Kapitel 3

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Bei seiner Stimme versteifte sich sein ganzer Körper. Langsam drehte ich mich um. "A-aber w-wie?", fragte ich stotternd. Ich konnte nicht glauben, dass Yoongi da gerade vor mir stand. "Ich habe nicht lange bekommen und bin jetzt auf Bewährung unterwegs, aber keine Sorge. Im Gefängnis hatte ich genug Zeit über meine Fehler nach zu denken und habe beschlossen meine Vergangenheit hinter mir zu lassen, so wie du es damals versucht hast, um einen Neuanfang zu beginnen." Ich musste schlucken. So kannte ich ihn gar nicht. Er schien sich geändert zu haben, aber man sollte nicht zu voreilig Schlüsse ziehen. Es könnte Teil eines Racheplans sein oder was weiß ich. "Aber warum ist Jimin hier begraben?", fragte ich vorsichtig. Ich wollte eigentlich nicht in der tiefen Wunde von ihm bohren, doch meine Neugier siegte. "Es ist seine Heimatstadt hier. Ich wollte, dass er an einem Ort, wo für ihn nur schöne Erinnerungen waren, begraben wird. Außerdem ist es auch besser für seine Familie, wenn er in ihrer Nähe ist." Noch nie habe ich Min Yoongi ansatzweise auch irgendwie so gefühlvoll gesehen. "Weißt du, Jin? Trotz nach all den Jahren tut es immer noch so weh." Sturm war sein Blick auf das Grab seines Freundes gerichtet. Sein Satz war glaube ich zu viel für ihn, denn er brach in Tränen aus. Unbeholfen stand ich da. Mir war die Situation mehr als nur unangenehm. Ich meine vor mir steht Min Yoongi und weint bitterlich. Und ich, der schuldig für die ganze Sache hier, stehe daneben und bin nicht einmal in der Lage ihn vernünftig zu trösten. Da ich ihm nicht anders zu helfen wusste, nahm ich ihn einfach in den Arm. Er vergrub sein Gesicht in meiner Brust und knallte sich in meiner Jacke fest, als hätte er Angst, dass er sonst fallen würde. Mit Worten versuchte ich ihn zu beruhigen, was zwar etwas dauerte, aber funktionierte. "Wieso tust du das?", fragte mich Yoongi, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Ja, warum tat ich das? Das war eine sehr gute Frage, die ich ihm mit einem Schulterzucken beantworten konnte. Tat ich es auf Mitleid? Tat ich es für meine Schuldgefühle? Oder hatte ich gar keinen richtigen Grund? "Vielleicht weil ich weiß, wie du dich fühlst und weiß wie gut es tut jemanden zu haben, der einem einen gewissen Halt gibt, wenn man denkt, dass man droht zu fallen." Yoongi schaute mich verwundert an. "Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Worte aus deinem Mund hören, geschweige so ein Gespräch mit dir führen würde." Seine Stimme klang so ehrlich, als er das sagte. Auch etwas, was ich von ihm so nicht kannte. Stumm starrten wir weiter auf das Grab. Je länger ich es anstarrte, desto stärker wurden meine Schuldgefühle gegenüber ihm. Ich hatte ihm seine große Liebe genommen und trotzdem stand er hier und versuchte das Beste aus der ganzen Sache zu machen, woran ich Schuld war. Echt bewundernswert. "Ich glaube, ich gehe dann mal", sagte ich nach eine Weile des Schweigens. Ich schlug den Weg zum Tor ein und ging, doch auf halben Wege hörte ich Yoongi meinen Namen rufen. Etwas verwundert drehte ich mich um. "Hier, meine Nummer, falls du auch mal jemanden brauchst, um dir deinen Kummer von der Seele zu reden." Er drückte mir einen kleinen Zettel in die Hand, auf dem eine Reihe von Zahlen stand. Mit sowas hätte ich gerade echt am wenigsten gerechnet. "Danke", hauchte ich, ehe ich mich wieder auf den Weg in Richtung Tor machte.

Den ganzen Weg bis zu Hoseoks Wohnung schwirrten mir die Gedanken um das Geschehende auf dem Friedhof herum. Yoongi und ich haben normal miteinander geredet und am Ende hat er mir sogar noch seine Nummer gegeben. Irgendwie verrückt und dennoch ist es passiert. Nur was mich am meisten verwunderte war, dass ich Yoongi weinen gesehen habe. Aber ich konnte ihn mehr als nur verstehen. Schließlich hatte er nicht, wie ich, damals einen Hoseok, der für einen da war und das möchte ich ändern. Ich möchte für ihn da sein. Eine Person sein, bei der er Halt findet. Ich schloss die Tür mit dem Ersatzschlüssel von Hoseok auf. Drinnen zog ich mir meine Jacke und Schuhe aus. Ich ging daraufhin in das Gästezimmer und legte mich in das Bett und holte mein Handy aus meiner Hosentasche, ich Yoongis Nummer direkt einspeicherte. Als ich damit fertig war, schrieb ich ihn auch direkt an, damit er auch meine Nummer hatte.

Jin: "Hey, hier damit du meine Nummer auch hast, falls du jemanden brauchst. Jin."

Keine zwei Minuten später bekam ich auch schon eine Antwort.

Yoongi: "Hi, danke. Ich werde sicherlich mal darauf zurückkommen."

Mich machte es irgendwie glücklich, doch so mehr ich nachdachte, desto mehr hatte ich bedenken, dass es vielleicht alles nur zu einem Racheplan von ihm gehören könnte. Warum sollte er denn bitte auf einmal so nett zu mir sein? Aber dann hätte er doch nicht vor mir geweint. Suga war nämlich einer der Menschen, die sich solche Blöße nicht vor anderen und schon gar nicht seinen Feinden geben würden. Ich setzte mich auf und strich mir durch mein Gesicht. Das Leben ist eben nicht einfach. Auf einmal hörte ich die Klingel, die mich aus meinen Gedankengang riss. Sofort sprang ich auf und rannte zur Tür, in der Hoffnung, dass Hoseok schon fertig mit allem wäre und endlich Zeit für mich hätte. Doch mein Wunsch blieb unerfüllt. "Du?", sagten die Person an der Tür und ich gleichzeitig.

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Heyho Leudis,

ja, ich bin dieses Wochenende sehr produktiv gewesen. Ich meine ich habe zwei Kapitel und einen Oneshot geschrieben. Das war nicht, was ich sagen oder eher gesagt fragen wollte.

Und zwar wünsche ich mir einen Handyhülle zu Weihnachten und habe zwei in der engeren Auswahl (Bilder folgen). Und jetzt ist die frage, welche ich nehmen soll. Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer.

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Wende (Namjin FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt