6. Kapitel: Der Dämonenlord und der Assassine

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Nach etwa zwei Wochen standen Sense, Kara und Arne um die Mittagszeit auf der Westmauer von Azinot. Sira war unten geblieben.
„Die Nachricht über unsere Gruppe ist erschreckend", meinte Arne zu den anderen.
„Ja, leider. Ich hoffte, sie würden nur mich hassen, aber anscheinend benehmen sie sich wie Dämonen", sagte Kara.
„Wir müssen etwas dagegen unternehmen, ansonsten werden noch weitere Dörfer unter ihrem Hass vernichtet werden", fügte Sense hinzu. „Ich kann nicht mehr länger mit anschauen, wie unsere Dämonenjägerfreunde so etwas tun können. Ich werde mit Sira zusammen zu ihnen gehen und sie einsperren, bis der Krieg vorbei ist."
Mit diesen Worten gab er Sira ein Zeichen und sie verschwanden gemeinsam in einer Kugel aus Waffen und flogen zum Horizont. Arne und Kara schauten ihnen noch lange nach.
„Was meinst du, wer wird das nächste Elementar sein?", fragte Kara Arne.
„Karon", sagte Daron hinter ihnen.
„Der Dämonenmeister?", fragte Arne.
„Er ist nur mit seiner Armee hierher unterwegs."
„Und ich dachte wir wären diese Plage endlich los", Meinte Kara.
„Meinen letzten Dämon habe ich zurück geschickt, da war ich nicht mehr bei euch", kommentierte Arne.
„Legion, wenn ich mich nicht täusche." stellte Kara fest.

„Wer alles ist bereits vernichtet worden?", fragte Colu Arne am Nachmittag.
Sie waren im Thronsaal des Palasts von Roschan.
„Hendrik, Hector und der Fürst fielen zuerst", antwortete Arne. „Danach Warrior, Windseeer und Daron. Karon, Desanto, Risonk, und Fireelemental sind noch am Leben."
„Also der Dämonenlord, der Assassine, der Schlachtenwüter und der Herr des Feuers. Der Dämonenlord zieht mit seinen Armeen auf unsere Stadt zu und ausgerechnet der Ex-Reaper ist losgezogen, um sich um eure Freunde zu kümmern. Gibt es irgendetwas, das uns Hoffnung geben kann?"
„Dass es voraussichtlich nur der Dämonenlord sein wird."
„Man merkt, dass wir im Krieg sind. Es gibt nicht viel, das uns Hoffnung geben kann", sagte Colu und nahm dabei das Kreuz, dass er bei sich trug, aus der Tasche, „Leider teilen nur wenige unseren Glauben. Ich hoffe es werden mehr werden, denn so viele könnten in dieser Zeit mehr Hoffnung gebrauchen. Zumindest was die Zeit nach dem Tod angeht."
Renua kam mit Kara in den Raum.
„Wie ist die Lage?", fragte Colu.
„Sie könnte besser sein", antwortete seine Schwester. „Die meisten Männer haben die Hoffnung verloren und die anderen scheinen auch nicht viel mehr Mut zu haben. Ich hoffe nicht, dass irgendjemand, der für eine weitere Schlacht entscheidend sein könnte, gegangen ist."
„Leider schon", sagte Arne. „Sense, der sich in unserer Gruppe am besten mit Dämonen auskannte, ist losgezogen, um unschuldige Bürger vor durchgedrehten Dämonenjäger zu beschützen, bzw. die Dämonenjäger einzusperren. Wir haben nur das Wissen von Kara und mir und das bezieht sich hauptsächlich auf ihre Schwächen."
„Was ist an ihm so besonders?", fragte Renua.
„Er hat nur die Dämonen benutzt, um ihre eigenen Lords zu jagen", beantwortete Kara die Frage.
„Ich hoffe, es bleibt bei den Dämonen und es werden nicht noch mehr kommen."

„Was macht dir zu schaffen, Kurk?" fragte Kara gen Abend.
„Meine Vergangenheit", antwortete Kurk. „Ich befürchte, sie will mich einholen. Als ich das letzte Mal in meine zweite Welt gereist bin, um Windseeer zu vernichten, habe ich Wesen aus meiner Vergangenheit gespürt."
„Warum machst du dir Sorgen darum?"
„Weil sie denken, ich sei etwas, was ich nicht bin."
„Was denken sie, was du seiest?"
„Selbst wenn ich es dir erklären würde, würdest du es nicht verstehen."

Die nächsten Tage verstrichen und man bereitete sich auf den Kampf gegen Karon vor. Währenddessen brachten Sense und Sira die Gruppe von Dämonenjäger, die einst mit Arne gereist waren in das Gefängnis der Dämonenjägerfestung.
„Dann lasst uns schnell nach Azinot gehen", sagte Sense zu Sira, als er die Tür öffnete. „Wir werden bestimmt dort schon erwartet."
Dann bitte ich euch noch einen kleinen Moment zu warten", meinte eine leicht vertraute Stimme zu ihnen.
„Risonk, der Schlachtenwüter der Elementare", stellte Sense fest, als er nach links schaute. „Es wird mir eine Freude sein, von deinem Tod zu berichten."
Eine rotbraune und scharfkantige Plattenrüstung stand vor ihnen.
Lass dich umarmen", bot Risonk an.
Sense lehnte ab, da er wusste, dass die rotbraune Farbe seiner Rüstung einst mal Gegner von Risonk waren. Eine Umarmung war bei ihm einfach nur tödlich.
Wie du willst", sagte der Schlachtenwüter und sprang in die Luft. Er wollte mit seiner Faust einem der beiden den Schädel brechen, doch beide wichen aus.
Sense drehte sich um und nahm dabei seine acht Sensen zur Hand. Sira drehte sich ebenfalls um und nahm ihre Schwerter in die Hand und ließ drei um sich fliegen. Risonk schlug in die Richtung von Sense, der ohne groß nachzudenken dem Schlag auswich. Sira schlug mit einem der Schwerter zu, doch es wurde von der linken Armschiene pariert. Sense sprang mit mäßiger Geschwindigkeit nach hinten und fünf Brecher kamen aus seinen Armschienen. Risonk schlug sie weg, drehte sich um und zerschlug die Rüstung, die Sira aufgebaut hatte. Derweilen kletterte die Sensenspinne die Steinwand hoch. Sense hatte inzwischen auf eine Sense gewechselt, mit der er die Spinne kontrolieren konnte. Mit ein paar gezielten Schlägen schlug er mit der Sense auf Risonk ein. Danach sprang er wieder außer Reichweite. Eine Sense flog auf das Elementar zu. Er schlug sie einfach weg, doch sie wurde gefolgt von der Sensenspinne, die Risonk gerade noch wegschlagen konnte. Sowohl die Sensenspinne als auch die Sense waren damit noch nicht erledigt. Während sich die Sense weiterdrehte, versuchte die Sensenspinne mit ihren Klingen durch die Rüstung zu dringen. Sira nutze den Moment, und schlug mit einem ihrer Schwerter zu. Risonk hatte nicht darauf geachtet und seine Rüstung wurde vom Schwert zerteilt. Ein alter Mann blieb auf den Boden liegen.
„Wie konnte er meinen Körper übernehmen. Ich habe Magie doch verab... scheut", sagte der Mann.
„Vielleicht, weil du ihn akzeptiert hast", antwortete Sense.
Der Mann starb.

Der magische KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt