14.09 - Kimmich & Weigl

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Joshua überlegte kurz. "Kino klingt gut. Aber stell dich schon mal darauf ein, nur die Hälfte des Films mitzukriegen", sagte er mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.

"Wieso?" Julian runzelte verwirrt die Stirn.

"Naja, die meiste Zeit wirst du sowieso meine Zunge in deinem Hals stecken haben, also denke ich, du könntest ein paar Szenen verpassen", meinte er und zuckte mit den Schultern, als hätte er seinem Freund nicht gerade ein geschocktes Keuchen entlockt. Er nahm Julian ohne Vorwarnung an der Hand und zog ihn ungeduldig den Gehweg entlang.

Zehn Minuten später waren sie mit dem Taxi am Kino angekommen. Während der Fahrt hatten sie wie immer nicht die Finger voneinander lassen können, aber zum Glück hatte das die Taxifahrerin nicht wirklich gestört, sie wollte wahrscheinlich einfach nur ihren Job machen.

Joshua reichte ihr das Geld für die Fahrt und ein wenig Trinkgeld als Entschuldigung für das nervige Gekicher der beiden und schloss dann die Tür hinter sich, um Julians Hand endlich wieder in seine zu nehmen.

"Schönes Kino", kommentierte er das majestätische Gebäude vor seiner Nase. "Aber in München gibt es bessere."

Julian schnaubte. "Du findest alles besser was mit München zu tun hat."

"Stimmt", kicherte er nur. "Aber Dortmund ist auch schön. Besonders, wenn du hier bist, meine kleine Prinzessin."

Er zwinkerte Julian zu, der nur die Augen verdrehte und zog ihn dann zum Eingang.

Das Kino war gut gefüllt, normal an einem Samstagabend. Neugierig schaute Josh sich um. Er war mit Julian schon oft in Dortmund ausgegangen, aber im Kino waren sie bis jetzt nur in München und einmal nach einem Länderspiel in England. Die Leute lachten, unterhielten sich über aktuelle Filme oder andere Themen. Die schönen Lampen an den Wänden der großen Eingangshalle wirkten irgendwie beruhigend auf Joshua und ihm war gleich viel wärmer. Natürlich kein Grund, Julians muskulösen Arm loszulassen.

"Welchen Film wollen wir uns angucken?", fragte er den Dortmunder und legte den Arm wieder um dessen Taille, während die beiden sich in die Schlange für den Ticketverkauf einreihten. Julian drückte, wie aus Reflex, seine Lippen kurz auf Joshuas und biss sich dann nachdenklich auf die gerötete Unterlippe.

"Wie wär's mit Suicide Squad? Ich hab den Trailer gesehen, ein toller Film!", schlug Josh vor und legte aufgeregt strahlend seine Hände auf Julians Brust.

"Ich weiß nicht", murmelte sein Freund und schaute ihm unschlüssig in die Augen. "Ist das nicht gruselig? Du weißt, ich bin nicht so der Fan von diesen Filmen."

"Quatsch, das ist doch nicht gruselig!", schnaubte Joshua und schob bettelnd wie ein kleines Kind die Unterlippe vor. "Bitte, Juli! Ich will den so gerne sehen. Ich hatte ja vor ihn in München anzugucken, aber Manu wollte nicht mitgehen und alleine hatte ich keine Lust! Bitte, dann bist du auch der allerbeste Freund auf der Welt, bitte bitte bitt-"

Julian unterbrach Joshuas atemloses Gestotter, indem er seine Lippen bestimmt auf seine drückte und ihn liebevoll küsste. "Ist schon okay, Joshi, wenn du dir das wünschst, dann gucken wir uns Suicide Squad an."

Joshua lächelte, zufrieden mit seiner übrigens immer funktionierenden Überzeugungstechnik und drückte seinem Freund immer wieder kleine Küsse auf den Mund. "Danke, Julian! Ich liebe dich", murmelte er und küsste den Dortmunder nach jedem Wort.

Sie lösten sich voneinander, als sich vor ihnen jemand laut räusperte. Joshua wurde etwas rot, als er den genervten Ticketverkäufer sah. "Würden Sie das bitte unterlassen! Unglaublich, dass man heutzutage denkt man könnte draußen auf der Straße einfach machen, was man will. Wenn Sie Zuhause gerne solche Dinge mit Menschen vom gleichen Geschlecht machen wollen, dann tun sie das, aber hören Sie in diesem Kino bitte auf mit diesem Rumgeschwule!"

Joshuas entschuldigendes Lächeln verwandelte sich ein vor Wut verzogenes Gesicht und er hörte Julian neben sich erschrocken die Luft einziehen. "Wie können Sie so mit uns reden?!", rief der Bayernspieler aufgebracht.

"Wir sind ein ganz normales Paar und wenn wir uns in der Öffentlichkeit küssen wollen, dann dürfen wir das auch!", keifte er den Mann an und musste sich zurück halten, ihm nicht angewiedert ins Gesicht zu spucken.

"Nein, dürfen Sie nicht, die Leute fühlen sich davon gestört", erwiderte dieser unbeeindruckt.

"Bitte?! Wir sind im 21. Jahrhundert, gleichgeschlechtliche Beziehungen sind ja wohl kaum selten heutzutage!" Julian legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Josh, beruhig dich, er ist es nicht wert."

"Ja, leider. Sie Homos sind wirklich überall. Ekelhaft", schnaubte der Angestellte und schüttelte den Kopf. Nun brannten auch bei Julian die Sicherungen durch. Niemand beleidigte seinen Joshua als ekelhaft.

"Das reicht! Sie sind ja an Erbärmlichkeit kaum zu übertreffen. Niemand redet so mit meinem Freund. Wirklich traurig, dass es heutzutage noch Menschen wie Sie gibt! Komm, Josh, wir gehen nach Hause, das müssen wir uns nicht bieten lassen."

Er griff nach Joshuas Hand und drehte dem eingeschnappten Ticketverkäufer den Rücken zu. Entschlossen liefen sie an den anderen. Kinobesuchern vorberei. Einige tippten sie an und lächelten oder beglückwünschten die Beiden für ihren Mut. Ein wohliges Gefühl machte sich in Josh breit, das nur noch von dem Gefühl überschattet werden konnte, das er hatte, wenn Julian an seiner Seite war.

"Entschuldige, dass der Abend so ein Reinfall war, Joshi, ich wollte doch, dass unser Date perfekt wird...", murmelte Julian mit gesenktem Kopf, als er hinter seinem Freund in die kühle Nachtluft trat.

"Soll das ein Witz sein? Ich fand's toll!"

Julian starrte ihn verwundert an und Joshua lachte leise über dessen Gesichtsausdruck. "Das Essen war doch ganz lustig, auch wenn es nicht geschmeckt hat und im Kino fand ich es auch super, wie du dich für mich eingesetzt hast, Juli! Und abgesehen davon, genieße ich jede Sekunde, die ich mit dir verbringen darf, egal ob wir grade in einem Café sitzen oder von einem verrückten Kinokassierer beleidigt werden."

Julian begann, breit zu lächeln. Womit hatte er jemanden wie Joshua verdient? "Ich liebe dich, Joshi."

"Ich dich doch auch, du Pappnase und jetzt lass uns zu dir nach Hause fahren, damit ich dir heute wenigstens noch irgendwo die Zunge in den Hals stecken darf!"

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Happy Birthday, Sara!
Alles Gute von mir und viel Spaß mit diesem Geburtstagsoneshot
für dich!
❤️

Ich weiß nicht ob ich so zufrieden bin, eigentlich war alles ganz anders geplant, aber naja, das ist dann halt dabei rausgekommen. Eigentlich ist es auch ganz gut gewordenx

Wenn es dir oder auch allen anderen gefallen hat, dann würde ich mich sehr über Feedback in den Kommentaren und ein paar Votes freuen! 😊

Für: SaralenaUchiha

Geburtstagsoneshots [boyxboy]Where stories live. Discover now