Teil 104

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“Also das ist Loki” er hob den Kleinen in seine Arme “mein Hund” grinste er. “ähm wie dein Hund. Seit wann hast du ihn denn? Und wieso erzählst du mir das nicht?” fragte ich während ich Loki streichelte und er meine Hand ableckte. “du schon einige Zeit. Um genau zu sein fast sechs Jahre. Aber ich hatte ihn jetzt in Berlin dabei und so hat es sich nie ergeben. Er ist auch oft hier bei Steffi und dem Kleinen.”. “ja wen hör ich denn da” eine ältere Frau kam um die Ecke. “Hallo Mami” Florian umarmte sie. Oh wie süß, er nannte sie noch Mami. “Mami darf ich dir vorstellen, Dana”. Wir lächelten uns an. “freut mich sehr, dass er dich endlich mitbringt und nicht nur von dir erzählt Dana. Ich bin Gabriele.”. Ich reichte ihr die Hand doch sie zog mich gleich in ihre Arme. “freut mich auch sehr”. plötzlich bemerkte ich einen kleinen Jungen auf Florian zutapsen, fest ein Kuscheltier in der Hand haltend streckte er die andere nach ihm aus. Florian nahm ihn auf den Arm “Hallo mein Kleiner, na wie geht's dir? “ und gab ihm einen Kuss. “oh. Du duftest ja wieder mal gut. Hat dich die Mama wieder eingepudert.”. Der Kleine lachte nur. “na komm, wir gehen mal zu den anderen” sagte Flo und hielt mir seine Hand hin, was mich leicht verwunderte. Ich nahm sie dennoch und sein Neffe grinste mich an. Auch er hielt mir die Hand hin. “Moment” und gab ihm meinen Finger “eiferst du jetzt schon deinem Onkel nach” grinste ich ihn an und dann Florian an der zwischenzeitlich stehen geblieben war. “sieht so aus als mag er dich”. “ja er is aber auch so ein süßer”. Und schon guckste der Kleine los. Auf der Terrasse standen Flos Papa und sein Schwager am Grill. “ja wen haben wir denn da. Endlich bringt er mal ne Frau mit” witzelte sein Papa. Er kam auf uns zu “Hallo Dana, ich bin Karlhans.”. “hallo, freut mich Sie kennen zu lernen.”. “und ich bin Bernd” grinste mich der andere an. “hey, freut mich”. Der Kleine hatte noch immer meinen Finger in der Hand und starrte auf meine lockigen Strähnen die leicht wipten wenn ich redete oder lachte. “na da hast schon den Jüngsten in den Bann gezogen. Wundert mich aber kaum so wie Flo immer von dir schwärmt.” ertönte es hinter mir. Ich drehte mich um und Steffi strahlte mich an. “grüß dich. Freut mich so, dass es endlich gekappt hat. Er erzählt immer wieder von dir und hat dich echt lange versteckt.”. Was für eine herzliche Begrüßung. Meine Nervosität war sofort vergessen. Loki tobte bei unserem Füßen und bis ich mich versah hatte ich den Kleinen auf dem Arm und Florian spielte mit seinem Hund. Etwas unbeholfen stand ich mit dem Kleinkind im Arm nun da. Gabriele und Steffi waren ins Haus verschwunden und die beiden anderen kümmerten sich um den Grill. Als Steffi zurück kam hatte ich mich bereits auf einen Stuhl gesetzt und den Kleinen auf meinen Schoß. Er gluckste vor Freude wenn er Florian und den Hund toben sah. Sein Kuscheltier, einen Affen, hatte er mir in die Hand gedrückt und entweder klatschte er in seine süßen kleinen Hände oder spielte mit meinen Haaren. Florian kam lächelnd auf uns zu und nahm ihn in seine Arme um mit ihm Flieger zu spielen. Beide lachten herzlich. So hatte ich Florian noch nie gesehen und ich beobachtete ihn ganz gebannt. Steffi und Gabriele setzten sich zu mir “er liebt ihn einfach” sagte Florians Mama. “und der Kleine seinen Onkel” antwortete Steffi. Nachdem die Herren auch Platz genommen hatten setzte sich Florian mit dem Kleinen neben mich und fütterte ihn. “steht dir” lächelte ich Florian an während der Kleine wieder nach meiner Hand griff. “dir aber auch” schmunzelte Florian. Süß wie er das sagte. Aber eindeutig noch viel zu früh für mich. “du kannst dich glücklich schätzen. Es ist schon eine Ehre. Den Affen gibt er nie jemandem in die Hand ausser seinem Onkel, weil er ihn von ihm bekommen hat.” lächelte Bernd mich an.
Der Abend mit Florians Familie war wirklich schön. Wir redeten und lachten viel. Steffi zeigte mir stolz ihr Haus was wirklich sehr schön eingerichtet war während die anderen den Tisch abräumten. Der Kleine wollte unbedingt auf meinen Arm und so trug ich ihn durch das Haus. Bei seinem Zimmer angekommen deutete er immer wieder auf die Tür als würde er mir zeigen wollen dass es seines ist. Florian kam hinzu, wurde aber nicht beachtet denn ich musste mich auf den Boden setzten und mit dem Kleinen spielen. Steffi ließ uns alleine. “na da mag dich jemand aber ganz besonders gerne” sagte Florian der sich nun auch zu uns setzte. “scheint so. Er is aber auch so süß dass man nicht widerstehen kann”. “ja geht mir genauso. Sobald er da is brauche ich nichts anderes mehr… du kannst gut mit Kindern.”. “solange ich sie wieder abgeben kann” lachte ich. “ja verständlich. Willst du denn mal welche?”. “eigentlich ja. Mein Plan wäre ja bis 30 verheiratet zu sein und Kinder zu haben. Mal sehen ob das klappt.”. Er nickte nur und spielte mit den Bauklötzen vor seinen Füßen. Florian wirkte auf einmal so bedrückt und traurig. Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel “ist alles ok?”. Sein Neffe sah uns interessiert an. Florian sah mir nur in die Augen. Keiner sah weg. Irgendwie ein komisches aber zugleich vertrautes Gefühl breitete sich in mir aus. Steffi rief von unten ob Florian den Kleinen bettfertig machen könnte und riss uns aus der Situation. Florian antwortete leise,so dass nur wir es hören konnten mit einem ja.
Die nächste halbe Stunde erlebte ich wieder einen fröhlichen ausgelassenen Florian. Florian ging mit ihm noch kurz nach unten damit er allen gute Nacht sagen konnte während ich oben auf die beiden wartete. Er brachte ihn wohl öfter zu Bett. Zumindest wusste er genau was zu tun war. Auch ich bekam noch eine Umarmung und ein Bussi auf die Backe. Ich stand im Türrahmen während Florian ein Kinderlied sang. Der perfekte Papa, schoss mir der Gedanke durch den Kopf.
Lächelnd kam er auf mich zu und schob mich sanft aus dem Türrahmen um die Tür zu schließen. Er sah richtig glücklich aus. Einen kurzen Moment blieben wir so stehen und sahen uns einfach nur an. Ich bemerkte nur dass er meine Hand hielt und mit dem Daumen sanft über meinen Handrücken streichelte. Ein seltsam gutes und beruhigendes Gefühl durchströmte meinen Körper. Gabriele kam die Stufen nach oben und wir bemerkten sie erst als sie sich räusperte.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt