Kapitel 21

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Wieso? Wieso tut er das? Hat er mir nicht schon genug angetan? Kann er mir nicht mal ein wenig Glück gönnen? "So schnell hast du mich und unsere Zeit vergessen?", so schnell? Es ist soviele Zeit vergangen in denen ich lernen musste ohne dich zu leben. Ohne dich zu lachen und ohne dich zu kämpfen. In dem ich gegen meinen Hass und meine Wut  ankämpfte, in denen ich versucht hab diese risse zu schließen.. In denen ich versucht habe dich zu vergessen. Unsere Zeit zu vergessen. Jede Situation mit dir, alles erinnerte mich an dich. Ich hab so lange gebraucht um zu verstehen dass du es nicht sein kannst, der eine nicht sein kannst. Und heute, jetzt, überrumpelst du mich mit dieser Nachricht?Jetzt wo ich in meiner eigenen Wohnung am Esstisch sitze und mein Ehemann im Bad sich frisch macht? Jetzt? Jetzt kommst du mir an? Mich überkamen sovielen Gefühle die ich nicht mal aufzählen kann, ich musste versuchen es zu vergessen und so zu tuen als wäre alles ok. Mein Herz spaltete sich und meine Gedanken flogen wirre herum.

Moussa: alles ok? Du sieht wieder so vertieft aus..
Ich: ja, alles in Ordnung. Danke für die volle Küche, du hast einfach alles gekauft.
Moussa: Ich wollte das du dich wohl fühlst.

Ich lächelte leicht und sah wie er sich sein Brötchen schmierte. Er mag also Butter, ja gut ich hasse Butteraufstrich.

Ich: magst du Kaffee oder Tee trinken?
Moussa: ne, ich trinke kein Kaffee nie, aber ein Glas Tee hätte ich gern. Hast du den heute frisch gekocht?
Ich: ach, ich liebe Kaffee. Ja heut morgen, hoffe er ist noch warm.

Ich machte ihn ein Glas und während er aß saß ich einfach nur da. Es war unser gemeinsame morgen, der erste als Eheleute.

Moussa: meine Mutter hat mich eben angerufen.
Ich: ach echt?
Moussa: ja, es wäre wohl Tradition das die Familie zum Frühstück kommt. Ich wusste nicht ob das nicht Zuviel wäre für dich also meinte ich sie können heute gern zum Kaffee kommen.
Ich: ach, okey ja also kommen sie später ?
Moussa: ja aber mach dir kein Stress. Sie bringen alles mit soll wohl auch Tradition sein.
Ich: ja aber einen Kuchen back ich dennoch, hattest du Backpulver, Mehl und Eier gekauft ?
Moussa: Eier sind da, Mehl auch, aber was ist Backpulver ?
Ich: ohje,
Moussa: vertrau mir du musst nichts machen. Mach einfach diesen leckeren Tee wieder und entspann dich. Die sind ganz nett.

Irgendwie empfand ich einen Druck. Den kannte ich nie, ich stand auf räumte vom Tisch auf, Moussa half mir und wir räumten die Küche auf. Ich machte die Betten, der Rest war alles sauber. Ich zog das Kleid an was sie mir geschenkt hatten und zog ein creme Farbendes hijab an. Ich machte mir einen Lidstrich und betonte meine Augen. Ich trug noch einen Nude farbenden Lippenstift  und lief ins Wohnzimmer.

Moussa: boah, MashaAllah.
Ich schaute weg
Moussa: du siehst toll aus MashaAllah das Kleid steht dir sehr gut.
Ich: danke, das hat mir deine mutter geschenkt.
Moussa: sie wird sich freuen dich darin zu sehen.

Ich lächelte und noch bevor die Komplimente wirken konnten klingelte es an der Tür.

Sie kamen und brachten soviel mit, wir saßen alle zusammen und redeten. Der Kaffee Nachmittag nahm schnell seinen Lauf und schon wurd es Abends. Sie gingen gegen 19 Uhr und ich räumte bis 20:30 mit Moussa noch die Wohnung danach auf. Anschließend saßen wir auf der Couch und ich war wie in einer anderen Welt als ich mein Handy in die Hand nahm. 1 mal, 2 mal, 8 mal schaute ich mir die Nachricht von Younes an. Es fühlte sich so falsch und so schlecht an. Mein Herz fing einfach an wehzutun..

Mein Fremder EhemannWhere stories live. Discover now