Kapitel 15

4.4K 146 4
                                    

Einige Zeit durchstreiften wir den Wald und zweimal änderten wir unsere Richtung. Die kühle Nachtluft wehte durch mein Haar und die Sterne funkelten am Firmament. Wüsste ich nicht, was wir vor hätten, hätte ich diese Nacht für schön empfunden.
Jasper stoppte.
"Wir sind nicht mehr weit von ihrem Standort entfernt.", flüsterte Jasper, so leise, dass es kaum wahrnehmbar war.
"Seth, dein Geruch ist zu auffällig. Ich hoffe schon, dass sie uns nicht riechen werden, aber dich werden sie auf jeden Fall wahrnehmen."
Seth nickte daraufhin mit seinem riesigen Kopf und schaute mich an. Ich streckte mich um seinen Kopf streicheln zu können und drückte mich an ihn.
"Bis später.", flüsterte ich und ging mit Esme weiter, die mir einen Arm um die Schulter gelegt hatte. Nach kurzer Zeit stoppte Jasper erneut und deutete mit seinem Kopf dorthin, wo Kampflaute zu hören waren.
Langsam schleichten wir uns näher ans Geschehen ran. Zu sehen waren dunkle Gestalten mit scharlachroten Augen, kaum wahrnehmbar, so schnell bewegten sie sich. Beleuchtet wurde ihr Platz von Fackeln und Laternen. Ihre Behausungen bestanden aus einfach zusammen gehämmerten Holzhütten und Unterständen. Kein Ort, an dem man sich lange aufhalten würde.
Jasper hatte Recht: Es waren mehr älterere als neugeborene Menschen da, soweit ich es von der Entfernung aus beobachten konnte. Aus einer der kläglichen Holzhütten kam eine Frau mit brünettem, lockigen Haar raus. Sie war unglaublich schön, fast so schön wie Rosalie.
"Maria.", murmelte Jasper, merklich gereizt.
"Was?" Alice starrte ihn erschrocken an.
Die Frau schaute in unsere Richtung, die Augen zu Schlitzen verzogen. Sie schüttelte den Kopf und schaute die kämpfenden Vampire an.
"Trainiert gut.", setzte Maria an.
"Heute in einer Woche werden wir diesen Zirkel für uns beanspruchen."
Ihr siegessicherer Ton hallte durch die Nacht.
Esme schaute mich besorgt an, dann Jasper und Alice.
"Gehen wir.", wisperte sie.
Jasper nickte.

Erleichtrung überkam mich, als ich Seth dort stehen sah, wo wir ihn zurückgelassen hatten.
"Wir wissen nun Bescheid.", sagte ich, als ich in die erwartungsvollen Wolfsaugen sah. Der Rückweg kam mir weniger idyllisch vor, eher wie eine Hetzjagd, als wenn Maria hinter uns lauerte. Diesmal rannte Seth knapp neben mir her, das gab mir ein Gefühl von Sicherheit.

Carlisle war sichtlich erleichtert, als wir in das Haus stürmten.
"Und?", fragte Jacob ungeduldig, der auch gekommen war.
"Wir wissen, wann sie kommen.", begann Esme. "Heute in einer Woche."
"In einer Woche?", hakte Rose ungläubig nach.
Alice nickte. "Sie werden bei Einbruch der Dunkelheit da sein, ich habe es gesehen."
"Und... Maria führt sie an. Ich hätte nie vermutet, dass sie erneut nach Ländern strebt.
Sie hat eine viel zu große Armee, selbst mit Hilfe der Quileute können wir sie nicht überwältigen.", berichtete Jasper.
"Wieso können die Volturi ds nicht regeln?!", stieß Bella wütend hervor.
"Ich werde einen Brief nach Volterra schicken, indem ich eure Beobachtungen schildere. Aro kann nicht erwarten, dass wir das alleine klären.", meinte Carlisle und verschwand.
Ich hoffte, dass diese Aufgabe die Volturi elerdigen würden.

Skye Cullen (Twilight/Seth Clearwater) *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt