VII.

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Ich rannte zur Ausfahrt und dann gerade aus.
Nur zur Info: Gerade aus war eine Wand aus Bäumen.
Ich rannte direkt in den Wald.
Wahrscheinlich dumm, aber hier hatte ich die größte Chance mich zu verstecken.
Hinter mir hörte ich Rufe.
Sie schrien meinen Namen - Als ob ich stehen bleiben würde.

Ich krachte nicht selten gegen bemooste Baumstämme, stolperte über Steine oder lief direkt in stachelige Büsche hinein.
Mehrfach sah ich mich um.
Aber sie waren da nirgends, ich hörte sie noch nicht mal. Eigentlich sollte man sie doch genauso hören wie mich.
Ich meine, ich trampelte hier rum, wahrscheinlich hörte man mich bis zu mir nach Hause!
Und wieder ein dicker Zweig der mir mein Gesicht zerkratzte.
Ich fasste mir mit Schmerz verzerrtem Gesicht an die Wange.
Ich blutete heftig.
Ich hielt kurz inne um Luft zu bekommen, da hörte ich etwas.
Allerdings kam es nicht von hinten ... Es kam von vorn.
Ich bekam Panik.
Sie müssten doch eigentlich von hinten kommen!
Man hörte nicht viel.
Lediglich ein Rauschen, ganz selten das feine Knack eines Zweiges.
Sonst nichts.
Aber dennoch wusste ich das da jemand war und dieser Jemand kam immer dichter.
Ich presste meine Hand auf die blutende Wange und drehte mich um.
Jetzt war es an der Zeit, zurück in die Richtung zu laufen, aus der ich soeben gekommen war.
Das Geräusch hinter mir wurde immer lauter, meine Panik stieg mit jeder Sekunde und dann, ohne jegliche Vorwarnung, wurde ich mitten im Laufen am Oberarm gepackt.

Derjenige lief dann nicht etwa mit oder so, nein, er packte mich und blieb einfach stehen.
Ich möchte hier nicht sagen das ich sehr schnell laufen konnte, aber das Adrenalin hatte mir schon eine gewisse Geschwindigkeit eingebracht und jetzt hatte ich das Gefühl, das mein Arm gerade ausgerissen wurde.
Ich schrie, meine Hand rutschte von meiner Wange, Blut spritzte umher und ich fiel hin.
Die Hand von dem Typen der mich festhielt blieb wo sie war und zerrte mich ohne jegliche Mühe hoch, ganz so, als würde ich so viel wie eine Feder wiegen.
Also stand ich jetzt, Blut lief aus meiner Wange und tropfte in unregelmäßigen Abständen auf einen, am Boden liegenden Ast.
Ich sah mit Mühe auf, um das Gesicht meines Angreifers zu sehen.
Welcher der Cullens hatte einen so festen Griff?

Doch das Gesicht in das ich da sah, gehörten keinem der Cullens.
Das Gesicht war mir ganz und gar unbekannt, doch eine Sache wusste ich ganz genau:

Irgendwas war hier faul, der Typ hatte leuchtend rote Augen und war genauso blass und kalt, wie die Cullens.

Eine Weile lang starrte ich ihn einfach an.
Er hatte den Kopf schief gelegt, seine Lippen waren zu einem hungrigen und grausamen Lächeln verzogen.
Ich atmete ein, zählte innerlich bis zwanzig, dann stieß ich einen einzelnen Schrei aus.
Er hallte im Wald wieder, das Echo rollte über die Wipfel der Bäume und fand seinen Weg hinaus, in die weite Welt.
Bei jedem einzelnen Laut klang der Schrei schmerzerfüllter, ängstlicher und verzweifelter.
Leises Lachen, es war mehr ein Glucksen.
Ich sah ihn an.
Er mich.
"Du bist ja niedlich, denkst du dir kann irgendjemand helfen?"
Erschreckender Weise stimmte mein Unterbewusstsein ihm im zweiten Punkt mit heftigem Klatschen zu.
Ich versuchte mich los zumachen, doch sein Griff war wie aus Stahl, am liebsten hätte ich einfach geheult und ihn angefleht mich zu verschonen, aber das ließ mein Stolz leider nicht zu.
Also rüttelte ich weiter, allerdings ohne jegliche Kraft, die hatte ich aufgebraucht. 
"Mach ruhig weiter so, mit Adrenalin schmeckt dein Blut noch viel besser."
Mein Blut? Oh mein Gott, ich hatte es hier mit einem Kannibal zu tun, einem Kannibal mit roten Kontaktlinsen.
"Bitte ..."begann ich heiser zu flüstern, doch er lachte nur.
"Ich werde dich nicht verschonen, Süße." Er kam dicht an sein Gesicht heran. "Ich hatte seit vier Wochen keine ordentliche Mahlzeit mehr."
Er schloss die Augen und hielt sein Gesicht in mein Haar.
Er sog meinen Duft in sich ein und richtete sich zu voller Größe auf und sah auf mich hinab.
"Normalerweise spiele ich ja noch ein bisschen mit meinem Essen ... Aber du riechst so gut, bei dir kann ich leider nicht warten."
Er warf seinen Kopf zurück und riss den Mund auf, zwei spitze Eckzähne blitzten mir entgegen.
Ich schrie nochmal.
Er war kein Kannibal.
Er war ein Gott verdammter Vampir!

Ich versuchte mich irgendwie zu schützen, er kam mit seinen Zähnen immer näher, da wurde der Vampir von hinten angegriffen.
Seine Hand löste sich von meinem Arm.
Ich starrte auf ihn und ... Jasper.
Die beiden schienen aneinander zu kleben, sie schlugen zu, fauchten und kratzten.
Als ich genauer hinsah, hatte auch Jasper jene langen Zähne und roten Augen.
Das war zu viel für mich.
Ich taumelte nach hinten und lehnte mich gegen etwas, was ich für einen Baum hielt, doch als mich dieses Etwas sanft beiseite schob und ich aufsah, erkannte ich Emmett.
Ich schüttelte den Kopf und ging wieder ein Stück zurück, stolperte über einen Ast und landete unsanft auf dem Boden.
"Ihr müsst sie hier wegschaffen, sie blutet, Jasper ist noch nicht lang genug Vegetarier um ihr wiederstehen zu können!" Das sagte eindeutig Emmett.
Ich verstand natürlich nichts von all dem.
Ich krabbelte nur rückwärts über den Waldboden und versuchte nicht laut schreiend davon zu rennen.

Vampire.

Das war eindeutig zu viel für mich ...

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Badumm tschhhh🎉🎊

Und wieder ein Kapitel, Blaze weiß nun die Wahrheit😱😱

Was haltet ihr von all dem? Meint ihr, die Cullens wollen sie jetzt immernoch aus Forks vertreiben?

Schreibt mir gerne Theorien, mit ein bisschen Glück verändert ihr die Handlung.

Oder auch nicht, Tschüß xD
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Gewidmet an HonneyMoona

lunation - Bis(s) in die tiefste NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt