Kapitel 47

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Es war auf einmal alles als wäre die Zeit stehen geblieben und ich sah in seinen Augen. Ich konnte darin so vieles lesen, so vieles sehen, so verdammt viel Schmerz fühlen. Er schaute mich an als wäre es das letzte mal, als würde er wissen sein Leben würde gerade enden.

"Verdammt wag es nicht deine Augen zu schließen hast du mich verstanden Jason! JASON!" Weinte ich laut und haute ihm leicht auf seiner gesunden Schulter um ihn wach zu halten.

Ich legte sein Arm um mir, damit ich ihn tragen konnte und versuchte mit sein ganzes Gewicht, ihn auf die hinteren Plätzen des Autos, wo noch überall Autoscherben lagen, zu legen.
Er lies das alles zu aber ich merkte wie schwach er mit jeder Sekunde wurde.

Während ich die Schlüsseln umdrehte, um das Auto zu starten, schaute ich ihn an und schrie ihm nochmal an, damit er seine Augen nicht schloss.
Ich sprintete sofort los in die Richtung von wo wir gekommen sind und fuhr so schnell und so gut es mit meinen Gedanken ging zur Halle.

Es war verdammt nochmal meine Schuld, ich hätte mehr aufpassen sollten, so wie ich es immer tat, aber ich musste so egoistisch sein und nur an mich selbst denken und was mir alles durch die Gedanken ging, obwohl er ebenfalls darunter litt, wenn es um die Sache von Eric und unserer Mutter ging.

"Bruderherz bitte guck mich an ok, gu..uck mich an und gib nicht auf, wir sind gleich da ok." Drehte ich mich zu ihm um und schaute in seinen fast geschlossenen Augen, während er sich seine Verletzung hielt.

Was würde passieren wenn ich ihn verlieren würde. Mein ganzes Leben würde sich verändern und ich würde wahrscheinlich sein Platz annehmen müssen als Anführerin unserer Gang, aber dafür war ich nicht bereit. Ich war nicht bereit so viel Last in mir drinne zu spüren, so viel Verantwortung zu tragen und so ein Schmerz zu erleiden, der viel zu lange dauern würde zu heilen.
Wieso dachte ich überhaupt daran, dass ich ihn verlieren würde. Es war eine starke Verletzung und mit jeder Minute verlor er mehr Blut aber es hieß nicht, dass es keine Hoffnung gab.
Das dürfte einfach nicht passieren, es wäre einfach nicht gerecht, er hätte nicht so ein Tod verdient.

In der Halle angekommen parkte ich direkt vor der Tür, stieg schnell aus und öffnete die hintere Autotür um Jason raus zu holen.
Sein vorheriges graue Shirt, war schwarz/rot geworden, wegen der zu vielen verlorenen Flüssigkeit.

"ICH BRAUCH HILFE." Schrie ich so laut ich konnte und nahm mein Bruder aus dem Auto raus, während ich ihm sein Arm und somit sein ganzes Gewicht wieder trug.

Niemand kam. Niemand hatte es anscheint gehört.

"Nur noch ein paar Schritte, guck mich an, nur noch ein paar Schritte bruderherz. Bitte.." sagte ich so hoffnungsvoll wie möglich, um ihn verstehen zu lassen ich würde stark für ihn sein. Meine zittrige Stimme versag dabei aber komplett .

Ich öffnete die Tür und wir gingen die letzen Schritte den langen Gang entlang bis wir vor der richtigen Eingangstür stehen blieben, die ich mit meiner bleibenden Kraft versuchte zu öffnen, und es erfolgreich schaffte, wodurch ich die Aufmerksamkeit von vielen in dem Raum bekam.

Manche schauten mich geschockt an, manche rannten mir entgegen und ein lauter Schrei hörte ich noch, der von Brooke kam, und komplett jeden in den Raum mitbekam, wodurch sie erst jetzt zu uns schauten. 

4 Stärke arme nahmen mir Jason ab und ich spürte ebenfalls wie mich jemand aufrecht hielt, weil ich kurz davor war zu fallen.
Ich bekam leise mit, wie sie Jason von mir wegbrachten und ich langsam zur Couch gebracht wurde. Ich hörte stimmen die mit mir redeten, hörte unzählige Fragen, doch ich konnte die Sätze und stimmen nicht richtig einordnen.

"Blair! Hör mir zu es wird alles gut. Sag mir was passiert ist und ob du verletzt bist." War die erste Stimme die mich zurück zur Realität brachte. Die Stimme die ich hasste und mich zugleich gut fühlen lies.

Ich schaute ihn an und sah Besorgnis in seinen Augen. Er machte sich Sorgen? Um mich?

"Ich bin nicht verletzt. Tylers Leute haben uns verfolgt, er war kurz abgelenkt und wurde getroffen." Sagte ich nach einer kurzen Stille schlicht und schaltete meine Gefühle komplett aus.
Ich musste stark sein, stark für mein Bruder, stark für jeden einzelnen in diesen Raum der gerade den Glauben hatte, sein Anführer würde sterben.

"Es gibt kein Grund jetzt die Kontrolle zu verlieren, weil alles gut wird. Luis wird hier bleiben falls ihr angegriffen werden solltet. Ich möchte, dass sofort alle Kameras keine Sekunde aus den Augen gelassen werden und dass ich sofort Bescheid bekomme, sollte etwas passieren." Erhebet sich Ryan und schaute in der Runde unsere hoffnungslosen Männern, die ihn ruhig zuhörten und leicht zunickten.

"Du kommst mit mir." Wandte er sich langsam zu mir und machte ein Zeichen ihn zu folgen, den ich ohne weitere Gedanken folgte, da jeder merkte, er war gerade der einzige der die Situation klar behielt.

Er wartete, dass ich neben ihm erschien auf dem Weg nach draußen und schaute kurz zu mir.
"Möchtest du erstmal duschen?"

Mit einem Blick auf meinen Händen, die voll mit Blut waren, wie ebenfalls meine Klamotten, nickte ich leicht und folgte ihn zu einer Tür, die er öffnete und sie betrat.

Das Zimmer war ziemlich groß gehalten und sehr schlicht, wie allgemein die ganze Halle schon.
Erst als ich bemerkte, wie ein Koffer und meine sporttasche neben das große Doppelbett lagen, verstand ich, dass das mein Zimmer für das restliche Wochenende sein sollte.
Das Zimmer allgemein besaß kein Fenster, welches mich ein bisschen störte, aber um ehrlich zu sein hatte ich gerade kaum die nerven mich weiter darüber auszukunden was dem Zimmer noch fehlte, also machte ich mich auf dem Weg zu einer weiteren Tür, wo ich vermutete ein Badezimmer zu finden.

"Ich werde hier warten." Teilte mir Ryan mit, während er sich auf eine Couch hinsetze und sich mit sein Handy beschäftigte.

Bevor ich duschen ging, in das Badezimmer, welches sich herausgestellt hatte wie ich vermutet habe, sich hinter der Tür befand, nahm ich aus meiner Sporttasche eine Jogginghose, dazu ein passendes Shirt und saubere Unterwäsche.

Während das warme Wasser anfing meine Haut nass zu machen, entwischte mir ein wohliges seufzen und fing an über die letzen Tagen nachzudenken.

Es war wirklich bemerkenswert wie nur ein einziger Tag dein Leben umstellen konnte. Selbst nur wenige Stunden eines Tages.
Während der Fahrt hatte ich bemerkt, dass ich nicht wirklich dieses tapfere und starke Mädchen war, welches ich jeden zeigte. Aber davor wollte ich mich kaum rechtfertigen, weil es um meine Familie ging, um mein Bruder.

Durch das klingen eines Handys, wurde ich aus meinen kurzen Gedanken zur Realität wieder zurück gebracht und hörte aufmerksam zu.

"Ja." Kam Ryan's kalte Stimme zum Vorschein

"Nein ich kann gerade nicht."

"Das ist mir egal. Es ist schliesslich euer Fehler gewesen, erledigt das selbst."

"Wieso soll ich das denn jetzt machen! Wo ist Mike!" Sprach er etwas aggressiver und hörte wie seine Stimme leiser wurde und durch ein leichten türknall verstand, dass er aus mein Zimmer gegangen war.

~

"Könn wir los ?" Sprach er wie ausgewechselt.
Selbst seine Gesichtszüge waren definitiv entspannter.

"Ja, wo gehen wir hin." Fragte ich ihn, während ich meine Lederjacke anzog, meine Waffe nahm und kurz ein Blick zu der Tür warf, wo er angelehnt war.

"Etwas essen."

"Hm" sagte ich schlicht und bewegte mich auf die geöffnete Tür, wo ich fast gegen Matthew gelaufen wäre."

"Matthew wie geht's mein Bruder."

Er schaute mich traurig an und ging sich durch die Haare. Was hatte das zu bedeuten ..

"Er.. ist "

~

😋 hellaaaoo !
Ich hab eine Frage ; wie würdet ihr reagieren wenn Jason stirbt ? Oder wollt ihr das auf keinen Fall 🙅

Bad is always goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt