Kapitel 7 ~ An sein Lachen könnte ich mich glatt gewöhnen

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*bearbeitet*

Als ich endlich Zuhause war, ließ ich mich auf mein Bett in meinem Zimmer fallen. Gott sei Dank, ich habe den heutigen Schultag überstanden.

"Wie war die Schule heute?" Ich drehte meinen Kopf zur Tür und sah meine Mama im Türrahmen stehen.

"Gut." Antwortete ich. Dieser Moment wenn du gut sagst, es aber definitiv nicht meinst...

"Irgendetwas Neues?" Ich schüttelte den Kopf und lächelte etwas gezwungen. Mein falsches Lächeln war schon immer das Beste, ich konnte jeden damit überzeugen. Und manchmal war das auch nötig, denn man will sich nicht immer für etwas rechtfertigen oder etwas erklären.

"Alles beim Alten..." Versicherte ich ihr.

"Okay. Sag Bescheid wenn du Hunger hast." Mit diesen Worten ging sie weg und ich drehte mich wieder zum Fenster.

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Der Rest des Tages gestern verging ganz normal, da ich ja die ganze Zeit Zuhause war. Mittlerweile war ich wieder in der Schule und mein Knutschfleck gut abgedeckt. Es waren die letzten 5 Minuten des Geschichtsunterrichtes und Caro und ich spielten Tic Tac Toe. Keiner war am gewinnen. Kein Wunder, das ist das sinnloseste Spiel der ganzen Welt. Wenn man nicht gerade mit einem Erstklässler spielt, wird es nach einer Weile langweilig, weil keiner gewinnt.

"Ich habe heute mit Jack geredet." Flüsterte Caro, schaute aber an die Tafel damit der Lehrer nicht sah, dass wir quatschten.

"Wann denn?" Flüsterte ich zurück und konnte mir ein Blick auf sie nicht verkneifen. Das machte mich neugierig, denn Caro fand selten Typen, die ihr gefielen. Oder eher Typen, die ihren Ansprüchen entsprachen.

"Vor Schulbeginn." Sie lächelte leicht und fing an auf dem Blatt Papier herumzukritzeln.

"Und über was habt ihr geredet?" Fragte ich ungeduldig. Warum musste man ihr alles aus der Nase ziehen?

"Er meinte ich soll in der Hofpause hinter die Schule zu ihm und seinen Freunden kommen." Sie lächelte und schaute jetzt wieder hoch von ihrem Blatt, direkt in meine Augen um meine Reaktion zu sehen.

"Und du gehst hin?" Ich konnte mir ein verwundertes Stirnrunzeln nicht verkneifen. Caro und ich meckerten sonst immer darüber, dass die "coolen" Schüler hinter der Schule standen, als wären sie etwas besonderes und müssten weg von den ganzen Normalos.

"Wir gehen beide hin." Gerade als ich antworten wollte, wurde ich von der Schulklingel unterbrochen. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen aus dem Raum. Ich wartete bis wir aus dem Raum waren, ehe ich ihr antwortete.

"Caro ich will nicht mitkommen. Die rauchen hinter der Schule und ich hasse rauchen. Du weißt das ich von dem Gestank Kopfschmerzen bekomme. Du kannst ja hingehen wenn du willst." Sagte ich, während wir aus dem Schulgebäude nach Draußen gingen. Eigentlich wollte ich sie auch noch fragen warum sie auf einmal entgegen ihrer Prinzipien handelte, aber ich wollte ihr kein schlechtes Gewissen bereiten. Irgendwie konnte ich ja auch verstehen, dass sie zu ihrem Jack wollte.

"Nein, ich lasse dich nicht auf der Hofpause alleine rumstehen. Wir müssen ja nicht lange dort bleiben." Sie schaute mich bittend an. Außer Caro hatte ich keine wirklich engen Freunde mehr. Ich verstand mich zwar mit allen ganz okay, aber nicht genug um 20 Minuten lang neben ihnen wie eine Taubstumme herumzustehen.

"Genau, weil du bestimmt auch nicht lange mit Jack reden wirst." Ich verdrehte die Augen.

"Ach komm schon Rose. Lass uns wenigstens mal kurz gucken." Eigentlich wollte ich wieder nein sagen, denn ich wusste, dass "nur kurz gucken" nicht klappen würde, aber Caro schaute mich wieder mit ihrem berühmten Hundeblick an und ich konnte nicht anders. Theoretisch müsste ich mittlerweile immun dagegen sein.

7 Minuten im HimmelWhere stories live. Discover now