch das er sich dann von Harry ein kurzes anmeckern anhören darf, trägt nicht zur Besserung bei.

Schmunzelnd spiele ich weiter und beobachte sie einfach nur bisschen aus dem Augenwinkel. Leider haben sie ihre Runden viel zu schnell beendet und ich muss den Platz verlassen.

Etwas genervt davon, lasse ich mich auf die Ersatzspielerbank fallen. Gelangweilt sehe ich ihnen zu und rufe meinem Vater hin und wieder über verschiedene Spielzüge meine Meinung zu.

Besonders Harry kritisiere ich sehr gerne. Bei jedem seiner Freunde natürlich auch. Zu meinem Pech fällt es mir bei Louis sehr schwer. Der braunhaarige Junge kann sehr geschickt mit dem Ball umgehen und ihm unterläuft so gut wie nie ein Fehler.

FußballbärchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt