Kapitel 41

3.4K 130 10
                                    

"Wieso" sagte ich immer noch gedankenverloren und stellte mich gerade hin

"Was wieso? " fragte er verwirrt

"Wieso bin ich hier." Antwortete ich auf seine Frage und zeigte gleichzeitig den Raum, indem er mich geschubst hatte. Es bestand aus einem Bett, einem Fenster und zusätzlich einer Tür. Alles ziemlich simple gehalten in hellgrauen Tönen und dazu ein passendes Licht, welches nach der Zeit immer heller wurde.

"Ich will dir helfen. Ich weiß wie du dich fühlst und jetzt einfach so abzuhauen wird dich nicht weit bringen." 

"Ich brauch keine Hilfe Ryan!" Sagte ich spöttisch und schaute ihm tief in die Augen.

Die einzigen Augen die mich in letzter Zeit schwach gemacht hatten. Die Augen weshalb ich so oft meine Kontrolle verloren habe.
Die Augen woraus ich gerade komplett nichts rauslesen konnte. Er war wie ein geschlossenes Buch, welches nur bei bestimmen Menschen aufging und sich komplett zeigte.

"Oh halt die Fresse Blair und gib endlich zu, dass du das alles nicht alleine durchstehen kannst. Ich kann verstehen was du gerade durchmachst ok? Also vergiss für ein paar Stunden deine Sturheit und dein Kopf und folge mir."

Ich stand wie verdattert vor ihm und dachte über seine Wörter nach. Wollte ich diese ganze Nähe wirklich ? Wollte ich wirklich mein Vertrauen riskieren ?

"Kommst du?" Fragte er ruhig nach und nahm vorsichtig mein Handgelenk . Ich merkte wie er mir Zeit lies, weil er wahrscheinlich verstand, dass ich ihm nicht vollkommen vertraute.
Würde denn ich jemals wieder jemanden anderen vertrauen als mein Bruder?

Ich war schon immer jemand der alles riskierte also wieso nicht dieses Mal auch bei ihm?

Ich nickte leicht unsicher, folgte ihm und lies mich von ihm aus der Halle bringen.

"Wohin geht ihr?" Hörte ich plötzlich Luis Stimme hinter uns und wir hielten an.

Während wir uns umdrehten, merkte ich dass Ryan mein Handgelenk sanft losließ und die Situation beobachtete.
Neben Luis war ebenfalls Matthew, der nur stillt auf eine Antwort wartete.

"Wir haben eine offene Rechnung bei jemanden." Antwortete Ryan lässig und stieg in sein Auto ohne auf eine Antwort zu warten.

Ich schaute ein letztes mal in deren Gesichter und stieg ebenfalls in sein Auto ein.
Es war ein komisches Gefühl von jemanden geführt zu werden, da ich meinst das Sagen hatte oder allgemein auf niemanden hörte, doch bei ihm tat ich das.

Während Ryan fuhr schaute ich aus dem Fenster und versuchte mir vorzustellen was er mit mir vorhatte.
Hatte er den Kuss vergessen? Ich könnte mich immer noch hauen so dumm ich war ein Kuss zu verlangen aber er hatte es getan, also war ich nicht die einzige in dem Moment die es wollte. Ob ich es ansprechen sollte? Ihm sagen sollte, dass das alles nur ein Fehler war und wir es vergessen sollten ?
Aber eins ging mir nicht aus dem Kopf.
Entwickelte ich langsam Gefühle für ihn? Das wäre so verdämmt dumm, das könnte ich mir nicht leisten und nicht nur wegen mein Bruder sondern auch wegen meiner jetzigen Situation.
Wie sollte so eine Beziehung geführt werden, vor allem war er ganz und gar nicht der Typ für eine Beziehung genauso wie ich!
Doch vielleicht war er der einzige der mich wirklich verstehen konnte..

Ich schob die Gedanken aus mein Kopf und schaute aus dem Fenster wie seitdem wir losgefahren kleine Wassertropfen an der Fensterscheibe runter rutschten, während ich mich versuchte zu konzentrieren wo er uns hinbrachte. Wir waren auf jeden Fall in der Nähe des Strandes, doch wo er hinfuhr, verstand ich immer noch nicht.
Ich zündete mir in der Zeit eine Zigarette an um ein bisschen auf neue Gedanken zu kommen und lies die Fensterscheibe ein kleines bisschen nach unten (scrollen?) damit der Rauch raus konnte und frische Luft hinein kam.
Ein paar Wassertropfen landeten auf meine Jeans, doch das machte mir nicht viel aus, da der frische Geruch des Regens sich in meine Nase Schlich, ich befreiend ausatmete und es mir gemütlich in den Sitz machte.

Bad is always goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt