Kapitel 46 ~ Risiko

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"Du wolltest mich eifersüchtig machen?" Wiederholte ich und er nickte leicht. Ich schnaubte.

"Wow, wie erwachsen von dir." Motzte ich.

"Ich habe dir doch gesagt, dass der Grund dämlich ist..." Sagte er kleinlaut. Ich fuhr mir durch die Haare und drehte mich etwas von ihm weg.

"Es hat mich wirklich verletzt euch beide zusammen zu sehen." Sagte ich ehrlich und er drehte mich wieder zu sich. Ehrlich gesagt wollte ich ihn jetzt nicht anschauen.

"Es tut mir wirklich leid Kleine. Das mit Rachel hat mir nichts bedeutet." Ich schaute zu ihm und versuchte in seinen Augen zu lesen, ob er die Wahrheit sagte. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.

"Liebst du mich auch?" Flüsterte Kyle und strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Ich schluckte und mein Herz fing an laut in meiner Brust zu hämmern. So stark, dass es schon fast schmerzte.

"Ich..." Fing ich an und Kyle starrte auf meine Lippen, in der Hoffnung, dass die drei Worte aus meinem Mund kommen würden.

"Ich habe Angst." Beendete ich meinen Satz. Das waren definitiv nicht die drei Worte, die er hören wollte. Er runzelte die Stirn.

"Angst vor mir?" Fragte er verwundert.

"Nein...Ja...Ich habe Angst davor, dass du mir mein Herz brichst." Flüsterte ich und spürte, wie meine Augen anfingen zu brennen und daraufhin feucht wurden. Ich war einfach so hin und her gerissen, war es das wert ein Risiko einzugehen?

"Kleine-" Fing er an.

"Nein Kyle, egal was du sagst, es wird mir diese Angst nicht nehmen." Als eine Träne meine Wange runterlief, schaute ich schnell runter.

"Du hast schon so vielen Mädchen das Herz gebrochen. Woher weiß ich, dass ich nicht einfach ein weiteres dieser Mädchen sein werde? Woher weiß ich, dass ich für dich nicht schon langweilig werde nach ein paar Wochen? Du kannst es mir nicht garantieren." Bei dem letzten Satz war ich schon am Schluchzen. Ich spürte Kyles Daumen, wie sie über meine Wangen fuhren, als er meine Tränen wegwischte. Aber es war sinnlos, denn es kamen immer mehr Tränen. Kyle zog meinen Kopf wieder hoch, sodass ich ihn anschaute.

"In der Liebe gibt es keine Garantie. Wir wissen nicht, ob wir noch 10 Jahre oder 2 Wochen zusammen sein werden, aber für mich ist es kein Grund es nicht zu versuchen. Kleine, wenn du Liebe nicht zulässt wegen dem Risiko, dass es irgendwann enden kann, dann kannst du nicht glücklich werden. Ich nehme das Risiko gerne in Kauf und weißt du warum? Weil du mich glücklich machst." Ich schluchzte ein weiteres Mal und biss mir auf die Unterlippe, während die Tränen weiter wie ein Wasserfall meine Wangen herunter flossen. Seine Worte flogen mir durch den Kopf und zwangen mich zu überlegen.

"Meinst du ich habe keine Angst, dass du mir vielleicht das Herz brichst? Du bist bis jetzt das einzige Mädchen, bei der ich mir sicher bin, dass sie mir mein Herz brechen kann. Aber daran will ich nicht denken, sondern an die schönen Momente, die wir zusammen haben könnten." Warum sagt er das? Will er mich beruhigen oder nicht? Wenn ja, sollte er aufhören solche süßen Worte zu sagen.

"Kyle..." Ich atmete aus und versuchte mich zu beruhigen, was mir nicht wirklich gelang.

"Warte. Sag mir deine Antwort noch nicht, lass uns zuerst hier wegfahren. An einen schönen Ort und ich werde dir beweisen, dass Liebe das Risiko wert ist." Er nahm meine Hand in seine und ich nickte leicht. Dann liefen wir aus dem Zimmer raus, die Treppen runter und zu seinem Auto. Wir stiegen ein, schnallten uns an und er fuhr los. Ich wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht, als Kyle meine Hand in seine nahm und unsere Finger miteinander verschränkte. Er lächelte mich an und ich erwiderte sein Lächeln etwas unsicher.

7 Minuten im HimmelOn viuen les histories. Descobreix ara