Kapitel 34 ~ Ich möchte mir den Schmerz ersparen

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"Rose..." Oh nein, er will, dass ich es ihm sage. Ich öffnete die Tür, schob ihn raus, trat selber raus und schloss die Tür hinter uns. Zur Sicherheit, damit meine Eltern uns nicht hörten. Ich glaube ich war noch nie so hin und her gerissen in meinem Leben. Langsam atmete ich aus und schaute ihn dann an.

"Du willst bestimmt wissen, ob ich bei unserem Kuss etwas gespürt habe..." Sagte ich leise, um Zeit zum Nachdenken zu schinden.

"Ja." Antwortete er knapp. Wieder schaute ich runter auf den Boden.

"Ich habe nichts gespürt." Sagte ich ohne jegliche Emotionen in meiner Stimme.

"Kannst du das auch sagen, während du mir in die Augen schaust?" Fragte er und hob mein Kinn mit seiner Hand an. Er schaute mich mit gehobenen Augenbrauen an und ich seufzte und nahm seine Hand von meinem Kinn weg.

"Selbst wenn ich etwas gespürt hätte, es tut nichts zur Sache." Meinte ich.

"Also hast du etwas gespürt?" Er klang etwas hoffnungsvoll. Aber er sollte nicht hoffnungsvoll klingen.

"Kyle wir könnten nie zusammen sein. Wir sind zu verschieden und passen nicht zueinander." Er runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, aber ich unterbrach ihn und fuhr fort.

"Du hattest bestimmt schon 100 Freundinnen und Nick ist gerade mal mein erster Freund. Was ist, wenn ich dir zu langweilig werde und du mich betrügst? Bei allem was über dich erzählt wird, und es ist bestimmt nicht alles gelogen, könnte ich dir nie vertrauen. Und jetzt sag mir bitte nicht, dass Menschen sich ändern. Menschen ändern sich zwar, aber nicht grundlegend und auch nicht so schnell...Außerdem bin ich doch gar nicht dein Typ. Deine letzte Freundin war Rachel und zwischen Rachel und mir liegen Welten. Das mit uns würde nie klappen und ich möchte mir einfach den Schmerz ersparen." Während ich redete, merkte ich, wie meine Augen langsam wässrig wurden. Ich versuchte mit aller Kraft, keine Träne fallen zu lassen.

"Rose, ich..." Kyles Blick wurde traurig und er wollte seine Hand an meine Wange legen, aber ich trat einen Schritt zurück.

"Bitte sag einfach nichts Kyle. Ich habe dir gerade sehr viele Gründe genannt, warum es zwischen uns beiden nie funktionieren würde und ich denke wir sollten ab jetzt getrennte Wege gehen, denn selbst Freunde könnten wir nicht sein. Wir sind zu unterschiedlich." Leider konnte ich eine Träne nicht mehr aufhalten, woraufhin ich mich schnell umdrehte und zurück ins Haus ging, bevor er etwas erwidern konnte. Ich blieb an der Tür stehen und hoffte, dass er nicht klopfen oder klingeln würde. Und nach 5 Minuten Stille, ging ich nach oben in mein Zimmer.

Nicht weinen Rose, nicht weinen! Ich setzte mich auf mein Bett und versuchte mich zu beruhigen. Ich wusste nicht, ob es eine gute und richtige Entscheidung gewesen war, oder ob ich den größten Fehler meines Lebens begangen hatte. Mein Handy riss mich wieder aus meinen Gedanken und ich hatte kurz Angst, dass es Kyle war. Ich nahm es in die Hand und las die Nachricht.

Hey Baby, kommst du morgen nach der Schule zum Krankenhaus? Ich werde entlassen. -Nick

Ich seufzte, ob aus Erleichterung oder einem anderen Grund, und legte mein Handy wieder weg. Ich würde Nick später antworten. Als ich mich etwas beruhigt hatte, stand ich auf und ging ins Badezimmer um mich zu duschen. Beim Duschen schwirrten meine Gedanken die ganze Zeit nur um Kyle und egal wie sehr ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu schmeißen, es ging nicht.

Nach der Dusche legte ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy wieder zur Hand.

Ja, wir sehen uns Morgen. Gute Nacht. -Rose

Wenig später bekam ich eine Antwort.

Schlaf gut ♥ -Nick

Ich legte mein Handy auf meinen Nachttisch und schloss die Augen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich einschlief.

7 Minuten im HimmelWhere stories live. Discover now