Diebe, Kurtisanen und Söldner

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Dann beginnt nun der etwas schwierigere Teil unserer Mission. Denn wir müssen eine Bruderschaft haben. Nicht nur eine von Assassinen, sondern uns auch Freunde in der Stadt schaffen. Und wie macht man das am besten? Man nimmt sich die Leute, die nicht besonders angesehen sind. Dazu gehören die Kurtisanen, Diebe und Söldner. Und so beginnen wir damit, ganz im Süden von Rom das Hauptquartier der Diebe aufzusuchen. Der Weg dahin ist beschwerlich, doch da wir uns Pferde genommen haben, sollte das ziemlich schnell gehen. Auf dem Weg bin ich am überlegen, wie ich und Ezio eigentlich mittlerweile zueinander stehen. Er ist über vierzig und ich sehe noch immer so aus wie vor fast dreißig Jahren, als ich ihn das erste mal traf.

Als wir nach einer Weile dort unten ankommen, sehen wir nur eine kleine Taverne. "Der Fuchs, nicht gerade er einfallsreichste Name. Wo könnten wir den Anführer finden?", frage ich ihn und sehe mich um. "Einfacher als ihr denk", hören wir eine Stimme hinter uns sagen. Dort steht auf einmal La Volpe. "La Volpe, was tut ihr denn hier?", fragt Ezio. "Als ich gehört habe, dass Cesare hier in Rom ist, habe ich beschlossen, hier die Gilde hin zu verlegen. Deshalb bin ich hier. Und meine Diebe sind immer bereit, für euch Informationen zu sammeln." Er nickt. Das ist schon mal ein Vorteil. "Wir versuchen eine Bruderschaft aufzubauen. Wir nehmen die Leute, die komplett gegen die Borgia sind und bilden sie aus. Doch eure Diebe belassen wir bei dem, was sie sind", sage ich und betrachte das Gebäude.

"Wie unhöflich von mir, kommt doch herein",  meint La Volpe höflich und wir folgen ihm in das Haus hinein. Drinnen befinden sich einige Männer in schmutziger Kleidung, aber doch fallen sie nicht auf. Jedenfalls wenn man die Bevölkerung von Rom sich genau ansieht. "Dann sehe ich ja keine Probleme, dass ihr mit uns kooperiert", meint Ezio und die beiden Männer schlagen mit einem Händeschütteln zu.

Und so gehen wir weiter zu einer Kaserne die uns genannt wurde. Hier sollten wir Männer finden, die uns helfen mit unserem Vorhaben voran zu kommen. Und gleichzeitig gegen die Franzosen kämpfen, die Cesare befehligt und gelegentlich versuchen, Rom unter ihre Kontrolle zu kriegen. Doch zum Glück ist Ihnen das noch nicht gelungen. "Na sowas, was treibt eine so schöne Frau wie euch hier in die Kaserne?", höre ich die Männer sagen und auch nach mir pfeifen. Doch ich ignoriere einfach die Sprüche und gehe direkt in die Eingangshalle. Dort sehe ich zuerst niemanden, doch dann kommt ein stattlich gebauter Mann herein. "Bartolomeo, was tut ihr denn hier?", ruft Ezio freudig und umarmt seinen Freund. "Nachdem Venedig sicher ist, habe ich beschlossen, mich nach hier hin zu begeben. Hier werden meine Soldaten mehr gebraucht. Ach ja, ich muss euch jemanden vorstellen. Pantesilea! Komm schnell her!" Doch es kam niemand. "Versteckt sie sich hinter dem Schreibtisch?", fragt Ezio und ich fange leise an zu lachen. Doch anstelle eines Schwertes kam diesmal eine Frau. Eine wunderschöne Frau, muss ich zugeben.

"Darf ich euch meine Frau Pentisilea vorstellen? Und dies sind Ezio Auditore und seine Freundin Susanna", meint er und wir reichen einander die Hände. "Wie wäre es, wenn wir die beiden Männer alleine lassen und uns oben bei einer Tasse Kaffee besser kennen?", fragt sie mich. Ich nicke und folge ihr die Treppe rauf. Oben treten wir auf einen Balkon und essen auch ein Stück Kuchen.

"Wie hast du denn deinen Mann kennengelernt?", frage ich Sie. "Wir sind uns in Venedig über den Weg gelaufen und ich muss sagen, er ist ein wahrer Gentleman. Selbst, wenn er in Rage schon ein wenig beleidigend ist." Wir beginnen beide zu lachen. Wir kennen ihn sehr gut. "Und du Ezio?", fragt sie mich anschließend. "Ich habe ihn gezielt gesucht. Ich bin...sagen wir, auf einer Mission und Ezio ist ein Teil von ihr. Er ist nur so geworden, weil ich ihn dazu gemacht habe. Doch ich könnte ihn nie lieben...", sage ich und es klingt irgendwie eiskalt. "Und hast du je darüber nachgedacht ob er dich liebt?" "Doch, doch seine Liebe gehört einer anderen."

In dem Moment kommen die beiden Männer nach oben und Ezio gibt mir zu verstehen, dass wir weiter müssen. Also gehen wir in die Stadt und suchen uns einen Ort, wo wir die letzten Leute suchen. Und zwar Kurtisanen. "Wir sollten in das Rosa in Fiore gehen, dort werden wir bestimmt fündig", meine ich und er nickt nur. Ich weiß nicht warum er nicht gefragt hat, woher ich das wissen tue.

Wieder in diesem Bordell stehen die Mädchen herum und sind ganz schockiert. Alle sind in Aufruhr. "Was ist hier passiert?", frage ich schnell. "Sie haben Madame Solari mitgenommen zum Pier!", meint eine der Mädchen. Ezio stürmt sofort raus aus dem Gebäude und rennt in die Richtung. Ich selbst bleibe hier und schaue mich noch mal genau um, bis ich eine Stimme von hinten höre. "Schön, dich wiederzusehen, Susanna", sagt sie. Es ist Claudia, und Maria steht direkt neben ihr.

"Was tut ihr beiden hier in Roma?", frage ich. "Wir sind hier um zu helfen. Und wie es aussieht haben wir hier unsere Aufgabe gefunden. Denn wenn Madame Solari nicht zurück kommt, übernehmen wir das Bordell." "Ihr habt doch von sowas keine Ahnung", meine ich trocken.

"Bei Onkel Mario habe ich Buchführung gelernt, und daher kann ich doch auch wohl oder übel ein Geschäft führen. Außerdem ist meine Mutter ja auch noch da." Ich nicke den beiden zu und gerade kommt Ezio herein. "Es tut mir leid, aber eure Leiterin ist tot." "Ich glaube wir haben schon Ersatz gefunden," sage ich und mache eine Geste auf die beiden Auditore Frauen. "Das könnt ihr doch niemals schaffen! Traut ihr euch da nicht ein wenig zu viel zu?", fragt er besorgt. Doch seine Schwester meint sofort: "Natürlich nicht. Wir schaffen das schon."

Und genau so schafft man sich Freunde in einer Stadt die von dem Feind besetzt ist....

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