Kapitel 16

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Wir begannen das Spiel und ich stellte mich so hin, dass ich erstmal nicht von den Fängern gefangen wurde. Leider hatte das zur Folge, dass nicht mehr sehr viele über waren und viele schon gefangen waren, die ich jetzt versuchen musste zu befreien. Es war wirklich nicht immer gut sich zu verstecken.

Ich ging unauffällig auf May zu, die in meiner Nähe stand und krabbelte dann auf allen vieren unter ihr durch. Sie machte schnell fünf Liegestützen, auch wenn sie eher schlampig und nicht wirklich richtig aussahen. Ich befreite noch zwei weitere Mädchen (och hatte wenig Lust, unter den Jungs durchzukrabbeln) und gerade als ich zu dem vierten Mädchen lief, um es zu befreien, hatten mich die Fänger entdeckt und ich wurde schneller als ich schauen konnte von dem Jungen gefangen. Mary war eigentlich nicht sehr sportlich (höchstens beweglich), aber sie gab ihr Bestes, um unseren Lehrer zu beeindrucken.

Jetzt stand ich hier und wartete bis mich jemand befreite. Mittlerweile waren wieder viele frei und ich eine der wenigen, bei der sich niemand Mühe machte mich zu befreien. Hallo?! Ich hatte immerhin schon satte drei Leute befreit!

May musste selber schauen nicht erneut gefangen werden und allen anderen war ich herzlich egal.

Dachte ich jedenfalls.

Bis David auf mich zukam.

Da wäre es mir doch lieber gewesen noch ewig in dieser affigen Position mit geöffneten Beinen dazustehen.

David kniete sich vor mir hin und ich musste zugeben, dass es komisch aussah.

"Wehe du berührst mich irgendwo!" drohte ich ihm. Wer wüsste schon, ob er seine Hand irgendwo an meine Beine und schlimmer, zwischen meine Beine schob. Oder sich aufrichten würde, sodass sein Kopf gegen mich stieß. Oh mein Gott, davon bekam ich einen Würgreiz. Jedenfalls würde ich mich dann auch so halb aufrichten, wenn ich ihn vielleicht nachher befreien müsste. Danach würde ich zwar stundenlang meine Haare waschen, aber das war es mir wert. Auf jeden Fall wäre es wahrscheinlich unangenehmer für ihn, als für mich, wenn sowas passierte.

Er sagte darauf nichts sondern begann nur langsam mit dem Kopf voraus unter mir durch zu krabbeln.

"Ich wollte schon immer mal zwischen deinen Beinen sein, weißt du das?" fragte er während er extra langsam weiter krabbelte.

"Weißt du, dass du kein Stück besser bist wie unser pädophiles Arschloch von Sportlehrer." zitierte ich ihn.

Ich nahm hinter mir ein tiefes Räuspern war und schlug mir entsetzt die Hand gegen den Mund.

Nein, nein und nochmal nein!

David krabbelte das letzte Stück nun schneller durch mich durch und richtete sich dann auf.

Ich wagte es nicht, mich umzudrehen.

Doch zwei Hände packten mich an den Schultern und drehten mich um. Und vor mir stand der bestaussehendste Sportlehrer, den ich gerade eben vor seinen Ohren beleidigt hatte. Er hatte seine Augenbrauen zusammen gezogen und sein Mund war eine dünne gerade Linie. Ich sah ihm nicht in die Augen.

"Morgen um 18 Uhr abends erwarte ich dich hier zu sehen um eine extra Sportstunde zu vollbringen." meinte er harsch und ich nickte zögerlich.

Ich sah zu David rüber und sah ihn böse an, da ich ihn ja nur zitiert hatte.

Er grinste frech und streckte mir die Zunge raus.

"Und du kannst deine kleine Freundin gleich begleiten!" sagte er energisch zu David und ich konnte mir ein triumphierendes Grinsen gerade so unterdrücken.

"Und was wenn ich und meine kleine Freundin nicht kommen?" fragte David provozierend und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt realisierte ich, dass mich der Sportlehrer als Davids kleine Freundin bezeichnet hatte.

My Best Friends BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt