Willkommen in Rom

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Ich habe keine Ahnung, wo sie Ezio hingebracht haben. Oder wo er hingegangen ist. Aber eins weiß ich, und zwar, dass er früher oder später nach Rom geht. Und nach einem langen Weg zu Fuß erreiche auch ich diese Stadt. Wieder. Bin doch gerade erst von ihr nach Monterigginio gekommen. Doch dieser Ort ist nun ein Meer aus Trümmern und toten Menschen. Und irgendwo muss ich doch einen neuen Anhaltspunkt haben. Wo ich hingehen kann und wie ich weiter machen soll.

In der Stadt angekommen gehe ich erst einmal in ein kleines Hotel, wo ich mich als Gast einchecke. Es ist schon schwer, hier in diesem Getümmel eine bestimmte Person zu finden. Doch die Suche wird mir abgenommen. Bereits zwei Tage nach meiner Ankunft erhalte ich einen Brief von Machiavelli. In diesem steht, dass ich mich mit ihm am Kolosseum treffen soll und wir das weitere handeln besprechen.  Und dem gehe ich natürlich nach. Also steh ich in einem engen rotem Kleid da und warte. Denn die Borgia halten Ausschau nach allem, was ungewöhnlich ist. Da wird eine Frau in Hosen und einem Mantel ziemlich weit oben stehen. Daher die Tarnung.

"Susanna, schön, dass ihr auch den Weg nach Rom gefunden habt." Ich sehe ihn an und reiche ihm die Hand. "Es war ein langer Weg, doch letzten Endes habe ich es doch geschafft. Aber ich bin nicht ohne Grund hier", sage ich nur und ich denke, er ahnt bereits, worum es geht. "Ihr wollt auch den Apfel zurück. Das ist mir bewusst. Doch leider haben wir keine Ahnung, wo er sich hier befindet. Geschweige den Cesare und Rodrigo. Denn sie sind nach unserem Angriff nicht in die Engelsburg zurückgekehrt."

Ich sehe Machiavelli an und mir steigen die Tränen in die Augen. "Was ist mit Ezio passiert? Wo ist er?" Er schaut traurig mir entgegen. "Es tut mir leid Madonna, das weiß ich nicht. Er ist davon geritten, doch danach hat man nichts mehr von ihm gehört oder gesehen", meint er kühl. Eine Träne rollt mir über die Wange. "Aber wenn er tot wäre, dann hätte doch jemand die Leiche finden müssen. Also wird er wohl irgendwo sein. Es muss so sein!" Ich glaube, Machiavelli kann nicht verstehen, wie wichtig mir dieser Mann ist.

Ich beschließe, mich morgen mit ihm genau um die selbe Zeit am selben Ort zu treffen. Bis dahin werde ich ein paar Nachforschungen anstellen. Ich beginne in der Nähe von einem örtlichen Bordell, wo Ja gewöhnlich Männer von jedem Stand ein und aus gehen aber auch die Kurtisanen viel mitbekommen.

In eines davon, dass laut den Einwohnern am bekanntesten ist, gehe ich gerade hinein. Das Rosa in Fiore. "Guten Tag die Damen, würdet ihr so freundlich sein Und mich zu eurer Herrin bringen?" "Das brauchen Sie gar nicht, ich bin schon hier", erklingt eine Stimme oben auf der Treppe. Sie gehört einer etwas kompulenteren Frau Mitte dreißig. "Was möchtest du von mit wissen?" "Ich möchte wissen, ob eine ihrer Damen mitbekommen hat, wie ein verletzter Mann aufgefunden wurde und hier nach Roma gebracht wurde", sage ich. Die Frau ist am überlegen. "Dann geht hinauf und fragt herum. Ihr habt meine Erlaubnis."

Also gehe ich die Treppe nach oben und suche nach Mädchen, die gerade nicht den Männern es besorgen. Auf dem Balkon zum Beispiel stehen zwei zusammen und sind sich am unterhalten. "Guten Abend die Damen. Darf ich Sie fragen, ob Sie von einem verletzten Mann erfahren haben, der nach Roma gekommen ist? Oder jemand, der ihn gefunden hat?" Die eine schüttelt direkt den Kopf, während die andere einen Augenblick überlegt. "Si, ich habe von einem jungen Söldner, der gestern bei mir war, erfahren, dass seine Mutter einen verletzten Mann in der Nähe vom Stadttor gefunden hat. Sie habe diesen mit nach Hause genommen." "Wo kann ich diesen Mann finden?" "Ich denke ihr findet ihn bei der Kaserne, dass ist in dieser Richtung", meint die Frau und zeigt in Richtung Osten. "Ich danke euch",sage ich und schon gehe ich wieder nach draußen auf die überfüllten Straßen.

Nach einer Stunde erreiche ich die besagte Kaserne und sehe die Männer bei ihrem abendlichen Training. Doch sie sind so vertieft, dass sie mich gar nicht wahr nehmen. Also stehe ich auf eine der Kisten und schlage mit meinem Schwert gegen ein großes Schild aus Eisen. Die Männer Schrecken sofort auf und sehen zu mit rüber. "Ich suche einen Mann, der gestern im Rosa in Fiore war." "Da war so ziemlich jeder von uns", ruft ein Mann zurück. Daraufhin lacht die ganze Mannschaft. "Dieser Mann hat erzählt, dass seine Mutter jemand aufgenommen hat. Dieser jemand soll vortreten." Und tatsächlich kommt von hinten ein Soldat nach vorne und steht nur vor der Kiste. "Ihr könnt nun wieder trainieren!", brüll ich den anderen noch zu.

Mit dem Mann aber gehe ich zurück zum Eingang. "Warum wollt ihr das wissen?", fragt er mich. "Weil ich diesen Mann Suche im Namen seiner Familie. Ich muss ihn finden." Er nickt. "Meine Mutter wohnt in dieser Adresse. Aber bitte werfen Sie Ihr nichts vor, sie hat nur das aus Großherzigkeit getan. Bitte melden Sie das nicht den Wachen!" "Warum sollte ich das tun? Ich bin hier, um diese Hunde von Borgia aus der Stadt zu vertreiben, genau wie du",sage ich und klopfte ihm auf die Schulter.

Direkt danach breche ich zu der mir genannten Adresse auf. Und bei Anbruch der Dunkelheit erreiche ich auch dieses Haus. Ich klopfe an Und warte, bis mir eine ältere Frau die Tür öffnet. "Bitte, darf ich herein kommen? Es ist so kalt hier draußen?" Die Dame nickt und kurz darauf finde ich mich in einer kleinen Küche wieder.

"Und ihr sucht diesen Mann? Sprich ihr kennt ihn?", fragt sie mich, während sie über dem Feuer eine Suppe kochen lässt. "Si, ich habe ihn trainiert. Ich suche ihm im Namen seiner Familie", meine ich und trinke ein wenig von dem Wein, den sie mir eingeschenkt hatte. "Dann geht nach oben, dort liegt er in einem der Betten. Ich kann euch aber nicht versprechen, dass er bei Bewusstsein ist", meint sie und füllt die Suppe in eine Schüssel. Diese gibt sie mir in die Hand. "Wenn ihr dann schon oben seit", meint sie nur und kocht weiter.

Langsam steige ich die Stufen nach oben Udn erkenne ihn direkt. Und tatsächlich ist er wach. Er sitzt auf seinem Bett und sieht nach draußen. "Willkommen in Roma", sage ich nur und bin überglücklich, ihn überhaupt lebendig zu sehen. Er steht auf und dreht sich zu mir um. Ich stelle die Suppe auf den Tisch neben ihn und umarme ihn. Doch nicht zu fest, damit ich ihm nicht weh tu. Danach zieht er mich von sich weg und küsst mich. Wie ich dieses Gefühl vermisst habe, und vorallem wie sehr ich ihn vermisst habe...

Assassins Creed Brotherhood FF-Gemeinsam gegen alleWhere stories live. Discover now