Chapter 1 | Feiern und Freunde finden

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Liv's POV

»Ich hätte gerne zwei Vodka Martini.« Schrie ich  und versuchte gegen die laute Musik anzukämpfen. Die Bässe ließen den Boden beben und um mich herum hüpften Menschen gleichmäßig im Rhytmus auf und ab.
»Was?« Fragte der Barmann und sah mich ahnungslos an. Auch er schien Probleme mit der Lautstärke zu haben.

Schreiend und mit all meiner Kraft wiederholte ich meine Bestellung. Es würde mich nicht wundern, wenn ich morgen früh keine Stimme mehr hätte.

»Bist du überhaupt schon 18?« Hakte er nach und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Seine funkelnd grünen Augen betrachteten mich prüfend und hastig nickte ich.
»Ja. Ich bin sogar schon 19.« log ich und lehnte mich gegen die beleuchtete Theke, versuchte angestrengt mir nichts anmerken zu lassen.
Innerlich betete ich, dass er mir diese kleine Lüge abkaufen würde, denn ohne Alkohol würde ich das Ganze hier sicherlich nicht überstehen.

»Siehst nicht so aus, Kleine.« Grinste der Mann hinter dem Tresen. Dennoch begann er, mir mein Getränk zu mixen. Erleichtert atmete ich auf. In diesem Club waren die Angestellten wohl ziemlich leichtgläubig was das Alter von Jugendlichen anging. Oder es war ihnen schlicht egal, dass ich eigentlich erst 17 war.

»Ich weiß. Das bekomme ich öfters zu hören.« Entgegnete ich lässig und nahm freudig meine Bestellung entgegen.
»Na dann viel Spaß noch.« Der Barkeeper grinste mich an, strich sich eine seiner braunen Locken aus dem Gesicht und widmete sich dann den nächsten Kunden.

Mit meinen zwei Gläsern in der Hand mischte ich mich zurück unter die tanzende Menschenmenge und suchte nach meiner besten Freundin. Der eklige Geruch von Schweiß stieg mir in die Nase und die flackernden Lichter benebelten meine Sinne.
Orientierungslos irrte ich durch den Club und suchte nach meiner Begleitung.

»Emma? Emma wo bist du?« Völlig verwirrt und schon etwas verzweifelt suchte ich jede Ecke des Clubs ab. Weit und breit keine Spur von meiner besten Freundin.
Wieso konnte sich nicht einfach da stehenbleiben, wo wir es abgemacht hatten?

Hilflos tapste ich wieder durch die hüpfende Meute. Die stickige Luft und die Hitze machten mich beinahe wahnsinnig. Mein Kopf pochte im Takt der Musik und ich nahm einen Schluck meines Martinis, um die Schmerzen auszublenden. Ich hasste Clubs. Ich hasste laute Musik und ich hasste es Feiern zu gehen. Im Grunde wollte ich gar nicht hier sein. Ein lautes Seufzen entwich meinen Lippen und ich sah mich auf Zehenspitzen im Raum um.

Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel einen blonden Lockenkopf am anderen Ende des Clubs. Ein Hoffnungsschimmer blitzte in mir auf und ich versuchte mir den Weg durch die Menge zu bahnen. Immer wieder wurde ich gegen schwitzende Körper gepresst, Haare peitschten mir ins Gesicht und mehrere Leute traten mit unabsichtlich auf den Fuß. Ich wusste, es war eine schlechte Idee hierher zu kommen. Aber ich tat es Emma zuliebe.  Viel zu oft hatte sie mich genervt mitzukommen und heute hatte ich mich breitschlagen lassen. Leider.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich Emma, die mich kurz freudig umarmte und mir dann einen der beiden Martinis aus der Hand riss.
»Danke, Süße.« Sagte sie und drehte sich anschließend zu einem Jungen, der ihr schon den gesamten Abend wie ein Schoßhündchen hinterher rannte. Sie grinste ihn an und leckte sich dann verführerisch über die Lippen. Wenn wohl jemand gut im Flirten war- dann sie.

Mit ihrer freien Hand zog sie ihn auf die Tanzfläche und ließ mich damit allein zurück. Vielen Dank auch.
Etwas enttäuscht kippte ich den Rest meines Martinis runter, stellte mein Glas auf einen Tisch und setzte mich auf den dazugehörigen Hocker.

Mit meinem Fingern klopfte ich im Rhythmus der Musik mit und blickte teilnahmslos in die Menge. Mir war momentan einfach nicht nach Tanzen zu Mute.
Der Bass dröhnte in meinem Kopf und ich sah den Leuten dabei zu, wie sie wie Bekloppte Auf und Ab hüpften. Nur Wenige konnten wirklich gut tanzen.

»Ist der Stuhl noch frei?« Fragte plötzlich eine männliche Stimme hinter mir, riss mich somit aus meinen Gedanken und verwirrt drehte ich mich um. Sofort blickte ich in zwei wundervolle braune Augen und ein Lächeln huschte mir übers Gesicht. Diese zwei Augen gehörten einem Jungen, der etwa in meinem Alter war.

»Klar.« War alles was ich sagte und der Junge setzte sich lächelnd auf den Stuhl neben mir.
Nervös fuhr er sich durch seine braunen Haare und biss auf seiner Unterlippe herum. Irgendwie war er niedlich.

»Wie heißt du?« Fragte ich und brach somit das Eis zwischen uns. Er selbst wirkte zu schüchtern um ein Gespräch anzufangen.

»Shawn. Und du?« Wie ein verlorener Hundewelpe blickte er mich mit seinen braunen Kulleraugen an und grinste unsicher.

»Olivia. Aber eigentlich sagen alle Liv zu mir.« Ich strich mir eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und klemmte sie hinter mein Ohr.

»Bist du alleine hier, Liv?«

»Ne. Meine beste Freundin hat sich irgendwo mit einem Typen verkrümelt. Ich warte hier nur auf sie.« Erklärte ich ihm und er nickte verständnisvoll.

»Ich warte auch nur auf einen Kump- Oh. Da kommt er ja.« Shawn deutete auf einen Jungen, der sich mit zwei Gläsern in der Hand uns langsam näherte. Ich konnte kaum meinen Blick von ihm lösen, denn dieser Kerl war die Perfektion in Fleisch und Blut. Bei jedem Schritt, den er machte, wippten seine braunen Haare auf und ab, seine grünen Augen glänzten Shawn freudig an und dieses Lächeln raubte mir den Verstand. Durch sein dunkelblaues T-Shirt zeichneten sich sanft seine Muskeln ab und ich musste mir wirklich große Mühe geben, nicht zu starren.
Dieser leibhaftige Engel stand nach nur wenigen Sekunden vor uns und reichte Shawn eines der Gläser.

»Hier, Shawni. Das ist für dich.« Zwinkerte er meinem Sitznachbarn zu und zwei wundervolle Grübchen bildeten sich bei diesen Worten in seinem Gesicht. Dann fiel sein Blick auf mich und mein Atem stockte.

»Wer ist denn dieses hinreißende Mädchen, neben dem du sitzt?« Fragte er Shawn, ohne dabei seinen Blick von mir zu lösen. Ich spürte, wie mein Herz schneller klopfte und mein Puls in die Höhe schoss.

»Das ist Liv.« Antwortete er trocken und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Kurz darauf musste er laut husten und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Er war wohl nichts Hochprozentiges gewöhnt. Der Unbekannte ignorierte diesen Hustenanfall und widmete sich dann voll und ganz mir.

»Ich bin Dylan. Kennst du Shawn etwa?« Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe und sofort schüttelte ich meinen Kopf.
Dylan nickte verständnisvoll und streckte mir dann seine große Hand entgegen.

»Achso. Willst du vielleicht tanzen?«

Treat you better | Shawn Mendes FF | Slow updatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt