19. Frauengespräch

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Die Tür knarrte leicht, als die Blondine sie, nachdem Heidrun das Haus betreten hatte, ins Schloss fielen ließ. Die zwei Freundinnen wanderten die Stiegen hinauf und ließen sich im ersten Stock auf Astrids Bett nieder. Zuerst machten die Zwei es sich einfach noch gemütlicher, was ein paar Sekunden dauerte, doch dann kam die Schwarzhaarige schließlich zu Wort: ,,Du glaubst nicht wie sehr ich dich vermisst habe, auch wenn es nur ein paar Tage gewesen sind, in denen ich dich nicht gesehen habe." Astrid schenkte der Frau ein Lächeln, welches diese erwiderte. ,,Ich hätte mich zwar auch so gefühlt, aber...du weißt ja, wie mein Zustand in der Zeit war.", gab die Blondine von sich. Heidrun kicherte kurz und beanspruchte dann: ,,Okay und nun erzähl' mir was passiert ist." Die Augen der blonden Wikingerin weiteten sich minimal und aus ihrem Mund kam ein kurzes: ,,Was denn?" Sie versuchte extra unbewusst und verblüfft zu klingen. Doch die schwarzhaarige Kriegerin ließ sich nicht unterkriegen. ,,Jetzt tu nicht so. Erzähl' mir einfach alles!", zettelte Heidrun ungeduldig an und lehnte sich vor lauter Neugier weiter nach vorne. ,,Naja...Ich beginne mal von Anfang an...", begann Astrid und setzte nach ein paar Sekunden, in denen sie nachdachte, wo sie anfangen könnte, fort: ,,Als ich diese Bauchschmerzen bekommen habe und zu meiner Hütte gerannt bin, kam nach ein paar Minuten Tint dazu. Er setzte sich neben mich und fragte, wie es mir geht. Und plötzlich fühlte ich mich ihm so hingezogen, als wäre ich in seinen Bann gelangt. Es...Ich kann es nicht so genau beschreiben, aber es hat sich in dieser Zeit so richtig angefühlt. Ich wollte bei ihm sein, ich wollte alles machen, was er nur mochte. Dazu gehört natürlich auch dazu, die Drachenbasis zu verlassen." Heidrun sah ihre blonde Freundin neugierig und gespannt, als auch nachdenklich mit einer Priese Verwunderung in ihren grünen Augen an. ,,Wow...Ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so ein starkes Gift gibt.", schaffte die junge Dame es aus sich heraus. Kurz starrte die Wikingerin die Bettkante an, bis sie sich fassen konnte und nachforschte: ,,Okay und weiter?" Astrid seufzte auf und sah die Schwarzhaarige leicht genervt an. ,,Na schön...Als wir mit dem Schiff auf seiner Insel angekommen sind, hat Tint jedem verkündet, dass ich seine Verlobte bin und so waren alle sehr nett zu mir. Ich habe mich mit manchen befreundet oder zumindest ansatzweise und ja...Mehr gibt es da nicht zu sagen." Heidrun zog ihre Augenbrauen hoch, während sie Astrid schief anblickte und löcherte die Frau nochmal durch: ,,Bist du dir sicher, dass es da nicht mehr gibt?" ,,Nein. Habe ich doch gerade gesagt." ,,Hmm...Bist du dir ganz sicher?" ,,Ja...?" ,,Und was ist danach passiert. So...ich weiß auch nicht...bei der Hochzeit?" Die Blondine erkannte sich für geschlagen. Ihr Spielchen brachte nichts mehr. ,,Och Heidrun...Hicks hat eben die Hochzeit gestoppt und mich überzeugt wieder zu euch zu kommen. Zufrieden?" Heidrun schenkte der jungen Frau ihren Als-Ob-Blick und sagte: ,,Na komm schon, Astrid. Du weißt, dass ich es so lange aus dir heraus quetschen werde, bis du endlich alles erzählst. Ins Detail!" Die Kriegerin murrte kurz leise und fluchte in Gedanken umher. Schließlich brach sie durch das Portal zur Realität durch und berichtete: ,,Naja...Als ich knapp davor war, den letzten Schritt zu unserer Ehe zu begehen, also 'Ja ich will' zu sagen, stürmte auf einmal Hicks in die Halle und hielt die ganze Hochzeit auf. Ich war am Anfang ziemlich wütend, da ich ja noch in meiner...Phase war, aber das änderte sich, als..." Heidrun beugte sich noch weiter nach vorne und sah die Blonde unfassbar gespannt an. ,,Als...?", half die Wikingerin ihrer Freundin auf die Sprünge. Astrid begann etwas umher zu stottern: ,,Naja...Als....okay sagen wir es so... Hicks wollte mir weiß machen, wie gern ihr mich hattet und wie sehr ihr mich braucht, indem er eine...Rede hielt. Er erzählte eben, dass alles anders ohne mich ist und dass ihr euch einsam und lustlos fühlt....Und am Ende sagte er, dass es für ihn am Schlimmsten war, da er...m-mich liebt..." Einen kurzen Moment lang passierte nichts. Zumindest wenn man nicht die aufgerissenen Augen von Heidrun mitzählt, die jede Sekunde größer wurden. Die Frau fing an, mit ihren Händen in der Luft rum zufuchteln und dann platzte es förmlich aus ihr heraus: ,,Oh Thor! Oh Odin! Bei allen Göttern die es gibt! Das...ist so....Es ist tatsächlich die wahre Liebe! Diese Aufzeichnungen haben gestimmt! Endlich! Ihr habt zueinander gefunden!" Astrid holte ihre bereits aufgestandene Freundin wieder zurück zu dich auf das Bett und gab zu sprechen: ,,So richtig zueinander gefunden haben wir nicht." ,,Wie jetzt?" Auf Heidrun Gesicht machte es sich die Verwirrung bequem. ,,Naja...Nachdem ich wieder zurück zu mir gekommen bin, haben wir alles Tints Vater dem Stammesoberhaupt gesagt und dieser hat seinen Sohn dafür ins Gefängnis gesperrt. Dann haben wir uns eigentlich nur verabschiedet und bedankt. Draußen wurde ich gleich einmal von Ohnezahn belagert. Das einzige, das passiert war, ist...Nun ja...Dass Hicks und ich uns geküsst haben..." ,,Aaaww und das soll euch nicht zusammen geführt haben?Naja egal, nach diesem Geschehen wird es so oder so nichtmehr lange dauern. Aber jetzt sag mal, wie war es für dich?" ,,Was meinst du?" Natürlich stellte sich Astrid wieder auf dumm. ,,Na der Kuss." Nun schaute die junge Kriegerin ins Lehre und schwärmte: ,,Es...Es war...wie soll ich sagen..." ,,Wundervoll?" ,,Einfach wundervoll. Es fühlte sich...unbeschreiblich an." ,,Aww wow. Aber sonst ist nichts geschehen?" ,,Nein nicht wirklich." ,,Ist auch egal, das ist Geschehen genug! Astrid, ich freue mich so für euch. Wisst ihr eigentlich, wie viel Zeit ihr euch gelassen habt!", lachte Heidrun, was die Blondine ansteckte: ,,Jaja. Ich geb's zu. Wir haben lange dafür gebraucht." Heidrun seufte einmal zufrieden. Bald kam sie wieder zu Wort: ,,Du glaubst nicht, was für eine Zeit das hier auf der Basis war. Vorallem für Hicks war es schlimm. Man hat ihm so sehr angesehen, dass er riesige Sehnsucht nach dir verspürte." Astrid gab als Antwort nur ein Lächeln zum Vorschein. Heidrun stand nach kurzer Zeit dann auf. ,,Na dann. Ich lasse dich wohl lieber auch mal alleine. Viel Spaß noch, wenn du morgen diese Geschichte allen anderen erzählen kannst.", sprach Heidrun und kicherte am Ende. Die blonde Wikingerin verdrehte grinsend die Augen und rief der Schwarzhaarigen, die bereits die Stiegen hinunter schlenderte, hinterher: ,,Schönen Dank auch." Sie vernahm noch ein leises Lachen, bis man schließlich die Türe ins Schloss fallen hörte. Nun sah sich Astrid in ihrem Zimmer um. Dieses Gefühl war einfach zu schön. Endlich wieder Zuhause. Erst jetzt bemerkte die Kriegerin, wie sehr ihr die Drachenbasis gefehlt hatte. Obwohl...wirklich Heimweh konnte Astrid wegen dem Gift ja nicht einmal haben. Aber doch wollte die junge Frau im Moment nicht hier einfach bleiben. Sie musste an die frische Luft, diese tief einatmen und die Aussicht von der Basis über das Meer betrachten. Entschlossen erhob sich die junge Erwachsene und stapfte die Stiegen hinunter. Die junge Dame maschierte auf der Wiese hinunter, bis zu einer kleinen Klippe kurz vorm Strand, wo noch Gras am Boden wuchs, nicht wissend, dass jemand sie beobachtete.

Hiccstrid ~ Falsche Liebe ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt