Teil 2

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Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich war überwältigt von der großen wunderschönen Stadt und verbrachte meine Pausen rund um den Marienplatz. Ich saß teilweise nur mit einem Kaffee auf einer Bank und sah mir die Leute an die teilweise hektisch, teilweise sehr entspannt durch die Straßen liefen. Hin und wieder sah man auch ein bekanntes Gesicht unter den Menschenmassen die sich den Weg zu diversen Geschäften bahnten. Ich saß da und war einfach nur glücklich. Als ich so vor mich hin grinste erhaschte ich immer wieder Blicke von an mir vorbeilaufenden Menschen die mir teilweise auch ein Lächeln schenkten. Das Wetter war für September auch noch traumhaft, allerdings ging mir das Pendeln mit dem Zug ziemlich auf die Nerven da ich früh morgens los fuhr und erst abends als es bereits dunkel war zu Hause ankam und nur in der Mittagspause etwas von meiner Freizeit hatte. Meine Freunde sah ich nur noch am Wochenende beim Weggehen und so blieb schon im ersten Monat mein Privatleben sehr auf der Strecke was mich schon etwas nervte. Aber in München ein WG-Zimmer oder gar eine Wohnung zu finden die bezahlbar ist für ein junges Mädchen in der Ausbildung gestaltet sich relativ schwierig. Als ich nun wieder in der Mittagspause auf der Bank saß und die Leute beobachtete viel mir ein Pärchen auf welches ich Gesichtsweise erkannte. Sie gingen mit Einkaufstüten beladen lachend an mir vorbei. Ich grinste wieder so vor mich hin und der Blick des Mannes traf meinen und wir grinsten uns an. Ob nun zufällig oder beabsichtigt blieb er kurz stehen, sah mich nochmals an und lächelte. Die Frau nahm ihm beim Arm und redete auf ihn ein. Da ich zu weit weg saß hörte ich allerdings nicht was sie sagte und so schnell sie gekommen sind waren sie auch wieder weg. Zurück in der Kanzlei stand ein ziemlich stressiger Nachmittag an bei dem mir viele Aufgaben für die Vorbereitung eines wichtigen Workshops übertragen wurden, ich freute mich sehr über die Herausforderung. Der Nachmittag verging dadurch wie im Flug und abends verabredete ich mich mit einer Kollegin um mir Tipps für die Wohnungssuche zu holen da sie ein Jahr vor mir mit ihrer Ausbildung begonnen hatte und somit meine Situation sehr gut kannte. Wir gingen zu einem nahegelegenen Kaffee und sie brachte mir Zeitungen mit diversen Anzeigen mit. Wir erzählten uns viel und bis ich es umtraute war leider auch wieder die Zeit so schnell vergangen so dass sie mich noch zum Zug brachte. Im Zug hatte ich dann Gelegenheit mir die Anzeigen anzusehen und fand auch eine Anzeige die mich überzeugte. Ein Zimmer in einer WG für 300 Euro kalt, möbliert und ab sofort verfügbar. Ich speicherte mir gleich die Nummer ein um am nächsten Tag dort anzurufen.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt