Kapitel 7 - THAT DON'T IMPRESS ME MUCH (Part I)

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Surprise, surprise!
Ich dachte ich überrasche euch mal mit einem Vor-Mittwochs-Update :)
Kapitel 7 (Part I und II) spielen am selben Tag wie Harrys POV, nur damit ihr nicht verwirrt seid. Viel Spaß!

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Kapitel 7 - THAT DON'T IMPRESS ME MUCH (Part I)

Okay, so you're Brad Pitt...

That don't impress me much.

So you got the looks but have you got the touch?

(Shania Twain - That don't impress me much)


In dem Moment, in dem ich am nächsten Morgen meine Augen öffne, habe ich das leise aber nervige und ziemlich bestimmte Gefühl, dass dieser Tag irgendwie einfach nur scheiße werden kann. Und als ich dann über die Schuhe, die ich gestern Nacht achtlos ins Zimmer geschmissen habe, stolpere und äußerst unfreiwillig den Boden küsse, fühle ich mich in meiner Vorahnung bestätigt. Stöhnend rapple ich mich auf und trotte zur Kaffeemaschine, meiner Lebensretterin in allen Lebenslagen.

Ich habe viel zu wenig geschlafen, aber nachdem ich meiner Schwester letzte Nacht noch mein Herz ausgeschüttet habe, geht es mir zumindest in dieser Hinsicht etwas besser. Auf jeden Fall, weiß ich jetzt, dass ich dringend mit Tom sprechen muss. Das Ganze ist allerdings leichter gesagt als getan, da er bis jetzt auf keine meiner Nachrichten und auch nicht auf meine zwei Anrufe reagiert hat. Ich weiß absolut nicht, was los ist, aber zuversichtlich stimmt mich die Situation nicht. Dieses Verhalten entspricht so gar nicht Toms Art, der sich in der Vergangenheit fast sogar ein bisschen exzessiv gemeldet hat. Mir ist klar, dass es den letzten Monat nicht wirklich gut zwischen uns gelaufen ist und die letzten Tage haben mich ehrlich gesagt weiter von ihm weggetrieben, als die Dinge wieder gerade zu rücken, aber sein untypisches Benehmen ist noch einmal eine ganz andere Sache.

Seltsamerweise habe ich das Gefühl, dass, wenn ich nur mit Tom reden könnte, wenn wir uns nur richtig aussprechen könnten, möglicherweise alles wieder besser werden würde. Ich schüttle den Kopf, während ich mir Kaffee in meine Tasse einschütte – zu viel Konjunktiv in meinen Gedanken. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass alles den Bach runter geht ist höher als die Alternative und trotzdem will ich nicht einfach so eineinhalb Jahre Beziehung und Jahre der Freundschaft aus dem Fenster werfen. Ich will wissen, ich will mir sicher sein, dass es einmal kein Fehler ist, meinem Herz eine Entscheidung zu überlassen. Ich fluche nach dem ersten Schluck meines Kaffees – natürlich habe ich mir die Zunge verbrannt.

Ich ziehe mich an, ein bisschen adretter als sonst, da ich heute Mittag Dianas Eltern und ihre kleine Schwester kennenlernen soll – und mein untrüglicher Instinkt mir sagt, dass diese Familie möglicherweise auf mein Äußeres achten könnten. Nach kurzem Überlegen wähle ich eine schwarze Skinny Jeans, schwarze Leder Chelsea-Boots mit leichtem Absatz, eine süße, langärmlige blaue Bluse mit Bubikragen zusammen mit einem etwas dickeren, dunkelgrauen Wollmantel aus – es wird nämlich immer kälter; der Herbst ist in London angekommen und hat die Stadt fest im Griff.

Und dann passiert bereits der nächste Mist dieses fatalen Tages – die scheiß Kontaktlinsen wollen absolut nicht in meine Augen. Ich versuche es eine geschlagene viertel Stunde, bevor ich aufgebe, da ich sonst definitiv zu spät zur Arbeit komme. Ich seufze und ziehe meine runde, hellbraune Hornbrille auf. Dann eben so. Ich schnappe mir meine Tasche und spurte los, damit ich die U-Bahn zur Gallery noch rechtzeitig erwische.

Dort angekommen erwartet mich schon die zweite Überraschung des Tages: Diana ist krank – was Tessa zu einem kleinen Freudentanz hinreißt. Ohne Witz.

„Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass du dich so über Dianas Abwesenheit freust?", frage ich sie, als wir später im Pausenraum sitzen und einen wohlverdienten Kaffee trinken (Nummer 5 für den heutigen Tag, nicht, dass ich mitzählen würde...)

Down in AlbionWhere stories live. Discover now