KAPITEL 17

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CLINT BARTON

Wie der Arzt gesagt hatte das es so kommen könnte, lag Joana auch nach einigen Tagen noch im Koma. Bis auf Natasha und Tony war eigentlich jeder aus dem Team zwischenzeitlich mal bei ihr gewesen. Tony hatte mit dem Aufbau der Stadt und seines Towers zu tun und war dadurch entschuldigt. Allerdings erkundigte er sich täglich bei mir wie es der Jüngsten im Team ging. Natasha hatte gesagt das sie eine Pause bräuchte und den Anblick nicht unbedingt ertragen konnte. Auch sie erkundigte sich oft, allerdings nicht jeden Tag. Wieso auch? Ändern tat sich ja sowieso nichts. Das einzige, was sich geändert hatte, war das Joana nun stabil war und keine Lebensgefahr mehr bestand. So war es auch möglich sie auf eine normale Station zu verschieben, sobald sie aufwachte. Und auch wenn ich jeden Tag bei Joana am Bett saß, so vergaß ich diese Stadt nicht. Genauso wie Steve und Tony half ich jeden Tag dabei die Stadt wieder ein bisschen aufzubauen. Mittlerweile war das zu recht großen Teilen auch wieder geschehen, auch wenn man die Spuren noch mehr als deutlich sah. Überall waren zerstörte Fenster und Fassaden, sie Straßen waren an einigen Stellen eingerissen und auch die ganzen Autowracks hatten erst weggeräumt werden müssen um die Schäden an den Bordsteinen und Wegen richtig zu erkennen.

Ich betrat mal wieder Joanas Zimmer als ich sah das diesmal auch Natasha an ihrem Bett saß. "Was machst du denn hier? Ich dachte, du brauchst eine Pause?" Fragte ich und umarmte sie kurz zur Begrüßung. Sie seufzte. "Immer nur von euch zu erfahren wie es ihr geht, gibt mir auch kein gutes Gefühl. Ich wollte sie selbst mal besucht haben, das schulde ich ihr" - "Ich bin jeden Tag hier. Meistens Abends. Es ist ein komisches Gefühl nicht zu sehen wie sie so hyperaktiv durch die Gegend rennt und andere Agenten nervt" sie nickte und schaute wieder zu Joana. Es blieb einige Sekunden still und nur das Piepen, welches uns versicherte das ihr Herz noch schlug, störte diese Stille. Vermutlich war dies eins der Geräusche an das man sich nie wirklich gewöhnen würde können. "Sie schafft das schon", murmelte ich eher zu mir selbst und setzte mich neben Natasha ans Bett auf einen der Stühle. "Sagst du mir, warum sie in Kalifornien dabei war?", fragte sie leise aber trotzdem verstand ich jedes Wort. Fragend schaute ich Natasha an. Jedoch keines Falls unwissend. Ich wusste, wieso sie dabei war, war ich es der den Director überredet hatte sie auch dorthin zu schicken. "Sie wollte es mir nicht erzählen, hat der Frage immer wieder ausgewichen" ich schluckte. Sollte ich das hier wirklich erzählen? Wobei eine kleine Notlüge vermutlich auch nicht schaden würde. Auch, wenn Natasha es eh wusste, wenn ich log.

"Ich wollte sie als Unterstützung dabei haben. Außerdem war das ihr erster Auftrag nach mehreren Monaten. Sie wollte unbedingt mal wieder raus und nicht nur die ganze Zeit im HQ trainieren" ich nahm Joanas Hand und strich mit dem Daumen darüber. "Du weißt, dass das nicht stimmt. Sie hatte erst 2 Wochen vorher eine Mission mit mir. Da steckt etwas anderes dahinter" ich seufzte. "Mag vielleicht sein. Aber ich brauchte sie wirklich nur als Unterstützung und außerdem hat sie mir die Tage davor damit immer in den Ohren gehangen das sie doch mitkommen möchte, bei meiner nächsten Mission, weil wir so lange schon keine mehr zusammen hatten und na ja, irgendwie hab ich mich weichkochen lassen" sie seufzte kurz und schaute dann in Joanas Gesicht. "Du weißt, dass ich dir das nicht glaube, aber vielleicht seid ihr beide irgendwann bereit darüber zu reden. Ich werde mich dann mal wieder verabschieden, in ein paar Stunden fliege ich nach Washington" ich nickte und wir verabschiedeten uns wieder mit einer kurzen Umarmung bevor wieder diese unerträgliche Stille in den Raum trat.

Die Tage im Krankenhaus wurden zu Wochen, und irgendwann zu Monaten. Zwei Monate nach der Schlacht hatten sich ihre Werte zwar nahezu erholt und auch ihre Verletzungen waren laut der Ärzte alle verheilt, aber dennoch wollten sie nicht das Risiko eingehen und sie aus dem Koma holen. Schließlich bestand noch immer ein kleines Restrisiko, welches auch bei mir auf Verständnis traf. Sie musste selbst aufwachen, und so saß ich noch immer jeden Abend bei ihr und hoffte das genau das bald geschehen würde.

JOANA

Genervt ließ ich mich auf dem blendenden Weiß nieder. Seit Tagen wanderte ich in dieser endlosen hellen Welt herum. Wobei es genauso gut weniger oder auch mehr gewesen sein kann, mein Zeitgefühl war quasi nicht vorhanden, seit ich hier war. Und auch andere Bedürfnisse wie Hunger oder Müdigkeit empfand ich nicht, stattdessen lief ich Tag ein Tag aus durch diese Leere. Hier war nichts und niemand, nicht einmal ein Tier oder eine Pflanze. Lediglich ich war hier gefangen, und das ich in einem reinweißen Kleid steckte, machte diese Sache nicht besser. Wenn das hier noch länger so ging, dann würde ich schneeblind werden, und das, obwohl ich vermutlich nicht einmal in der Realität weilte. Zumindest momentan nicht. Wer wusste, schon ob ich überhaupt noch lebte? Schließlich spürte ich nichts. Kein Schmerz, Hungergefühl oder Müdigkeit. Da war, einfach nichts was mir überhaupt noch zeigte, dass ich am Leben war.


Verwirrt bemerkte ich wie die Umgebung um mich herum immer mehr Gestalt annahm. Schnell stand ich auf und schaute mir weiter an wie sich alles veränderte. Der Raum wurde dunkler, bildete Konturen und Formen. Diese bildeten dann irgendwann Wände und Möbel. Ein Schrank und ein kleiner Tisch mit ein paar Stühlen, daneben ein Fenster und ein großes Bett. Ein Bett wie man es aus Krankenhäusern kannte! Als ich durch das Fenster schaute, sah ich die Skyline von New York, doch nicht erinnerte daran das hier ein Kampf stattgefunden hatte, außerdem hatte der Himmel eine komische gräuliche Färbung fast, als wenn ein Gewitter vor der Tür stehen würde. Da ich aber mehr an dem Bett interessiert war, wandte ich meinen Blick vom Fenster ab, rund lief ein paar Schritte bis hin zum Bett. Erst dann erkannte ich das in dem Bett jemand lag. Die Person war an unzählige Maschinen angeschlossen und schien stark überwacht zu werden. Allerdings bildete sich das Gesicht der Person wesentlich langsamer als der Rest des Raumes. Doch als es fertig war, musste ich schlucken.

Das in dem Bett, war ich!

Das in dem Bett, war ich!

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Überarbeitet: 13.03.2020

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