Kapitel 19

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Kurze Zeit später saß May neben mir auf dem Bett.

Wir hatten uns geeinigt dass sie zu mir kam, hatten unser Telefon-Gespräch beendet und danach war May unmittelbar zu mir gekommen. Und dort saß sie nun.

Sie hatte sich ein Kissen genommen und es vor ihrem Bauch mit den Armen umschlungen.

"Denkst über das nach, was David gesagt hat?" fragte ich sie und sah zu ihr rüber.

"Hmm... Wenn er das so sagt, dann werde ich Jake jetzt sicher einige Zeit höchstens nur noch flüchtig sehen. Ich hab weder seine Nummer, noch seine Adresse oder sonst was. Außerdem würde ihn auch gar nicht kontaktieren wollen, ich mein, was soll ich denn dann sagen?" Sie seufzte niedergeschlagen.

"Wie wäre es, wenn ich versuche nochmal mit David zu reden?" schlug ich vor. Mir wäre dabei zwar nicht ganz wohl, aber May so deprimiert zu sehen ist auch kein schöner Anblick.

"Und wie stellst du dir das vor?"

"Na immerhin meinte er, dass er das gemacht hat, weil er mich dabei wahnsinnig mit seinen Sprüchen machen konnte. Ich frag einfach morgen bei diesem Extra-Training..." bei diesem Wort verzog ich das Gesicht. "...ob er zur Party mit Jake kommt. Er hatte ja gesagt, dass er auch kommen will und dann erkläre ich ihm eben wie wichtig dir das ist und dass dann jeder sozusagen eine männliche Begleitung hätte nur du nicht. Claire ist wegen Mason da, David hängt wahrscheinlich eh die ganze Zeit bei mir um mich auf die Palme zu bringen und du hättest dann eben Jacob." Bei der Erwähnung der Party und dem Teil, in dem ich sagte, David wird mich eh wieder die ganze Zeit nerven, verzog ich erneut mein Gesicht.

"Ich weiß es heißt man soll sich nicht zu früh freuen, aber das würdest du machen?" fragte May mich mit strahlenden Augen. Wenigstens hätte ich was dafür, dass ich David wahrscheinlich anbetteln musste. Denn May so fröhlich zu sehen trug bei mir einfach über.

"Aber kann ich dann bei der Party nicht einfach krank werden, sodass ich daheim bleibe?" Das war keine Frage, eher eine Bitte, aber May schüttelte nur den Kopf. War ja klar!

"Und jetzt erstmal eine Packung ordentlich Eis?" schlug May vor, wahrscheinlich um meinen beleidigten Gesichtsausdruck zu beseitigen. Sie wusste eindeutig zu gut, dass ich ein totaler Eis-Liebhaber war. Aber ich aß es eigentlich nur selten, da ich dann erst aufhören konnte, wenn die Packung leer war und das nun auch nicht unbedingt gesund war. Aber wenn May mitaß, warum nicht.

Ich nickte nur und stand gleichzeitig auf. "Ich denke aber wie müssen uns erst eine Packung kaufen, dieses Eis-Gen hab ich von meinen Eltern, die haben wahrscheinlich alles bis zum letzten Rest aufgegessen, was wir hatten.

Ein paar Stunden später saßen May und ich erneut auf meinem Bett. Vorhin hatten wir über belanglose Dinge gequatscht und dann noch irgendwelche komischen Serien im Fernsehen angeguckt, weswegen wir jede Menge gelacht haben und ich nun Bauchweh hatte.

Zum einen vom vielen lachen eben und zum anderen wegen der leeren Packung von Vanille- Karamelleis mit Schokostückchen und Nüssen drin, die neben uns auf dem Boden stand. Ich liebte diese Eis Sorte!

"Darf ich dich zur Party schminken?" fragte May auf einmal und ich verzog wie vorher gequält das Gesicht.

"Wie willst du dass denn machen?" stellte ich die Gegenfrage.

"Nur Eyeliner, Wimperntusche unf Lipgloss. Nicht viel mehr wie du dich sonst immer schminkst, aber ich sag dir der Eyeliner bewirkt viel." beantwortete sie mir meine Frage.

"Vielleicht. Aber nur wenn ich dafür in meinen Ballerinas gehen darf, ohne dass du oder Claire eine Bemerkung dagegen ablasst, klar? Ich geh sowieso mit flachen Schuhen, mit hohen kann ich nicht laufen. Aber ich will nichts von euch dagegen hören!"
Sie nörgelten immer auf mir rum, dass ich immer flache Schuhe trug, kaum geschminkt war und nicht unbedingt die figurbetonendsten Klamotten trug. Sie meinten es gut, aber ich wollte einfach so aussehen, wie ich es wollte, also sollten sie mir da nicht immer reinquatschen.

May stimmte zu.

So ging das ganze noch längere Zeit und als es begann zu dämmern verabschiedete sich May von mir.

Ich sah och zu, wie sie immer mehr in der Dunkelheit verschwand und machte dann die Tür zu.

Meine Hausaufgaben erledigte ich so schnell es ging und diesmal konnte ich mich wenigstens konzentrieren. May hatte mich echt gut abgelenkt.

Danach sprang ich unter die Dusche, wo ich ausgiebig mit warmem Wasser duschte. Ich versuchte meine Gedanken abzuschalten und einfach nur das warme Wasser, das auf meinen Körper prasselte zu genießen. Es war mehr als angenehm.

Ich shampoonierte mir meine Haare und meinen Körper, nachdem ich mich an den Beinen und unter den Achseln rasiert hatte.

Als das Shampoo wieder rausgewaschen war, schaltete ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Sofort schlang ich ein Handtuch um meinen Körper, da der warme Dampf aus der Dusche weg war und der Temperaturunterschied deutlich spürbar war.

Ich trocknete meine Haare noch etwas und zog mir meinen Schlafanzug an. Die noch immer etwas nassen Haaren ließ ich lose hinunterfallen, um sie noch von der Luft trocknen zu lassen.

Später am Abend aß ich noch gemeinsam mit meinen Eltern.

Nachdem wir gemeinsam die Küche wieder in Ordnung gebracht hatten und uns unterhalten hatten, ging ich zurück nach oben. Ich putzte mir die Zähne, durchkämmte meine mittlerweile getrockneten Haare und ließ mich danach erschöpft ins Bett fallen.

Ich versuchte wirklich einzuschlafen, aber das ging nicht. Ich dachte immerzu an die Worte des Sportlehrers. Und als ich schlussendlich doch meine Augen schloss und einschlief, träumte ich auch noch schlecht davon.

Mal wieder einen anstrengenden Tag hinter mich gebracht und morgen und Samstag würden nicht besser werden, dem war ich mir gewiss. 

My Best Friends BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt