Teil 65

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Nach und nach verabschiedeten sich alle. Florian hatte sich nicht mehr blicken lassen, naja dann würd ich das morgen auch alleine gebacken bekommen. Muss ich eben eher aufstehen, dann schaffe ich es auch mit der UBahn in die Arbeit. Meine Eltern halfen mir noch mit dem Rest und ich war froh, es war echt ein anstrengender langer Tag obwohl es erst 20 Uhr war war ich total müde. Ich machte mir noch einen Kaba und kuschelte mich dann in mein Bett. Li hatte mir auch schon geschrieben 'hey meine Hübsche, bin kaum aus München raus und vermiss dich schon ...'. Ich hatte noch nicht viel Zeit an ihn zu denken aber jetzt so alleine hier machte sich ein beklemmendes Gefühl bemerkbar. Ich schnappte mir Lis Kissen und drückte mein Gesicht hinein. Ich musste an die letzten Stunden denken und ein warmes Gefühl machte sich in meiner Brust breit. Ich schnappte mir mein Handy und schrieb ihm zurück 'hey Leo, schmieg mich gerade an dein Kissen...'. Ich braucht nicht lang auf eine Antwort zu warten 'oh wie gemein du sein kannst, ich hab nichts von dir ☹'. 'tja, wie war das „wer kann, der kann"'.'aha und das heißt jetzt du kannst und ich muss warten bis Freitag?!'. 'hey, schlaues Köpfchen'. 'wie gern ich jetzt tauschen würde. Ich sitz hier in nem Abteil mit lauter seltsamen Menschen...'. 'Na Leo, dann hättest du auch hier bleiben können ☺'. 'Dana du bist nicht seltsam, du bist außergewöhnlich...'. Oh wie süß er doch ist. Mit einem Schmunzeln legte ich mein Handy weg. Der obligatorische Sonntagsfilm, nur Schrott im Fernsehen, aber rechte Lust hatte ich auch nicht wirklich und folgen konnte ich keinem Film aufgrund meiner Müdigkeit. Ich spürte sanfte Berührungen auf meiner Stirn und schmunzelte, wie schön es doch ist wenn Li da ist. Ich atmete tief ein und er roch so verdammt gut. Mich kitzelte meine Nase und ich rieb sie mir am Kissen. Oh, das war gar nicht Li auf dem ich lag, es war aber doch so weich und kuschlig. Ich wollte die Augen nicht öffnen aber ich bemerkte, dass es ziemlich hell war und blinselte. Ich sah in das Licht, sah eine Silhouette neben mir sitzen, ich blinselte wieder, das war nicht Li, nein, aber die sanfte Berührung an meiner Stirn. Ich rieb mir die Augen und erkannte Flo. Das war jetzt nicht wahr. Ich hatte geträumt oder womöglich eher gehofft, dass es Li wäre, stattdessen war Florian hier. Was fällt ihm eigentlich ein. Ich wurde sauer. „Florian, seit wann bist du da?". „hey, ich wollte dich nicht wecken, ich bin vor 10 Minuten reingekommen und du hast schon geschlafen.". „Wieso bist du überhaupt hier?... Hat sich deine Laune wieder gebessert?" sagte ich in spitzem Ton zu ihm. „ok, ich geh dann wieder." Florian hob schützend seine Hände. „ja, wird wohl besser so sein. Außer du sagst mir was dein Problem ist. Vielleicht klärt es sich ja dann oder hast du deine Tage.". Florian sah mich verdutzt an. „Ja Florian, ob dus glaubst oder nicht, auch Männer haben ihre Tage. Nicht immer nur wir sind schlecht drauf oder gereizt, aus welchem Grund auch immer...". Ok, mein Ton war jetzt wirklich ziemlich fies, aber ist doch wahr, erst ist er so komisch, dann meldet er sich nicht und dann sitzt er da. Ja er saß immer noch da, er bewegte sich nicht. „Ja und... was ist jetzt?" fragte ich ihn schroff. „Dana, ich geh jetzt lieber, ich bin morgen um halb acht da und fahr dich in die Arbeit.". er stand auf und wollte gehen doch ich hielt ihn am Arm fest. „Florian was is los? Jetzt sag." Sagte ich in milderem Ton. Er sah mich an „ja Mensch wie soll ich denn reagieren?" sagte er aufgebracht. „Wie, wie sollst du reagieren? Auf was denn?". „ja kaum kommt der Andere bin ich abgeschrieben aber sobald er weg ist is alles wieder super.". „Florian, das ist nicht dein Ernst oder? Li und ich sind zusammen, oder zumindest versuchen wir es, aber das ist jetzt nebensächlich. Ist doch klar, dass ich dann meine Zeit mit ihm verbringe wenn er da ist. Abgesehen davon waren doch heute alle da. Ich hab dich doch nicht ignoriert.". „Ja ignoriert vielleicht nicht, aber geredet hast du auch nicht mit mir...". Florian sah auf den Boden. „Florian wir hab doch schon alles durch, es ist nichts passiert was ich dir hätte heute erzählen können, ich geh mal davon aus, dass du nicht wissen wolltest wie die letzte Nacht war, aber wenn doch, es ist zwar doch sehr intim, aber dann erzähl ich dir halt was Li mit mir gemacht hat.". „Dana jetzt werde nicht albern.". „Ja Florian, dann sag mir hald was dein Problem ist. Bist du wirklich eifersüchtig?". „Dana ja, mag sein. Wir hatten so ne schöne Zeit unter der Woche und auf einmal interessiert dich nichts mehr.". „Florian ich weiß nicht was ich noch sagen soll." Sage ich kopfschüttelnd und Schulter zuckend. Florian sah mich mittlerweile wieder an „ich hab hald einfach Angst, dass ... ach ich weiß doch auch nicht. Ich freu mich hald momentan soviel Zeit mit dir zu verbringen und hoffe auch, dass das weiterhin so sein wird, auch wenn ich wieder Jobs habe und so.". „Florian" ich hielt ihm meine Hand hin „wer sagt denn, dass sich hier etwas ändern wird. ich werde dich auch nicht anders behandeln, und mit dir über genau die selben Sachen sprechen wie letzte Woche. Wir sind doch befreundet, egal wie es weiter geht.". Er hatte mittlerweile meine Hand genommen. „es ist schön das zu höre Dana. Es tut mir leid, dass ich heute so war. Ich hatte einfach Angst das alles zu verlieren.". „Ja und auch wenn wir heute schneller gewesen wären, wäre Li trotzdem nicht schneller gewesen.". „ok, dann hat das dein Bruder doch gehört.". ich musste lachen und nickte nur. „Ja Dana, tut mir leid. Ich weiß auch nicht. Schau ich beneide euch beide wirklich. Bei uns hat es nicht geklappt und wenn ich euch dann so sehe. Ich werde hald auch nicht jünger. Viele meiner Freunde sind verheiratet oder zumindest in festen Beziehungen. Ja ich will erst meine Karriere pushen aber es wäre trotzdem schön zu wissen, wenn jemand auf mich warten würde. Deswegen war ich doch auch jeden Tag bei dir. Und ja ich bin eifersüchtig, weil du ihm das gibst, was du mir geben wolltest aber ich zu blöd war es zu realisieren und was dafür zu tun..... Dana ich geh jetzt und fahr dich dann morgen früh.". er ließ meine Hand los und ging aus dem Zimmer „Florian warte, du kannst doch hier bleiben. Ich bin jetzt die Letzte die dich nach Hause schickt. Also wenn du nicht allein sein willst.". er sah mich unschlüssig an, er wusste wohl wirklich nicht wie er reagieren sollte „wenn es dir nichts ausmacht bleibe ich gerne.... Aber ich schlaf dann lieber auf der Couch... das Bett gehört Dir und Li.". ich nickte und ging ins Wohnzimmer und machte den Fernseher an. Li hatte vorhin geschrieben, dass er angekommen war, es war schon spät und er würde sich morgen melden. Ich schrieb ihm zurück und wünschte ihm eine gute Nacht. Von Florian erwähnte ich nichts, dass sollte auch sonst niemand wissen. Ich stand wieder auf und humpelte zu Florian ins Wohnzimmer der sofort von der Couch aufsprang um mir zu helfen „Florian ganz ruhig, ich kann das mittlerweile ganz gut mit den Krücken.". „Na bis du es wieder übertreibst. Tee?" ich schüttelte den Kopf „nö, Kaba wär mir jetzt lieber" sagte ich grinsend und er stimmte mir zu. Aus der Küche rief er dann „ich hab schon ewig keinen Kaba mehr getrunken". Als er zurück war konnte ich mir nicht verkneifen „ja da fühlt man sich gleich wieder Jahre jünger". Florian verstand den Seitenhieb „na hab ich ein Glück". Wir tranken noch aus und ich ging dann schlafen. Ich kuschelte mich wieder in Lis Kissen und Florian blieb auf der Couch. War schon komisch wieder alleine im Bett zu liegen. Naja, hätte ich das mit meinem Fuß nicht hätte ich mich auch gar nicht so daran gewöhnen können....

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt