18. Kapitel

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Louis POV:

Ich saß seit gefühlten Stunden in einem dunklen, kalten Raum. Mein Kopf dröhnte und eine Wunde an meinem rechten Arm pochte wie verrückt. Ich konnte wegen der Dunkelheit nichts sehen, weshalb ich keine Ahnung hatte, wie groß und tief die Verletzung war, aber ich traute mich auch nicht, sie anzufassen. Also saß ich weinend auf dem harten Steinboden, in der Hoffnung alles würde gut werden. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, nachdem ich in diesem Raum aufgewacht war. Alle Erinnerungen waren weg, ab dem Moment, wo ich Harry geküsst hatte und er dann einen Schlag mit eine Eisenstange auf den Kopf bekommen hatte. Und das war das, was mich am meisten beschäftigte. Wie ging es Harry?

Wo war er? War er vielleicht sogar im selben Gebäude, nur in einem anderen Raum? Hatte man ihn gerettet und er war in einem Krankenhaus, oder sogar zuhause? Diese Ungewissheit ließ mich nicht mehr los, aber was sollte ich tun?! Ich war so verdammt verzweifelt und wollte einfach nichts lieber, als einzuschlafen und in Harrys starken Armen aufzuwachen. Ich schluchzte auf. Ich brauchte ihn so sehr, meinen Hazza.

Auf einmal hörte ich, wie sich die Tür zu dem Raum öffnete, und ich wurde geblendet von dem Licht, welches durch die offene Tür schien. Dann erschien ein Schatten von einer großen, kräftigen Person im Türspalt. Ich bekam schreckliche Angst und zog meine Beine fest an den Körper. Diese ganze Situation war so gruselig und einschüchternd, dass ich anfing zu zittern. Dann ging plötzlich das Licht im Zimmer an und ich erschauderte. Ich befand mich in einem riesigen, leeren Raum. Sowohl der Boden, als auch die Wände, waren aus rauem, grobem Stein, und es befand sich kein einziges Fenster in diesem bunkerartigem Zimmer. Doch am meisten erschrak mich die Person,, die grinsend auf mich zu kam. Es war ein, um die 50-jähriger, verammt riesiger und hässlicher Mann. Hässlich im Sinne von null Ausstrahlung oder Persönlichkeit.

"Na, Tomlinson!? Wie fühlt sich denn der 'Boobear' ohne sein 'ach-so-geliebtes Hazzachen'?" Ich bekam eine Gänsehaut bei seiner rauen, unheimlichen Stimme, aber als er sich über mich und Harry lustig machte, packte mich die Wut. "Halt die Klappe! Wo ist Harry?? Wenn du ihm irgendetwas antust, dann..." Er lachte spöttisch. "Harry? Der ist schon längst tot, Kleiner. Keine Angst, dem tu ich nichts mehr an!!" Was?! Neeeein. Nein. Nein. Nein. Nicht Hazza, bitte, Gott oder irgendwer, nicht er. Nicht mein geliebter, wunderschöner, süßer, witziger, perfekter Hazza.

Ich verfiel in eine Art Starre, bevor ich schluchzend zusammenbrach und zu schreien begann. Der Mann kam zu mir und kniete sich neben mich. Als er seine Hand auf meine Schulter legte, schlug ich verzweifelt um mich, am liebsten hätte ich ihn erschlagen, aber ich hatte keine Kraft. "Lass mich!! Du Arschloch... i-ich... Harry, Hazza... komm zurück, ich liebe... i-ich liebe d-dich." Ich weinte und er fing plötzlich an zulachen. "Ach, Tomlinson, mein Süßer... keine Ahnung, ob Harry noch lebt. Es ist mir auch egal, vielleicht liegt er noch immer auf dem Parkplatz und verblutet gerade, aber vielleicht wurde er auch gerettet, keine Ahnung..." Ich sah ihn an.

"D-du... hast i-ihn nicht ge...getötet?" Er schüttelte grinsend den Kopf. "War nur ein Spielchen, Tommo. Alles gut." Ich war erleichtert, vielleicht hätte ich sauer auf diesen Mann sein sollen, aber ich war einfach nur froh, dass Harry noch lebte. Das tat er ganz bestimmt, er wurde gerettet und ihm ging es gut.

Der Mann sah mich schweigend an.

"Hässlich bist du nicht, Tomlinson. Aber schwul. Ich HASSE Schwule. Man sollte sie alle zur Vernunft bringen, einfach in eine Psychatrie schicken. Aber weißt du, was ich am meisten an dir hasse?! Dass du Harry anschaust, als würdest du ihn lieben. Tust du nämlich nicht, du kannst ihn nicht lieben. Er ist ein Mann, du bist ein Mann, und das geht nicht. Du liebst ein Frau, vielleicht Eleanor?! Oder ich weiß nicht, irgendeine heimliche Geliebte?!" Ich sah ihn hasserfüllt an. "Ich liebe Harry", sagte ich mit fester Stimme, woraufhin er mir eine verpasste. "Tust du nicht. Du liebst ihn nicht!!" Ich sagte nichts mehr, es würde alles nur noch schlimmer machen. "Los, Louis sag es! Sag: 'Ich liebe Harry nicht.' Nein, noch besser, sag lieber: 'Ich hasse Harry.' Na los, schrei es!" Ich schüttelte meinen Kopf. Niemals würde ich das tun! Daraufhin schlug er mich erneut. "Sag es! Sag es, oder ich schlage, dich bewusstlos. Ich glaube nicht, dass Harry dich gerne bewusstlos hätte." Ich hatte keine Wahl, ich musste es tun. Doch mein Körper widersetzte sich mir, er gehorchte mir nicht, es war, als wäre ich nicht dafür geschaffen, diese Wort auszusprechen. Er wurde langsam ungeduldig, als mir plötzlich eine Idee kam. Ich kreuzte meine Finger, so, dass er es nicht sehen konnte, und flüsterte dann "Ich hasse Harry." "Lauter!" Ich schluckte und hielt meine Finger weiterhin verkreuzt. "Ich hasse Harry", sagte ich mit fester Stimme, doch es war ihm immer noch nicht genug. "Verdammt schrei es, Tomlinson. Schrei. Es!!"

"ICH HASSE HARRY!!!", schrie ich alles aus mir heraus. Er grinste stolz. "Ich wusste, dass du ihn hasst. Niemand würde ihn lieben."

Ich sah ihn nicht an und schwieg, als plötzlich mein Handy klingelte. Er zog es aus seiner Jackentasche und hielt es selbstzufrieden hoch. Er sah auf den Bildschirm und grinste. "Ahh. 'Hazza<3' ruft an, sagte er verärlich, doch anders als ich vermutete, nahm er den Anruf nicht an. Irgendwann ging diee Mailbox an und nach dem Piepston hörte ich seine Stimme. Er räusperte sich kurz und sagte dann mit belegter Stimme:

"Hey Lou! Ich bin's, Harry. Wo bist du? Ich bin gerade im Krankenhaus, ich weiß nicht, ob du das weißt, aber der Arzt hat nur gemeint, dass ich mit einer Stange auf den Kopf geschlagen wurde. Mehr weiß er nicht und ich kann mich auch an nichts erinnern. Aber mir geht es ganz gut soweit, nur dass ich keine Ahnung hab, wo du bist. Naja, Mum kommt gleich und sie kann mir vielleicht, irgendetwas sagen. Bitte melde dich, ich... ich mache mir echt Sorgen. Ich liebe dich, Boo."

Er klang verzweifelt und ich begann wieder zu weinen, beziehungsweise hatte ich überhaupt zwischendurch aufgehört?! Der Mann grinste "Uiii, er liebt dich! Aber du ihn nicht, nicht war?!" Ich kreuzte schnell meine Finger und nickte dann. Er war zufrieden und verließ lächelnd den Raum.

Ich sackte zusammen und konnte nur an ihn denken, an Harry. Ich brauchte ihn so sehr! Aber es ging ihm gut, er war im Krankenhaus seine Mum war bei ihm. Und er hatte keine Ahnung, wo ich war...

Dann sah ich ihn plötzlich vor mir. Nur sein Gesicht und er lächelte liebevoll. "Louis, mein Süßer. Ich bin bei dir, immer. Ich liebe dich."

Dann war er wieder weg. "Hazza... ich liebe dich auch", flüsterte ich lächelnd. Er war immer bei mir, er passte auf mich auf, auf uns und auf unsere Liebe.

Ich schloss meine Augen und ich sah wieder sein Gesicht. Er war diesmal nicht scheinbar da, sondern ich sah ihn einfach.
Er lächelte. Dieses wunderschöne Lächeln, bei dem immer seine Augen glitzerten, und das er nur dann zeigte, wenn er mich ansah.
Dann lachte er. Seine Grübchen kamen zum Vorschein und er schüttelte seinen Kopf leicht, wobei seine Locken herum flogen.
Jetzt sah er mich ernst an. Ernst, aber liebevoll. Egal was ich ihm gesagt hätte, er hätte mich verstanden.

Die Bilder vor meinen Augen wurden immer schneller. Sie zeigten kleine, aber wichtige Momente.
Ich sah ihn, wie er gerührt war, nachdem wir uns unsere Liebe gestanden hatten, wie er verträumt in meine Augen blickte, wie er kicherte, wenn ich ihn kitzelte, wie er im Bett seinen Kopf in mein T-Shirt vergrub und dabei meinen Geruch tief einatmete, wie er mir besorgt über die Wange strich, wie er beim Sex lustvoll stöhnte und zuletzt, wie er mit mir sprach und mich dabei ehrlich ansah. 'Ich liebe dich, Louis.'

Caught-Larry Stylinson (German)Where stories live. Discover now