Kapitel 3

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Ich folge meinem Großvater ins Haus. Dort sehe ich als erstes einen kleinen Gang und am Ende noch eine Tür, die er gerade aufmacht.
Dahinter befindet sich eine kleine Küche und gerade als ich ihm hinterher will, hindert er mich daran. ,,Stell deinen Koffer dort ab und komm dann", Lächelt er und zeigt dabei auf die Graue Wand neben mir. Mit einem nicken stelle ihn ihn ab und ziehe ebenso noch meine Schuhe aus.

Ein komisches Gefühl, bei den Menschen zu sein, die man Jahre lang ignoriert hat. Und doch sind sie so nett zu mir.
Sollten sie nicht eigentlich wütend auf mich sein und mich ignorieren, so wie ich es getan habe? Anscheinend bin ich echt ein schlechter Mensch denn im Gegensatz zu mir, sind sie Engel. Zumindestens scheint das auf den ersten Blick so.

Als ich die Küche betrete fällt mir sofort der altmodische Herd auf und der kleine Tisch, der in der Ecke steht. Bedrückt von einem schlechten Gewissen gehe ich weiter hinein.
Einmal umschauen und schon sehe ich meine Oma, die breit grinsend auf mich zu kommt.
,,Meine Güte bist du groß geworden!", Klischeehaft wuschelt sie mir durch die Haare, ehe sie mich in eine feste Umarmung zieht.

Schief grinsend erwieder ich sie zögernd und schaue hilfesuchend zu meinem Opa, weil ich bereits nach wenigen Sekunden keine Luft mehr bekomme. Das peinlichsten jedoch ist, dass ich noch nicht mal weiß, wie die beiden heißen.

,,Agate, lass den armen Jungen mal los, der bekommt schon keine Luft mehr!", Meldet er sich lachend zu Wort und zieht meine Oma vorsichtig weg.
,,Ich kann einfach nicht glauben das es der selbe Junge ist", Lächelt sie und mustert mich. Das ganze wird mir hier unangenehm, weswegen ich versuche so schnell wie möglich das Thema zu ändern.

Zu meinem Pech komme ich noch nicht mal zu Wort. ,,Ihr müsst bestimmt Hunger haben!", Sofort fängt sie an irgendetwas zu essen zu machen. ,,Das musst du nicht wirklich, wir haben keinen Hunger!", Es kommt mir so vor, als würde Opa um alles in der Welt verhindern wollen, dass sie uns essen macht.
,,Nein Gerard! Der Junge hat bestimmt Hunger und du mit deinem dicken Bauch kannst auch nicht sagen, dass du satt bist!", Protestiert sie. Wie auf Kommando knurrt der Magen von meinem Opa und ich verkneife mir so gut wie möglich ein Lachen.

Auf einmal höre ich die Tür aufgehen und drehe mich um, wo ich das Mädchen mit dem rosa Kleid sehe. Iwona.

Lächelnd kommt sie zu uns, nachdem sie ihre Sandalen ausgezogen hat. Ich schenke ihr auch ein Lächeln, aber anscheinend hat sie keine große Interesse an mir.
,,Damian ist noch immer nicht zurück."

,,Wohin ist er denn gegangen?", Fragt Agate und stellt dabei zwei Teller auf den Tisch.
Iwona zuckt mit den Schultern. ,,Bestimmt in den Wald."
Mein Opa seufzt. ,,Er wird schon bald wieder kommen", Lächelt meine Oma und wendet sich wieder dem Herd.

Ich verfolge das ganze Gespräch aufmerksam, bis auf einmal wieder die Tür aufgeht. ,,Dami!", Ruft Iwona grinsend und rennt zur Tür. Als ich sehe wer dort ist, kann es nur dieser Damian sein. Braune fast Schwarze leicht gelockten Haare und mindestens genauso groß wie ich. Nur etwas kleiner. Iwona hat sich wortwörtlich auf ihn geschmissen, weshalb er an der Wand gelehnt ist.

Jedoch gibt es Momentan etwas anderes, was mich beschäftigt. Anscheinend hat Iwona es auch bemerkt, denn sie zeigt auf seine Linke Wange. ,,Was hast du gemacht?", Fragt sie besorgt. Er lächelt sie an. ,,Nicht so wichtig", Sie seufzt und geht an mir vorbei um in der Küche wahrscheinlich nach einem Verbandskasten zu suchen.

Das könnte ich auch nachvollziehen, denn seine Wange hat eine Schnittwunde und das sieht nicht gerade sehr gut aus.
Er zieht seine Schuhe aus und bemerkt mich erst kurz darauf. Worauf mir sofort seine einzigartigen Augen auffallen. Das Linke ist Braun- Blau und sein rechtes Braun-Grün.

Wie ist das möglich? Er lächelt mich an, als er bemerkt hat, wie ich seine Augen anstarre.
,,Iris Heterochromie", Sind die ersten Wort sie er zu mir sagt. Verwirrt runzel ich meine Stirn. ,,Was?", Frage ich ihn.
,,Eine Krankheit", Antwortet er kichernd.

Ich schlucke. Hätte ich in Biologie besser aufgepasst, wüsste ich was es damit zu tun hat. Und ich bin mir ganz sicher, dass wir dieses Thema bereits hatten.
Plötzlich steht er vor mir und reicht mir freundlich seine Hand. ,,Damian", Stellt er sich lächeln vor. ,,Tobias", Ich schüttel freundlich seine Hand.

Anders als ich erwartet hätte, sieht er nicht wie der größte Bauerntrampel aus. Seine Kleidung ist wenigstens "normal".
,,Essen", Ertönt es aus der Küche.

Eine kurze Weile muster ist ihn noch, was er mir gleich tut, ehe wir beide in die Küche gehen. Dabei berührt er mich ausversehen, woraufhin diese Stelle anfängt komisch zu kribbeln.

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