7. Kapitel: Tod der Halbgöttin

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Die Tore von Aquera waren verschlossen, als Sense und die anderen es erreichten.
„Lord Sense, die Neulinge haben mir gesagt, dass sie geheime Wege in die Stadt kennen", sagte Shadowfox. „Können wir ihnen trauen?"
„Dies ist deine Entscheidung, wie sehr du ihnen traust", antwortete Sense. „Aber ich glaube, sie haben Respekt vor mir gelernt."
Shadowfox sprang von der Schulter und Sense in die Luft. Er verwandelte sich in eine schwarze Wolke und schoss durch den Anführer der Bestien und materialisierte sich wieder.
„Was hast du da gemacht?" fragte der Anführer.
„Ich besitze die Macht des Phantomreapers, die mir erlaubt für gewisse Zeit Fähigkeiten zu spiegeln von denen, die ich als Phantom durchflogen habe", erklärte Sense und begann bläulich zu schimmern, „Bevor du warum fragst, ich muss auch irgendwie durch das Tor."
„Na dann, zum Angriff!" rief der Anführer und verschwand durch das Tor. Die Schattenreaper rannten in die Schatten und verschwanden in kleinen Höhlen, um in die Höhlenstadt zu kommen. Sense blieb stehen, doch mehrere Rüstungen und Roben mitsamt ihren Waffen flogen aus seinen Armschienen heraus.

Selin verschwand heimlich in einer Höhle am anderen Ende der Stadt. Es war eine Art Notausgang aus der Stadt. An der Seite der Höhle war eine Öffnung, durch die man noch ein letztes Mal auf die Stadt sehen konnte. Mehrere Meter war sie schon über dem Boden der Stadt. Als sie auf die gegenüberliegende Wand schaute, sah sie eine Robe an der Wand hängen. Sie schien auf sie zu starren. Sie konnte keine Zeit verlieren, sie musste... Eine Robe versperrte ihr den Weg und eine weitere gesellte sich dazu. Sie schaute nach hinten, doch dort waren ebenfalls zwei Roben. Woher wussten sie von diesem Geheimgang? Eine fünfte Robe gesellte sich dazu.
„Ich habe keine Angst vor euch!", rief Selin und ihre Stimme schien von überall zu kommen.
„Wenn ich mich vorstellen darf", begann die Robe und schien ähnlich zu reden wie Selin, „Ich bin ein Bote von Sense. Er bittet dich dort unten auf das verschlossene Tor zu schauen."
Selin folgte der Bitte, wobei sie stets darauf achtete, dass keine der Roben ihr zu nahe käme. Aus dem Tor lief in langsamen und bedachten Schritten eine schwarze Robe heraus, die acht Sensen trug. Das Tor war aber immer noch geschlossen. Die Robe erhob seinen Kopf und man konnte darunter geradeso ein Gesicht erkennen. Die Halbgöttin schaute sich nochmal die Roben an und musste feststellen, dass sie leer waren. Die Robe, die eben durch das Tor geschritten war, stieg in die Luft auf und flog zu ihr.
„Sei gegrüßt Selin", sagte der Mann unter der Robe zu ihr. „Mein Name ist Sense."
„Und ich habe trotzdem keine Angst vor dir", antwortete Selin ihm.
„Warum hast du dann den Reaper auf mich gehetzt?", antwortete Sense ihr und machte deutlich, dass sie sehr wohl Angst vor ihm hatte.
„Warum sollte ich Angst vor dir haben, vernichten kannst du mich nicht. Die Macht des Wassers ist in letzter Zeit gestiegen. Eine neue Ära ist angebrochen und das Wasser wir die Macht des Schattens vernichten und anstelle des Schattens an der Spitze der Magie stehen."
„Du hast schon einmal gegen den Schatten verloren. Wie hoch stehen deine Chancen dieses Mal?" merkte Sense an, „Wobei, deine Schattenfesseln haben sich anscheinend gelöst." fiel Sense auf, wodurch ihm klar wurde, dass die Wassermagie nun nicht mehr die Schattenmagie verstärkte. Dadurch konnte das Wasser herrschen, aber warum machte er sich Gedanken. Magie ist böse und muss daher vernichtet werden. Und sie darf erst recht nicht herrschen. Sense ließ die Sensen los und sie wanderten von alleine auf seinen Rücken. Aus seinen Armschienen erschienen zwei Sensen. Er griff mit jeder Hand eine Sense. Sense landete auf dem Boden und kniete sich hin. Er stellte sich sofort wieder auf und streckte die Sensen zur Seite. Mit langen Schritten ging er auf sie zu. Selin zog ihr Schwert und stürmte auf ihn zu. Sense parierte das Schwert mit der Stange der Sense.
„Lerne erst mal deinen Gegner kennen", sage Sense, während er sich in eine schwarze Wolke verwandelt.
„Wie ist das möglich?", fragte Selin.
„Grüße das Phantom Sense, Schüler des Phantom-Reapers", sage Sense.
Plötzlich zischte die Wolke um sie herum. Selin zog mit ihrer linken Hand noch einen Dolch.
„Ich bin hier", sagte jemand hinter Selin.
Sie versuchte ihn mit ihrem Dolch zu töten, doch eine Sense schlug in ihren Arm. Ihr würde dies nichts ausmachen, da sie die Möglichkeit hatte, ihre Schmerzen... Sie erstarrte, als ein einziger Schmerz durch ihren gesamten Körper fuhr.
„Was... ist... das?", fragte sie.
„Man nennt diese Sense auch Schmerzensdreher", antwortet Sense. „Dies sind die Schmerzen, die dein Volk gerade fühlen würde. Du wusstest von dieser Sense, und deshalb hattest du auch die Statue, in der sie versteckt war, außerhalb einer Stadt platziert. Der Phasenkönig musste sie verteidigen, da er sie per Zufall ausgegraben hatte. Du wusstest die ganze Zeit, dass ich niemals diese Sense hätte finden dürfen, damit du überleben kannst. Nun ist alles am Ende. Alles, was du aufgebaut hast, alles, worauf du gesetzt hast. Dein Volk am Boden zerstört und nun ohne Anführer. Welches Ziel wolltest du damit erreichen?"
Selin fiel nach vorne, die Höhlenwand herunter. Jemand kam aus dem einen Höhleneingang. Es war Water, einer vom Wasservolk und der Mann von Selin.
„Weißt du denn nicht, was du damit gemacht hast?", fragte er Sense.
„Sie ist verrückt geworden", entgegnete ihm Sense. „Sie wollte über die Welt herrschen. Keiner, und erst recht die Magie selbst, darf die Welt regieren. Ich musste diesen Wahnsinn beenden."
„Warum bist du dann so fixiert auf das Wasser? Auch die Schatten haben an Macht gewonnen und werden jetzt erst recht losstürmen, wo das Wasser keine Bedrohung mehr darstellt!"
„Wenn der Schatten mehr Macht gewonnen hätte, hätte ich das festgestellt."
„Wie blind muss man sein, dass du das nicht gesehen hast!"
„Der Schatten kann sich... Moment, du hast recht. Ich war zu sehr auf das Phasenproblem fixiert, dass ich den Schatten nicht gesehen habe. Hoffentlich bin ich nicht zu spät."

„Lord, das Wasser hat an Macht verloren."
„Dann stürmen wir die andere Bedrohung."

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