Kapitel 4

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"Du hier?", fragte mich Namjoon nochmals und schüttelte den Kopf um sicher zu gehen, dass er nicht spinnt. Ich selber war zu schockiert, um zu antworten. Er steht gerade hier vor mir. Eigentlich wollte ich es doch vermeiden ihn in irgendeiner Form wieder zu sehen. "Jin, könntest du auch mal was sagen?" Ich fing mich wieder. "W-was soll I-ich denn b-bitte sa-sagen?", stotterte ich vor mich hin. "Vielleicht mir erklären was du hier machst und ich davon nichts weiß?", sagte Namjoon mit einem etwas strengeren Ton in der Stimme. Ich zuckte etwas zusammen. Was ist denn bitte los mit mir? Sonst konnte ich auch immer normal mit ihm reden. Ich spürte auch schon die ganze Zeit, seit er vor der Tür stand, so ein komisches Gefühl in meinem Magen. Bitte lass es nicht das sein, was ich denke. Um mir nicht weiter Gedanken darüber zu machen, bat ich herein. Unser Weg führte uns ins Wohnzimmer, wo wir uns beide hin setzten, natürlich behielt ich einen gewissen Abstand zu ihm. "Also wie kommt es, dass du wieder hier bist, zumal dann auch noch in Hoseoks Wohnung?", wiederholte er sich. "Ähm, wie erkläre ich das jetzt am Besten." Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Wie mache ich das jetzt am besten, ohne, dass er mich falsch versteht? "Bitte sei niemandem sauer, okay?" Verwirrt sah er mich an. "Bitte, es ist mir echt wichtig. Ich weiß nämlich nicht, ob du das alles auch so siehst hinterer, wie ich", sagte ich, worauf er nickte. "Also, Hoseok war nach der Beerdigung meiner Schwester zu mir zu ihrem Grab gekommen, wo ich ihm sagte, dass ich gehen würde. Er war natürlich total schockiert, doch merkte, dass es keinen Sinn haben würde mich auf zu halten. Ich gab ihm meine Nummer, damit wir trotzdem weiter Kontakt halten können, was auch geklappt hatte. Ehrlich gesagt hatte ich meine Uweifel, dass wir weiter guten Kontakt halten würden", erklärte ich ihm. "Aber warum hast du mir nichts gesagt?" Man konnte an seiner Stimme hören, wie enttäuschte er war. Ich merkte gerade erst, was ich mit meinem Handeln getan habe und mein schlechtes Gewissen wuchs mal wieder. "Ich schämte mich zu sehr dir nochmal unter die Augen zu treten, bevor ich ging. Du warst der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich wollte gar nicht wissen, wie sehr du mich wohl immer noch verabscheuen musst für meine Taten damals." Während ich redete, sah ich nicht an, nichtmal seine Füße. So sehr schämte ich mich immer noch für mein Handeln. Nervös wippte ich mit meinen Beinen, bis ich eine Hand auf meinem Oberschenkel wahrnahm. "Jin, wie oft habe ich dir damals versucht klar zu machen, dass man gerade mit wichtigen Menschen über sowas reden sollte und ihnen nicht aus dem Weg gehen sollte? Ich denke oft genug." Wieso war er nicht sauer? Wieso war er so ruhig? Wieso? "Jin, ich bin wieder da!" Unangenehmer konnte es nun wirklich nicht mehr werden, oder? "Und hast du- oh hallo Namjoon." Hoseok bleib im Türrahmen stehen und starrte Namjoon perplex an. "Auch mal wieder da? Ich versuch dich schon seit einer Stunde zu erreichen, doch du gehst ja nicht an dein Handy. Ich brauche dringend Hilfe in der Küche, sonst kann ich nicht garantieren, dass Jackson das ganze Restaurant heute noch in Brand steckt", sagte Namjoon aufgebracht. Hoseok kratzte sich schuldbewusst am Kopf. "Okay, ich komme sofort. Ich ziehe mich eben noch um." Super, also bin ich jetzt wieder alleine. Da hätte ich meinen Urlaub auch Zuhause verbringen können. Ich ging in die Küche, um was zu trinken, während Namjoon Hoseok hetzte. Davon bekommt man doch noch Kopfschmerzen. Ich hatte mein Glas gerade wieder auf der Arbeitsfläche abgestellt, das spürte ich, wie mich jemand am Arm packte und mit in den Flur zog. "Du kommst gefälligst mit. Wenn ich schon Arbeiten muss und keine Zeit für dich habe, dann komm wenigstens mit. Wie schon gesagt: Die Küche muss sowie so wieder mal aufgeräumt und sortiert werden. Auch wenn es nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe mit Hoseok zu unternehmen, ist es besser als nichts. Was blieb mir da noch etwas anderes übrig?

"Jackson, lebst du noch?", rief Namjoon direkt als er das Restaurant betrat und begann den Gerufenen zu suchen. Wir fanden diesen Jackson schließlich in der Küche, wo er vergeblich versuchte die Sachen, die er anscheinend verdeckt hatte, zu spülen. "Meine arme Küche", hörte ich Hoseok nur jammern. Der soll sich nicht so anstellen. Schließlich kann ich das alles hier mit ihm zusammen sauber machen. "Wenigstens hast du beim spülen nichts angestellt", sagte Namjoon zu ihm und küsste ihn.

Wende (Namjin FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt