26. Kapitel

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Harry POV:

Ich hatte gerade seit einer Ewigkeit mal wieder etwas gegessen, als der Klingelton meines Handys ertönte. Ich holte es sofort aus meiner Hosentasche hervor und Hoffnung machte sich in mir breit. War das Lou? Ich wusste, dass das unwahrscheinlich war, aber ich wünschte es mir so sehr. Doch ein Blick auf den hell erleuchteten Bildschirm machte sofort allerlei Träume zunichte. Natürlich war nicht Louis der Anrufer, sondern Simon. Augenblicklich war mir wieder zum Weinen. Ich war eh ziemlich nah am Wasser gebaut und in letzter Zeit reagierte ich auf alles noch sensibler, als sonst. Ich unterdrückte die Tränen und nahm den Anruf an.

"Hallo?!",flüsterte ich unsicher in mein Handy und sofort ertönte Simons laute Stimme. "Harry! Schön, dass du auch mal abhebst!", rief er wütend. Er hatte mich in den letzten Tagen öfters angerufen, aber ich war nie dran gegangen. Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte! "Sorry", murmelte ich leise, aber er hatte mich trotzdem verstanden. "Ja, ist ja gut, mir war schon klar, dass du der Schwuchtel nachtrauerst", sagte er entnervt und jetzt konnte ich doch nicht mehr verhindern, dass die Tränen literweise -so kam es mir vor- meine Wangen hinunterliefen. Normalerweise hätten mich seine Worte wütend gemacht, aber jetzt verspürte ich einfach nur noch Trauer. Wegen jemandem, wie ihm, war Louis weg. Wegen einem schwulenfeindlichem Arschloch. Ich schluchzte bei diesem Gedanken laut auf und natürlich ließ Simon dies nicht unkommentiert. "Heul nicht rum! Wegen dir ist das alles passiert! Du musstest ihn ja unbedingt küssen in der Öffentlichkeit! Ich habe euch ja gesagt, dass ihr es geheim halten solltet, aber nein, du wusstest es ja besser!! Du bist ganz alleine selber Schuld", warf er mir vor und während ich eben noch mit zittrigen Beinen in dem Raum gestanden hatte, lag ich nun zusammengekrümmt auf den kalten Küchenfliesen. Seine Wort trafen mich hart, als wollten sie mich umstoßen, und genau das taten sie. Ich schluchzte und schrie alles aus mir heraus.
Wegen dir ist das alles passiert!
Du bist ganz alleine selber Schuld.

Seine Stimme bohrte sich in meinen Kopf und wiederholte schier endlos, diese direkten, aber wahren Worte. Er hatte recht. Er hatte verdammt nochmal recht! Ich war selber Schuld, ich hatte Louis geküsst und dann noch nicht einmal richtig auf ihn aufgepasst. Ich war nicht nur dumm und unüberlegt im Handeln, nein, ich war sogar noch zu unvorsichtig, wenn ich meine naive Tat erst einmal durchgezogen hatte. Mir liefen immer mehr Tränen das Gesicht hinunter und ich konnte Simons Stimme nur noch leise aus dem Handy hören, weil ich zu sehr in meinen Gedanken vertieft war. Er versuchte wohl seine Worte wieder rückgangig zu machen, oder mich zu beruhigen. "Harry?! Hey Harry... nicht weinen, also d-du... ich... Harry?! Harry!!!" Ich ignorierte ihn und schaltete mein Handy aus. Ich hatte Louis einfach nicht verdient, ich war ein schrecklicher, grausamer Mensch.

Louis POV:

Ich lag wieder einmal in diesem gottverlassenem, dunklem Raum und wartete. Ich wusste nicht worauf ich wartete, aber ich merkte, dass bald irgendetwas passieren würde. Irgendetwas würde sich ändern. Ich hatte keine Ahnung, woher plötzlich dieses Gefühl kam, aber es beruhigte mich. Es konnte doch nur besser werden, oder?! Ich kam zu dem Entschluss, dass ich nicht darauf kommen würde, was geschehen wird, und überlegte stattdessen, was mich überhaupt dazu brachte so zu denken. Vielleicht, weil Harrys Stimme mich so beruhigt hatte?! Oder weil mein Entführer sich heute so anders verhalten hatte?!

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Tür sich öffnete und der Mann wieder eintrat. Ich sah ihn etwas unsicher an, während er traurig lächelnd auf mich zu ging. Ohne ein Wort hielt er mir einen Briefumschlag hin und sah mich durchdringlich an, als ob er versuchen würde, mich mit all meinen Gedanken und Gefühlen in seinen Kopf einzuspeichern. Bei dem Gedanke daran, dass für immer ein Bild von mir und meinem innerem Chaos in seinem Gehirn verankert war, schüttelte ich mich. Ich nahm mit zitternder Hand den Umschlag und der Mann nickte mir lächelnd zu, bevor er wortlos den Raum verließ.

Unsicher sah ich ihm hinterher und öffnete schließlich das Kuvert. Mir fiel ein Brief in die Hand und ich begann die unordentliche Handschrift zu lesen.

Lieber Louis,
es tut mir alles so leid. Ich wollte dir nicht wehtun, aber ich konnte nicht anders. Deine wunderschönen Augen und dieses Lächeln, ich konnte ihnen einfach nicht widerstehen. Ich fühle mich so schuldig, nur ich hatte keine Kontrolle mehr über mich.
Du veränderst mich.
Ich hatte immer so gehofft, dich mein nennen zu können, aber ich habe es nicht verdient, ich bin nicht der Mensch, der dafür bestimmt ist, deine Liebe erwidert zu bekommen. Harry ist dieser Mensch, ich weiß das jetzt. Ich sehe das daran, wie du immer strahlst, wenn sein Name erwähnt wird. Am Anfang war ich einfach nur wütend und eifersüchtig, aber jetzt tut es nur noch weh. Der Schmerz ist unerträglich, das einzige, was mich noch mehr verletzt ist, wenn du unglücklich bist. Und das bist du, sobald du von Harry getrennt bist. Deshalb werde ich beide Schmerzen beenden. Den Schmerz, wenn du unglücklich bist, und den Schmerz, wenn ich es bin.
Es tut mir ales so leid und ich hoffe du verzeihst es mir irgendwann, falls man einem Toten überhaupt etwas verzeihen kann. Bitte behalte mich nicht nur als schlechten Mensch in Erinnerung, das würde ich nicht aushalten. Ich weiß, du kennst mich nur als Kriminellen, aber denk daran: Jeder Mensch hat gute Seiten, auch ich. Wenn auch nicht so viele und wunderbare wie du.

Ich liebe dich,
Bill

Ich war komplett durcheinander. Er liebte mich, also?! Er war doch Bill, oder?! Es musste so sein, sonst würde das alles gar keinen Sinn mehr machen. Ich bemerkte, wie ich anfing zu weinen. Es tat mir weh, dass ich ihn verletzte, aber ich konnte doch nicht für meine Gefühle, oder?! Es war trotzdem ein Schock, als ich realisierte, dass sich vermutlich gerade jemand, nur wegen mir das Leben nahm.

Ich stand weinend auf und rannte zur Tür. "Bill!! Bill, mach die Tür auf, bitte!" Ich bekam, wie zu Erwarten, keine Antwort und ließ mich langsam die Wand hinunter gleiten. Ich hatte einen Menschen getötet... Hatte ich doch, oder?! Er nahm sich wegen mir das Leben... auf einmal kam mir etwas komplett anderes -und, zugegeben,  für mich viel wichtigeres- in den Sinn. Harry!! Hatte Bill nicht geschrieben, er wolle beide Schmerzen beenden?! Also nicht nur seinen, indem er sich das Leben nahm, sondern auch meinen, indem er... mich zu Harry brachte?!

Bei dem Gedanken fing ich unwillkürlich an zu lachen und so kam es, dass ich zugleich lachend und weinend in einen stockdusterem Raum gefangen, auf einem eiskaltem Steinboden saß. Es war, als ob ich alle Gedanken auf dieser Welt durcheinander dachte, und alle Gefühle gleichzeitig durchlebte. Ich war unglaublich glücklich und traurig zugleich, als ob ich platzen würde, während ich zerrissen wurde. Eigentlich unmöglich und ich war einerseits vollkommen überfordert, anderseits erschien mir alles komplett klar.

Hey:) Dieses Kapitel ist etwas länger geworden und auch früher, als ich selber dachte, zustande gekommen, aber ich war gerade so in Schreibstimmung... ok eigentlich wollte ich mich nur vom Physiklernen drücken, aber egal. Hasst ihr Physik auch so sehr, wie ich?! Ich finde das so langweilig und uninteressant, aber ich schreibe am Mittwoch Schulaufgabe und da ich die letzte Ex ziemlich... äh verhauen habe (Ja, ich glaube das trifft es ganz gut), muss ich mich bisschen zusammenreißen:( oh Gott Schule ist so grausam...

Naja, ich muss euch mal ein kleines Problem erläutern (:D) undzwar: Ich habe eine Idee für eine neue Story und, alter Schwede, diese Geschichte wird so geil und ich weiß jetzt schon, dass ich es lieben werde an ihr zu schreiben:) nur jetzt kommt das zu erläuternde Problem: Ich habe nämlich schon so viele Ideen und werde fast von meiner Kreativität bei dieser neuen Story gesprengt, weshalb es mir ziemlich schwer fällt hier weiterzuschreiben, aber ich werde die hier auf keinen Fall beenden oder auf 'on-hold' setzen -das würde ich nieeeemals wagen-, aber naja, die letzten Kapitel hier waren deshalb nicht so der Riesenhammer, finde ich, aber heute habe ich mich einfach mal zusammengerissen, und das ist dann das Ergebnis, mit dem ich eigentlich relativ zufrieden bin:) Also im Prinzip wollte ich mich nur entschuldigen weil die vorherigen Kapitel nicht so lang und gut waren und wenn ich könnte würde ich sie am liebsten nochmal ändern, aber ich werde mich jetzt am Riemen reißen und ihr durft euch einfach schon auf die andere Geschichte freuen :D

Ok wenn ihr irgendwelche Fragen zu der Story habt oder euch vielleicht auch das Handeln von Bill unklar ist: Haut's 'naus, ich antworte gerne (;

Gut, dann wäre alles geklärt und ich freue mich über Kommentare und Votes :) <33

Caught-Larry Stylinson (German)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant