YongHyun *Do what you want to me* Part 2.2

569 25 5
                                    

Daehyun POV

"Ich kannte ihn, ich war schuld an seinem Tod."
Immer wieder hallten Yongguks Worte in meinem Kopf wieder. Es war wie ein Schatten.
Ich hatte Yongguk, nachdem er sich beruhigt hatte fort geschickt. Es war seltsam ihn in diesem Moment in meiner Nähe zu haben.
Ich saß auf dem Sofa und dachte nach. Junhong hatte nie etwas von Yongguk erzählt, er hatte nie auch nur seinen Namen erwähnt, wie konnte es dann sein, dass er an seinem Tod schuld sein konnte.
Yongguk hatte nichts mehr gesagt, er hatte sich beruhigt und darauf hin, hatte ich ihn weg geschickt.
Er war gegangen, ohne Widerrede.
Jetzt saß ich schon eine Stunde hier rum und bekam meinen Kopf nicht frei.
Frische Luft, ich brauche Luft.
Ich stand auf, schnappte mir meine Jacke und verließ meine Wohnung. Ich wusste nicht wo hin, egal wo hin, hauptsache an die Luft.
Es war Freitagabend, viele Menschen waren auf der Straße und feierten das Wochenende. Ich war einer der wenigen, die genervt und gestresst von diesen Menschen waren.
Ich blieb vor einer kleinen Kneipe stehen und wollte rein gehen.
Noch nie war ich in einer Kneipe, die Ausstrahlung dieser Menschen die drinn, würden mich vermutlich noch mehr verrückt machen.
Es sind immer die, der betrunkenen. Sie sind am aller schlimmsten. Sie offenbaren einem alles und sind die wahren Gefühle.
Ich blieb noch kurz stehen und zögerte. Vielleicht bräuchte ich ja genau das jetzt. Gerade wollte ich einen Entschluss fassen, als ein junger Mann aus der Kneipe kam. Er schwankte ganz ordentlich und kam auf mich zu. Ich wollte ihm ausweichen, aus dem Weg gehen, als ich merkte, wer es war.
Es war Yongguk.
Dennoch wollte ich ihm aus dem Weg gehen und machte einen Schritt zur Seite. Scheinbar erkannte er mich nicht. Er schwankte weiter und beim vorübergehen, konnte ich eine starke Alkoholfahne riechen.
Er hatte sich also, nachdem ich ihn weggeschickt hatte zugeschüttet.
Ganz toll.
Er taumelte weiter, Richtung Straße, er wurde nicht langsamer.
Das Blut gefrohr in meinen Adern, als ich erkannte, dass Yongguk nicht anhalten wurde.
Ich hastete hinterher und erreichte ihn gerade rechtzeitig. Ich packte ihn am Ärmel und zog ihn nach hinten, runter von der Straße.
Er stolperte rückwärts über den Bordstein, er drehte seinen Oberkörper im Fall und landete direkt auf mir.
Ich prallte schmerzhaft auf den Boden und gab ein unterdrückten Schrei von mir.
Wir lagen mitten auf dem Fußgängerweg, Yongguk auf mir.
Er starrte mich an und es war das pure Klischee.
Als er realisierte wer ich war, wurden seine Wangen leicht rot.
Er stemmte sich hoch und setzte sich neben mich auf den Steinboden. Ich setzte mich auf und schaute ihn unsicher an. Seine Ausstrahlung war verwirrend, sie war undefinierbar.
"Was machs du hier?" lallte er und versuchte aufzustehen. Ich half ihm hoch und nun stand er, sich an mir haltend, mir gegenüber.
"Ich hab frische Luft gebraucht, was ist mit dir? Was suchst du hier, so dicht."
Yongguk kicherte ziemlich unmännlich und meinte dann: "Ich hab aigendlich nuu was sum knalln gesuuchd, aaber suu bis au Oke." lallte er wieder und beugte sich zu mir.
Seine Worte verletzten mich und ich spürte wie ich rot wurde. Schon wieder.
Ich schubste Yongguk wieder ein Stück zurück und sagte: "Hör auf so ne scheiße zu labern Yongguk. Du bist dicht, du solltest nach hause." er lachte kurz und es triefte beinahe vor Sarkasmus und ekel.
Yongguk starrte auf den Boden, kein Wort verließ seine Lippen. Ich wollte etwas sagen, als ich eine Träne an seiner Wange sah.
Er weinte. Vor mir. In der Öffentlichkeit.
Schon wieder.
Stumm liefen die Tränen seine Wange nach unten. Kein Laut verließ meine Lippen, er zitterte nur ganz leicht.
"Yongguk...?" flüsterte ich und wie erwartet keine Reaktion.
"Komm mit." meinte ich leise und ging los, zu mir nach Hause.
Ich sah mich nicht um. Ich wusste, dass er mir folgen würde.
Und das tat er auch.

Wir saßen bei mir in meinem Schlafzimmer auf dem Boden und unterhielten uns. Yongguk erzählte etwas über irgendeine Band, als ich es nicht mehr aushielt.
"Wieso hast du gesagt, dass du Junhong kanntest?" unterbrach ich ihn in bereute es fast.
Yongguk starrte mich kurz verwirrt an, dann begann er zu erzählen.
"Ich hab es gesagt, weil ich deinen Bruder kannte, beziehungsweise, deinen halb Bruder.
Ich hab ihn kennengelernt, bei einer Party von Jongup.
Wir haben uns eigentlich gut verstanden, dann hat er angefangen von dir zu erzählen.
Ich kannte dich damals schon vom sehen ihn der Schule. Ich fand dich immer richtig süß und so..."
Er stockte und wurde wieder rot.
Er fande mich süß?!
"Was hat das mit Junhong zu tun?" fragte ich kühl und Yongguk seufzte. "Na ja, er hat mir erzählt, dass du sein halb Bruder seist und, dass er dich liebt.
Er meinte, dass wenn er könnte, er sofort dich zu seinem machen würde.
Er hat dich wirklich geliebt."
Mir stockte der Atem und tränen stiegen mir in die Augen.
Junhong war mein halb Bruder und hat mich geliebt?
Aber wieso hatte er nie was gesagt?
Er wäre nicht auf Anweisung getroffen.
"Wieso hat er...nie was..." krächzte ich und konnte meinen Blick nicht von Yongguk abwenden. "Er hatte Angst, Angst vor deiner Reaktion, angst davor, dass du ihn hassen könntest.
Und ich hab alles schlimmer gemacht.
Ich wusste nicht, dass er unter starken Depressionen gelitten hatte. Ich wusste nicht, dass er sich umbringen würde.
Ich hab ihn damals, nachdem er mir das erzählt hatte, bloß gestellt. Vor allen Menschen habe ich sein Geheimnis preis gegeben und ihm vor allen Menschen gesagt, dass du ihn nie lieben könntest, dass er ein Idiot sei und ekelhaft, auf seinen kleinen Bruder zu stehen."
Langsam rollten ihm Tränen über die Wange.
Er knetete nervös seine Hände in seinem Schoß und biss sich auf seiner Unterlippe rum.
"Wann war das?" fragte ich nicht weniger nervös. Yongguk zitterte und noch mehr Tränen rollten über seine Wange. "Vor drei Jahren, am 13ten Januar, 2013." sagte er und seine Stimme brach ab.
"An diesem Abend hab ich ihn gefunden." sagte ich ruhig und Yongguk nickte.
"Ich hatte ihn in den Tod getrieben und das nur, weil ich eifersüchtig war."
Verwirrung stieg in mir hoch. "Worauf?" Yongguk schaute mich zum ersten Mal richtig an und sagte: "Darauf, dass ich nicht er sein konnte und dich als Bruder haben konnte. Darauf, dass er dich lieben konnte und du ihn lieben würdest und mich nicht."
Ihn lieben?
"Wieso sollte ich dich lieben?"
Was redete ich da?
"Du bist nicht liebenswert, du bist abscheulich."
Warte, nein!
"Du hast mich gedemütigt und gequält!"
Hör auf!
"Du bist nichts weiter als lästig."
Nein!
Yongguks Ausstrahlung, wurde immer niedergeschlagener. Er sah mich verzweifelt an.
"Ich verstehe, dass du mich hast, du hast allen Grund und alles Recht dazu. Ich habe auch nichts anderes erwartet." sagte er leise und wollte aufstehen.
"Wieso hast du das getan?" fragte ich ohne zu zögern.
"Ich weiß es nicht.
Ich bin ein Krüppel was Gefühle angeht. Meine Familie hat mich zerstört. Ich schätze ich wollte meine waren Gefühle für dich unterdrücken, mein wahres Ich ertränken.
Ich hab all meinen Hass über mich und meine Familie an dir ausgelassen.
Das ist unverzeihlich.
Ich verstehe deshalb, wenn du mir nie verzeihen wirst.
Es tut mir so Leid Daehyun."
Sagte er noch uns verließ darauf hin meine Wohnung.

Kpop OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt