Kapitel 26 - CEREMONY

1.2K 74 26
                                    

Huhuuuu

+++

Kapitel 26 – CEREMONY

Oh I'll break them down, no mercy shown
Heaven knows, it's got to be this time,
Avenues all lined with trees,
Picture me and then you start watching,
Watching forever, forever,
Watching love grow, forever,
Letting me know, forever.
(New Order – Ceremony)

Gedankenverloren stehe ich in der Küche während ,Dark Side Of The Moon' im Hintergrund läuft. Ich bereite ein kleines Katerfrühstück vor, weil ich nun einmal eine unglaublich nette Person bin – und, weil ich mir sicher bin, dass der nette Herr heute den Kater seines Lebens haben wird und noch dazu in ein paar Stunden in einem Flieger nach Madrid sitzen muss.

Drei Mal hat er letzte Nacht gekotzt, und obwohl ich alles was mit Kotzen zu tun hat, hasse wie die Pest (und mir allein von dem Geräusch selbst schlecht wird), habe ich jedes Mal an seiner Seite gesessen und seine Haare zurück gehalten und seinem Gebrabbel gelauscht und ihm beruhigend zugeflüstert. Irgendwann ist er dann eingeschlafen – ich allerdings nicht – wegen des ganzen Mists, der in meinem Kopf herumspukt.

Nachdem ich eine frische Flasche Wasser, etwas frischgepressten Orangensaft (das wunderbare an Harrys Küche ist tatsächlich, dass es so viel geiles, frisches Gemüse und Obst gibt – und noch dazu eine high-tech Saftmaschine, was ich die letzten paar Mal, die ich bei ihm war konsequent ausgenutzt habe...) eine Aspirin und ein Sandwich mit extra viel Wurst auf einem Tablett gestapelt habe, mache ich mich auf den Weg in sein Zimmer.

Er liegt immer noch in einem Gewühl aus Kissen und Decken vergraben und schnarcht vor sich hin. Ich kann mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen, als ich das Tablett schließlich auf seinem Nachtisch abstelle und er einen besonders ausgiebigen Schnarcher loslässt. Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante und streichle seine Wange.

„Hey.", flüstere ich sanft, „Du musst aufstehen Harry."

Das Schnarchen stoppt abrupt und er stöhnt laut auf. „Fuuuuuck, mein Koooooopf.", seine Stimme klingt unglaublich rau, der Schlaf und die Nachwirkungen dieser Partynacht sind definitiv hörbar.

„Willst du eine Aspirin?", frage ich belustigt und halte ihm die Tablette hin, während er langsam ein Auge öffnet, mich kurz anblickt und es dann sofort wieder schließt.

„Wieso ist es so hell?", jammert er leidend, tastet allerdings nach der Pille und schluckt sie schließlich runter. Seine Hand fällt theatralisch auf seine Augen, was mich zum Lachen bringt – weil ehrlich gesagt nur ein minikleines bisschen Licht durch den Spalt des Vorhangs dringt. Ich stehe auf und ziehe den Stoff komplett zu, bevor ich mich zurück auf das Bett gleiten lasse.

„Besser, du kleiner Jammerlappen?", er hat immer noch die Augen verdeckt, nickt aber mit dem Kopf und murmelt ein leises „Danke."

„Hab dir ein kleines Katerfrühstück gemacht.", sage ich dann, nachdem er es geschafft hat, die Hand von seinen Augen zu nehmen.

Er lächelt mich an und richtet sich wie ein kleines Kind stöhnend auf, bis er sich mit seinem Rücken gegen das Kopfteil des Bettes lehnen kann. „Erstens hab ich das nicht verdient, zweitens bist du ein Engel und drittens würde ich dir 'n Kuss geben, aber mein Mund fühlt sich an, als hätte ich ein Stinktier verschluckt...", er fährt sich durch sein Haar und atmet laut aus. „Verdammt fühl' ich mich scheiße..."

„Wundert mich nicht.", entgegne ich schmunzelnd.

Sein Blick wandert zu mir. Er sieht mich an und ich lächle zurück und in diesem Moment wird mir klar, dass ich ganz schön krass in diesen Menschen verliebt bin - denn obwohl er extreme Augenringe hat, Pickel auf der Stirn und aufgesprungene, trockene Lippe, ist er immer noch so wunderschön, dass es mir den Atem raubt. Meine Augen kleben an seinem Mund, als er beginnt darauf herum zu kauen. „Wäre es okay, wenn ich erst dusche und Zähne putze? Fühle mich leicht eklig, wenn ich ehrlich bin."

Down in AlbionWhere stories live. Discover now