Wende (Namjin FF)

Kapitel 7

Der nächste Morgen war nichts besonderes, außer dass Hoseok heute den ganzen Tag arbeiten würde. Das hatte er mir auf einen Zettel geschrieben, den ich in der Küche gefunden habe, kurz nachdem ich aufgestanden bin. Das kann ja ein super Tag wieder werden. Ich überlegte, was ich den Tag wieder über machen könnte. Wieder nur den ganzen Tag bei Hoseok Zuhause gammeln wollte ich echt nicht. Da mir letzten Endes nichts besseres einfiel, als ein bisschen durch die Stadt zu gehen, beschloss ich dies einfach zu tun. Man bin ich einfallslos. Ich zog mich also an, nahm noch etwas Geld mit und machte mich dann auch schon auf den Weg.

"Es hat sich ja hier wirklich fast nichts verändert", war mein erster Gedanke als ich nach knapp eineinhalb Stunden wieder vor Hoseoks Haustür stand. Das hat ja super mit dem Zeitvertreib geklappt. Genervt ließ ich mich auf die Couch fallen. Und jetzt? Ich nahm mein Handy, welches ich anscheinend hier auf dem Wohnzimmertisch gelassen hatte und guckte, ob sonst in der Welt irgendwas passiert war. Jedoch bekam ich eine Nachricht, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Schnell stellte sich heraus, dass es Yoongi war. Freudig öffnete ich schnell die Nachricht.

Yoongi: "Ey, ich sterbe gerade fast vor Langeweile. Ich hoffe du hast Zeit für mich, sonst bist du Schuld, wenn ich wegen Langeweile sterbe."

Typisch für ihn. Ich konnte jedes Mal wieder über seine Ausdrucksweise grinsen.

Jin: "Zufälligerweise habe ich auch Langeweile (; Was schlägst du vor, was wir jetzt tun sollen?"

Yoongi: "Komm einfach zu mir. Ich wohne drei Häuser weiter. Klingel wirst du schon finden."

Und wieder war ich am grinsen. Er war einfach ein Mensch, der sich immer mit wenigen Worten ausdrückte. Da ich auch keine Zeit mehr verlieren wollte, filzte in den Flur, zog mich schnell an und ging dann zu ihm.

Ich ging die Treppen zu seiner Wohnung hoch und sah ihn schon sehnsüchtig warten. Bei ihm in der Wohnung schmiss er sich auf die Couch. "Und was hast du jetzt vor?", fragte ich ihn. "Du kannst doch kochen?" Ich nickte. Na ja, können schon, aber Hoseok ist einfach besser. "Gut, ich war heute extra einkaufen. Wie wäre es, wenn du kochst und wir dann zusammen was essen?", schlug er vor. "Nichts da! Du hilfst mir, sonst bekommst du nichts ab." So einfach, wie er sich das vorstellte, wird er es nicht haben. Er fing an zu quengeln, doch umstimmen konnte er mich damit nicht. Also gab er sich letzten Endes geschlagen und half mir. Er musste ja auch nicht viel machen. Nur leider war er so talentfrei, dass er sich die Finger verbrannte. Irgendwann hatten wir es dann doch geschafft, dass das Essen gar wurde. Yoongi stürzte sich förmlich drauf, als hätte er Ewigkeiten nichts zu Essen bekommen. Da hatte aber jemand Hunger. Ich begann ebenfalls zu essen. Während des Essens hörte man nur Yoongis Gemampfe, ansonsten war es still. "Wie lange bleibst du eigentlich noch?", fragte mich Yoongi nach einer Weile des Schweigens. Etwas verwundert über diese plötzliche Frage schaute ich ihn an und kaute schnell zu ende. "Bis zum Ende der Woche", antwortete ich ihm daraufhin auf seine Frage. "Das ist ja schon in drei Tagen", murmelte er wohl eher zu sich selber. Er schien es wirklich zu bedauern, weswegen es mir es jetzt noch schwerer fallen würde wieder zu gehen. Zwar hatte ich immer noch ein gewisses Misstrauen ihm gegenüber, dass er sich vielleicht gar nicht geändert hatte, doch daran zu denken war gerade nicht gerade der passendsten Moment. "Yoongi, ich werde euch doch bestimmt nochmal besuchen kommen. Ich wohne ja schließlich nicht all zu weit weg", versuchte ich ihn aufzumuntern, was auch klappte, denn seine Augen fingen auf einmal an etwas vor Freude. "Bis du nächstes Mal besucht hast, komme ich aber mal zu dir ich will schließlich sehen was du so teibst." Stimmt, warum bin ich eigentlich nicht drauf gekommen. Danach war es wieder still und wir beide aßen weiter. Der Gedanke, dass er mich auch besuchen kommen würde freute mich ungemein und vielleicht würde Hoseok ja auch mit ihm kommen. Aber warte, dann müsste ich ihm erstmal das alles hier erzählen und ich glaube nicht, dass er so begeistert sein wird von dem allem hier. Egal, ich werde es schon irgendwie schaffen. "Hast du denn wenigstens die Chance gehabt mit Namjoon auch etwas alleine zu machen ohne diesen Jackson?" Den Namen Jackson sagte er so abfällig, weshalb sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich. Ich überlegte kurz und mir fiel der Vorfall beim Klettern ein. Also erzählte ich es ihm davon und wie Yoongi eben war musste er Namjoon natürlich auslachen. So war er eben. Es dauerte auch etwas bis er sich beruhigt. "Du stehst also auf Schisser? Gut zu wissen", sagte er mit einem immer noch lachenden Unterton und wischte sich dabei die kleinen Tränchen, die sich gebildet hatten, aus seinem Augenwinkel. Ich schlug ihn leicht gegen seine Schulter, wodurch er wieder lachen musste. "Ach man Jin, nimm das doch nicht so ernst. Lass mir auch mal meinen Spaß", sagte er, doch ich schaute beleidigt weg. "Uhh, jetzt kommt wieder die Diva in dir zum Vorschein. Ich habe echt gedacht, die hättest du endlich abgeschrieben." Er nahm mich immer noch nicht ernst. Das gibt Rache. Ich schmiss mich auf ihn und fing an ihn zu kitzeln. Jetzt hatte er verloren, da er es nicht lange durchhalten würde. Meine Vermutung bestätigte sich. "Aufhören, bitte", flehte er total außer Atem. Ich erbarmte mich und ließ mich von ihm ab. Yoongi versuchte sich zu beruhigend, während ich einen Blick auf die Uhr warf. "Tut mir leid, aber ich muss langsam wieder rüber", sagte ich ihm. Er nickte nur, da er zum antworten gerade nicht in der Lage war und begleitete mich bis zur Tür.

Wiederbei Hoseok machte ich diesem noch etwas zu Essen und legte mich dann schlafen. Jedoch konnte ich nicht schlafen, weswegen ich noch mitbekam, wie Hoseok nach Hause kam. Ich ging zu ihm in die Küche, wo er gerade das Essen entdeckte, welches ich ihm gemacht hatte. "Du bist noch wach?", fragte er, klang jedoch nicht wirklich verwundert. "Ja." Wir beide starrten gebannt auf das essen in der Mikrowelle, wie es sich die ganze Zeit drehte. "Und was hast du heute ohne mich so gemacht?" Auf einmal bereute ich nicht liegen geblieben war. Sollte ich ihm wirklich jetzt sagen?