Kapitel 26 - CEREMONY

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„Klar... du stinkst auch dezent wie ein Schwein.", kommentiere ich und zwicke ihm in die Seite.

Er lacht, während er sich langsam aus dem Bett rollt. „Aber ein sexy Schwein!", ist schließlich seine Antwort, nachdem er erfolgreich aufgestanden ist – was dank einiger Schwindelanfälle doch ein paar Minuten in Anspruch genommen hat. Ich kichere, als er mir anzüglich zuzwinkert.

„Manchmal frag ich mich wirklich, was in deinem dreckigen Gehirn vor sich geht – und dann denke ich mir wieder: nein, eigentlich will ich es gar nicht wissen."

Er grinst mich an. „Heeey, mein Gehirn verarbeitet nur was es sieht!", erwidert er und stolpert, seine Sachen zusammensuchend im Zimmer herum. „Kann schließlich nichts dafür, dass wir beide ziemlich heiße Personen sind, vor allem du,", er schnalzt mit der Zunge und ich rolle mit meinen Augen, „mit diesem Körper und diesen Lippen und habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie wunderschön deine Brüste sind und-", bevor er noch weiter ausschweifen kann, werfe ich ein Kissen nach ihm – das natürlich sein Ziel verfehlt. Harry bricht in Lachen aus und ich strecke einfach nur meine Hand aus und deute in Richtung Badezimmer. Selbst nachdem er die Tür zum Bad geschlossen hat, kann ich sein Lachen immer noch hören... Es scheint ihm ja schnell wieder besser zu gehen.

Zehn Minuten später (nachdem ich es mir auf dem Bett bequem gemacht habe und kurz davor war, wieder einzuschlafen) tritt ein frisch geduschter Harry zurück in das Zimmer. Ich beiße mir auf die Lippe. Er trägt schwarze Skinny-Jeans, der Reißverschluss noch ungeschlossen, der Gürtel ebenfalls, die schwarzen Calvins sichtbar, seine Haare noch tropfnass – und natürlich Oberkörper frei. Ich muss ganz, ganz dringend an meiner Selbstbeherrschung arbeiten, denn ehrlich gesagt könnte ich ihn auf der Stelle anspringen. Argh! Ich vergrabe mein Kopf in meinen Händen, als ich sehe, dass er mich angrinst, als wüsste er ganz genau, was ich gerade denke.

Ein paar Sekunden später quietsche ich erschrocken auf, weil er sich neben mich auf das Bett geschmissen hat. Ich hebe meinen Kopf und er greift über mich, um an das Tablett mit dem Frühstück zu kommen. Er platziert es auf seinem Schoß, bevor er seinen Arm hebt und mich näher an sich rückt, so dass wir nebeneinander auf dem Bett sitzen. Mein Kopf fällt an seine Schulter, während er langsam an dem Orangensaft schlurft und ein paar Bissen vom Toast knabbert. Ich vergrabe meine Nase in seiner Halsbeuge und drücke einen sanften Kuss auf seine Haut, was ihn kurz kichern lässt. „Kitzelt.", kommentiert er kauend.

Ich weiß nicht warum, aber mit ihm einfach nur so zusammen im Bett zu sitzen und zu frühstücken, fühlt sich so richtig und gut an – dass ich gar nicht möchte, dass dieser Moment vergeht – doch ich weiß genauso gut, dass wir uns dringend unterhalten müssen. Als er schließlich fertig gegessen hat, platziert er das Tablett vorsichtig neben sich auf der Matratze und zieht mich noch näher zu sich. Ich lege meinen Arm auf seine Brust und fahre die Linien der Schwalben nach, während er fast lethargisch meinen Rücken mit seiner Hand rauf und runter fährt.

„Können wir...", ich zögere, schlucke, „Bevor du gleich fährst, können wir bitte über Gestern reden?", frage ich schließlich, meinen ganzen Mut zusammennehmend.

Er atmet tief durch, die Bewegung auf meinem Rücken stoppt und er dreht sich, so dass wir nun beide auf der Seite liegen und uns gegenseitig anblicken.

„Ich weiß, ich schulde dir 'ne Erklärung, aber...", beginnt er, die Falte zwischen seinen Augenbrauen deutlich sichtbar.

„Aber?"

„Ich weiß nicht, ob ich das kann.", seine Stimme zittert.

„Versuch's.", wispere ich.

„Fuck... ich weiß nicht, ob ich das alles richtig formuliert kriege.", er schließt kurz die Augen, meine Finger wandern zu ihm und ich fahre ihm langsam durch seine noch feuchten Haare.

Down in AlbionWhere stories live. Discover now