XXX.

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Ich fühlte mich wie der einzige Mensch auf diesem gottverdammten Planeten als ich über die dunklen Straßen fuhr.
Um mich herum nur die Dunkelheit.
Nach ein paar Minuten bog ich ab und fuhr nun die unbefestigte Straße, Richtung Reservat.

Als ich am Haus der Blacks angekommen war, stieg ich aus und klopfte.
Ja, okay. Es war drei Uhr morgens, dass jemand aufmachte, war sehr unwahrscheinlich und ich wollte auch grade wieder gehen, als die Tür plötzlich auf ging.
Ein Jacob ohne Shirt und mit verpenntem Gesicht stand vor mir und zog mich, bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, in seine Arme.

Sein Körper strahlte eine solche Hitze aus, dass meine kühle Haut anfing zu kribbeln.
"Es tut mir so leid."sagte er mit rauer Stimme.
Ich hob den Kopf, eigentlich war ich hergekommen um mich zu entschuldigen ...
"Nein. Es tut mir leid ... Warte, was tut dir leid?"
Er drückte mich noch fester an sich.
"Das mit deiner Mutter."flüsterte er in die Dunkelheit.
Mir stockte der Atem.
"Wo-woher weißt du davon?"
Er schluckte.
"Jeder der einen Fernseher besitzt weiß davon, ihr Gesicht wird überall gezeigt."
Oh, davon hatte ich nichts gewusst.
"Oh ..."hauchte ich.
Eigentlich wusste ich nicht warum ich hergekommen war, um mich zu entschuldigen, ja, aber eigentlich hatte ich zu den Cullens fahren wollen, in der Hoffnung, sie hätten vielleicht ein paar Informationen, die die Sterblichen nicht hatten, aber irgendwie hatte sich das Auto wie von allein in Richtung Reservat bewegt.
Ich schmiegte mich an ihn und wusste, dass ich heute nirgendwo mehr hingehen würde, ich wollte nur noch hier sein.
Jacob seufzte leise.
"Komm rein, es fängt an zu regnen."
Ich nickte langsam und schloss noch kurz mein Auto ab, auch wenn es hier draußen wohl kaum jemand klauen würde, aber man konnte nie vorsichtig genug sein ...

Drinnen saß Billy in seinem Rollstuhl vor dem Fernseher, ein Bier in seiner Hand.
Ich wollte ihn grade fragen was er um diese Uhrzeit noch hier zu suchen hatte, auch wenn das in seinem Haus wohl eher eine Frage an mich wäre, da sah ich auf den Bildschirm.
Das Gesicht einer Frau prangte dort.
Rötliches Haar, braune Augen, eine Brille auf der Nase, strenges Gesicht.
Darunter stand folgender Titel:

Helena Champbell (38) seit gestern morgen vermisst

Ich schluckte schwer, Jacob legte mir eine Hand auf die Schulter.
Irgendwie war mir das bis ich ihr Gesicht über diesem Titel sah, alles so unwirklich vorgekommen, aber jetzt traf mich die Realität mit voller Härte.
Meine Mutter war wirklich weg.
Unauffindbar.
Verschwunden.
In Luft aufgelöst.

Plötzlich den Tränen nahe ließ ich mich wie versteinert auf einen Sessel fallen, wie hypnotisiert starrte ich auf den Bildschirm, auf welchem nun die Nachrichtensprecherin etwas über die Umstände von Helena Champbells Verschwinden erzählte.
"Nach der Aussage des Verlobten der Vermissten, wollte Miss Champbell ihre Eltern in Toronto besuchen, ihr Verlobter John Chaster brachte sie gegen 9 Uhr morgens zum Flughafen von Florida, den sie allerdings nie verlassen hat, keiner weiß wo Miss Champbell ist. Sie hat nicht in ihren Flieger eingecheckt, noch hat sie das Gebäude verlassen. Alle Hinweise werden von der Polizei angenommen."
Damit wurde ein neues Thema aufgerollt und der Fernseher wurde ausgeschaltet.
Eine einzelne Träne lief meine Wange herunter, welche ich aber schnell wieder wegwischte.
Billy drehte sich mit besorgtem Gesicht zu mir.
Irgendwie hatte ich die ganze Zeit gedacht, er hätte mich garnicht bemerkt, doch jetzt lag seine ganze Aufmerksamkeit auf mir.
"Nichts."sagte Billy das was ich dachte.
Einfach nichts.
Ich hatte nichts von ihr.
Ich nickte und schluchzte einmal leise, immernoch bemüht die Tränen zurückzuhalten.
Billy versuchte ein Lächeln.
"Die Sterblichen brauchen immer ein bisschen länger, sie werden sie schon finden."
Das war es ja, irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl bei der Sache.
Weitere Tränen liefen meine Wangen herunter. Langsam schüttelte ich den Kopf.
"Nein, werden sie nicht."hauchte ich mit zitternder Stimme.
Jacob hockte sich vor mich.
"Hey, sie finden sie, versprochen." Seine Stimme klang weich und beruhigend und irgendwie wollte ein Teil von mir ihn glauben, aber der andere Teil wehrte sich vehement.
Also sagte ich einfach garnichts.
"Du solltest schlafen, Blaze. Bleib heute Nacht hier, ich will es nicht verantworten, wenn du in deinem Zustand und dem Wetter draußen noch auf die Straße gehst."
Ich nickte einfach nur und merkte noch wie ich von Jacob auf die Beine gezogen wurde, er mich um die Ecke und in einen kleinen Raum schob, hinter mir sachte die Tür schloss und sich nun vor mich auf sein Bett setzte.
"Komm her, es wird alles wieder gut."
Er streckte die Arme nach mir aus und ich ging auf ihn zu.
Er zog mich an sich und deckte seine Decke über uns.
So lag ich da, dicht an ihn gedrückt, seine Arme um meinen Bauch geschlungen, sein Atem in meinem Nacken.
Ich spürte seinen Herzschlag im Rücken.
Ich beruhigte mich langsam und nach kürzester Zeit fielen mir die Augen zu ...

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Wuhu, letztes Kapitel! 

Ja, jetzt kommt nur noch der Epilog und daaaann ist dieses Buch fertig!🎉👏

Könnt ihr mir einen guten Covermaker empfehlen??😭
Ich finde keinen!!!

Danke schon mal😂

Würde mich über Kommentare freuen.
Danke fürs Lesen :)
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lunation - Bis(s) in die tiefste NachtWhere stories live. Discover now