Kapitel 3 - THIS IS WHERE I BELONG

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Sooo hier ist Kapitel 3 :) - Ich hoffe, es gefällt euch!

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Kapitel 3 - THIS IS WHERE I BELONG

I can't think of a place I'd rather be.
The whole wide world doesn't mean so much to me,
For this is where I belong,
This is where I belong.

Der nächste Morgen ist einfach nur ein absoluter Reinfall – und das an meinem ersten Arbeitstag und außerdem an dem Tag, an dem Tom nach Deutschland zurück fliegen soll. Zuerst haben wir natürlich extrem klischeemäßig diesen beschissenen Wecker überhört. Völlig unter Zeitdruck stolpere ich in meine Hose, ziehe eine hellblaue Bluse an, darüber einen leichten, grobgestrickten, grauen Pullover und für meine Haare muss ein einfacher Dutt reichen – für mehr ist in der morgendlichen Hektik absolut keine Zeit. Gott sei Dank arbeite ich nicht mit Besuchern in den Ausstellungen, sondern quasi hinter den Kulissen der National Gallery – und dort gibt es keine Kleidungsvorschriften.

Bei Tom sieht es zeitlich auch nicht besser aus. Da der Gute allerdings wesentlich organisierter ist als ich und glücklicherweise seinen Koffer schon gestern gepackt hat, schafft er es innerhalb weltrekordverdächtiger zehn Minuten für die Abreise alles fix und fertig zu haben.

Ich bin extrem genervt – wieso haben wir auch verschlafen?! Ich hatte eigentlich gehofft, dass unser letzter Morgen für die nächsten eineinhalb Monate zusammen ein bisschen gemütlicher und irgendwie auch ein bisschen weniger jugendfrei ablaufen würde (vor allem, weil unser Sex-Leben in den letzten zwei Monaten tatsächlich dezent zu wünschen übrig gelassen hat). Doch jetzt bleibt nur noch Zeit für einen extrem kurzen Abschiedskuss, bevor er in die Tube Richtung Victoria Station steigt und ich mich auf den Weg zur Arbeit mache.

Erst in dem Moment, in dem ich endlich meine Kopfhörer in die Ohren stecken kann und die Töne von Miike Snow's ,Animal' meine Ohren füllen, fühle ich mich besser. Musik entspannt mich immer – und auch während der kurzen Zeit, die ich in der U-Bahn verbringe, um in die Innenstadt zu fahren, hilft sie mir ungemein. Ich ertappe mich dabei, wie ich meinen Fuß nervös im Takt zu dem Lied hin und her wippe – ich bin unglaublich gespannt, was mich gleich in der National Gallery erwarten wird. Ich war bereits einmal für mein Vorstellungsgespräch dort und meine Chefin, Mrs Colter, war ziemlich nett. Ich werde in der Praktikumszeit zusammen mit zwei anderen Praktikanten eine Ausstellung planen, die in drei Monaten eröffnet werden soll und ehrlich gesagt freue ich mich schon unheimlich drauf.

Als ich schließlich am Trafalgar Square aus der U-Bahn steige und nach einem kurzen Fußweg vor dem Eingang der National Gallery stehe, bemerke ich allerdings, dass ich immer nervöser werde. Gott, ich hoffe wirklich, dass ich mich mit meinen Kollegen verstehen werde...

„Jetzt reiß dich zusammen, Emma!", ermahne ich mich selbst, während ich mir meine leicht verschwitzten Hände an meiner Jeans abwische. Langsam steige ich die Stufen hinauf und schreite durch den imposanten Säulengang direkt hinein in das Kunstmuseum. Die Gallery ist einfach wunderschön. Die Räume strahlen eine nicht in Worte zu fassende Eleganz und eine zeitlose Schönheit aus – mir bleibt jedes Mal fast der Atem weg. Es ist unbeschreiblich die Bilder, die hier hängen aus der Nähe betrachten zu können. Vor allem die Werke Rembrandts und die der italienischen Maler. Ich liebe ihre Kunstfertigkeit, ihren Umgang mit Pinsel und Farben, ihre Malweise, ihre Motivauswahl – sie waren einfach wahre Genies.

„Miss Simon?", ich drehe mich um, als ich jemanden meinen Namen sprechen höre. Mrs Colter – meine Chefin – steht hinter mir und lächelt mich freundlich an. Ich grinse zurück und gehe auf sie zu.

„Guten Morgen!", antworte ich und schüttle ihre ausgestreckte Hand.

„Ebenfalls", sie lacht, „bereit für Ihren ersten Tag?"

Down in AlbionWhere stories live. Discover now