Sherlock, bitte...

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Sherlocks tiefe Stimme ertönte neben seinem rechten Ohr.

"Gott, John. Ich bitte dich. Das willst du in deinem Blog schreiben?"

"Natürlich. Warum denn nicht?"

"Es ist grauenvoll. Du solltest die Welt lieber mit deinen Geschichten verschonen."

John verdrehte die Augen. Er wusste, dass Sherlock im Moment keinen Fall hatte und deshalb leicht reizbar war. Trotzdem fühlte er bei seinen Worten ein Stechen in der Brust.

"Wenn du meinst", sagte er daher nur.

Sherlock hatte wohl seinen verletzten Unterton gehört, denn er sah ihn auf einmal mit einem ungewohnt sanften Gesichtsausdruck an.

"An deinem Blog ist nichts auszusetzen, John", sagte er leise.

John glaubte zunächst sich verhört zu haben. "Aber du hast doch gerade noch gesagt..."

"Ich weiß! Es liegt daran, dass ich keinen Fall habe. Ich brauche einen Fall, John. Mein Gehirn braucht Arbeit."

"Du hast erst gestern einen Fall gelöst."

"Das war gestern, John. Gestern! Das ist viel zu lange her."

"Kannst du dich nicht mit irgendwas anderem beschäftigen?"

"Alles andere ist langweilig. Ich brauche einen Fall. Einen guten. Jetzt!"

John schüttelte den Kopf. Manchmal benahm Sherlock sich wie ein kleines Kind. Er legte seinen Laptop beiseite und schaute Sherlock wieder an, der ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansah.

"John, bitte."

John sah ihn fragend an.

"John, ich brauche etwas starkes, um mich davon abzulenken, dass ich keinen Fall habe."

"Nein, Sherlock. Kommt nicht in Frage. Nur weil du keinen Fall hast, fängst du nicht wieder an zu rauchen."

"Ich meine keine Zigaretten. Etwas stärkeres."

"Und auf gar keinen Fall nimmst du wieder Drogen!"

"Ich rede auch nicht von Drogen. Ich brauche keine Droge, John. Jedenfalls nicht direkt."

Mit diesen Worten kam er rüber zu John und blieb vor seinem Sessel stehen. Erwartungsvoll sah John ihn an.

Sherlock sagte nichts und John wollte schon fragen, was er denn meine, als Sherlock sich nach vorne beugte.

Überrascht sah John ihn an, doch er drehte sich nicht weg als Sherlock seine Hände liebevoll an seine Wangen legte. Sie sahen sich einen Moment in die Augen und Sherlock holte sich Johns stummes Eingeständnis dafür, das zu tun, was er schon eine halbe Ewigkeit hatte machen wollen.

Er überbrückte den Abstand zwischen ihnen und legte seine Lippen sanft auf Johns. Es war ein unglaublich gutes Gefühl.

John erwiderte den Kuss sofort und konnte nur denken, wenn es das war, was Sherlock brauchte um einen klaren Kopf zu bewahren, wenn er mal wieder keinen Fall hatte, dass er gerne bereit war, es Sherlock zu geben.

Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. Erneut sahen sie sich an und beide fingen an zu grinsen.

Doch plötzlich verschwamm Sherlocks Gesicht vor Johns Augen; alles um ihn herum wirkte auf einmal schrecklich verzerrt.

Er stand auf einer Straße und spürte wie er sein Handy gegen sein Ohr presste. Seine Lippen bewegten sich, doch er hörte seine Worte nur undeutlich.

Sherlocks Stimme erklang in seinem Kopf, sie kam aus seinem Handy.

"Lebwohl, John."

Und erneut sah er Sherlock springen, ihn fallen und auf dem Bürgersteig vorm Bart's Krankenhaus aufprallen.

Schweißgebadet wachte John auf. Verzweifelt versuchte er sich zu beruhigen und normal zu atmen. Er legte seinen Kopf auf seine Knie. Er wusste nicht, was er machen sollte; es war das dritte Mal diese Woche, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und der Schmerz hämmerte so stark wie am ersten Tag in seiner Brust.

"Sherlock...", murmelte er schwach.

Tränen stiegen ihm in die Augen, rannen sein Gesicht herunter und fielen auf sein T-Shirt. Er versuchte nicht einmal, sie aufzuhalten, saß einfach in seinem Bett und ließ den Schmerz seinen Körper betäuben.

Es war mittlerweile ein halbes Jahr her seit Sherlock, die Liebe seines Lebens, gestorben war.

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...es tut mir so leid...

Ich hab fast angefangen zu heulen, als ich das geschrieben habe.

Gott, ich hasse mich selbst. Warum tue ich mir das nur an??

Hoffe, es gefällt euch trotzdem.

~ KC

One Shots Johnlock (German)Onde histórias criam vida. Descubra agora