Kapitel 16

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Mit jeden einzelnen Schritt, mit jedem einzigen Atemzug den ich nahm, hatte ich das Gefühl das ich innerlich starb.

Zwar hatte mir Doktor Mary heute morgen einen neuen Verband um die Wunde herum gelegt und mir Schmerzmittel gegeben, doch nichts schien am heutigen Tag zu helfen.

Wahrscheinlich lag es daran, dass die Mondessenz nun leer war und Doktor Mary noch welche besorgen müsste. Außerdem hatte ich auf meine kleine Portion verzichtet, sodass Ethan mehr davon haben konnte.

Doktor Mary hat sich heute auf dem Weg gemacht neue zu besorgen und Ethan der gestern tatsächlich aufgewacht ist, ruht sich nun aus. Er hat die Mondessenz nötiger als ich.

Der Schmerz war einfach nur unerträglich! Bei jeder auch so winzigste Bewegung hatte ich einfach das Gefühl, dass er mich erneut nieder stach. Aber das hatte ich verdient...
Immerhin wäre Ethan wegen mir beinahe gestorben.

Der Schmerz war mir willkommen. Er war meine Strafe da ich kurz davor stand mein Versprechen zu brechen.

Dies war auch der Grund weshalb sich auch der Weg zur Schule wie ein Spaziergang durch die Hölle anfühlte.

Ein letztes Mal bevor ich das Schulgebäude betrat kontrollierte ich ob der Verband richtig saß und hätte dabei beinahe vor Schmerz aufgeschrien. Dabei hatte ich den Verband nichtmal richtig angefasst!

Zwar hatte ich nicht vor Schmerzen aufgeschrien aber ich biss mir so stark auf die Zunge, dass ich sogar einen leicht metallischen Geschmack in meinen Mund schmecken konnte.

Kann es sein das sich die Wunde etwa entzündet hat?

Nach einen elend langen Flur der nie zu enden schien und tausenden verurteilenden Blicken später, hatte ich beinahe das Klassenzimmer erreicht, doch ehe ich hineinträten konnte kam mir eine nervtötende Stimme zuvor.

"Aus dem Weg du Miststück!" hörte ich Clare's Stimme die um die 100 Oktaven höher war als die der Rest der Menschheit.

Ich hatte gerade meinen ersten Schritt ins Klassenzimmer gesetzt, als sie mich plötzlich mit voller Kraft gegen den Türrahmen schubste.

Mein Körper war noch immer ziemlich geschwächt von den Angriff meines Vaters und meinen Blutverlust und dementsprechend fiel ich auch sofort zu Boden.

Ich hörte mehrere Personen auflachen doch es war so, als ob ihre Stimmen zu weit entfernt wären. Plötzlich wurde meine Sicht ganz verschwommen und ich sah schon die ersten schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen. Das war überhaupt nicht gut denn soweit ich diese Punkte sah wusste ich das ich kurz davor war in Ummacht zu fallen. Mein Vater hatte mich oft genug bis zu dieser Lage verprügelt.

Gerade als mich die erste Schmerzenswelle traf, hatte ich den Kopf hochgehoben. Dabei kreuzten sich unsere Blicke...

Jason Blick war kalt und emotionslos und während alle anderen darüber lachten und Clare sogar dafür gratulierten, saß er bloß teilnahmelos und gelangweilt auf seinen Platz.

Doch das was mich am meisten verletzte war sein Blick. Würde man nämlich genauer hinschauen, in den Tiefen seiner eisblauen Augen, dann würde man deutlich den abgrundtiefen Hass erkennen.

Hier Hass, da Hass... Wie oft denn noch? Wie lang soll ich das noch bitteschön ertragen...

Ich bin doch auch nur ein Mensch.

Was hab ich dir eigentlich jemals angetan, dass du mich so sehr hassen musst Jason? Ich hab dir doch alles gegeben doch du schmiss alles weg, als wäre es dir überhaupt nicht wichtig, als wäre das überhaupt nicht wertvoll, als wäre ich ein Niemand.

I'm the Alpha's biggest mistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt