Berk hat Fieber- Teil III

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Doch was Astrid dort sah, war nicht gut!

Astrid und Sturmpfeil beobachteten die Szene, die sich ihnen auf dem Schlachtfeld bot, von der Luft aus. Es sah nicht gut aus für die Reiter.
Ohnezahn hielt sich auch ohne seinen Reiter tapfer. Im Gegensatz zu Fischbein, der sich ohne seinen Drachen ganz und garnicht tapfer hielt.
Fleischklops war bereits von dem Drachen gestochen worden und lag nun in Fieberkrämpfen auf dem Boden. Fischbein stand neben seiner Gronkeldame und umarmte sie."Oh, mein Engelchen. Halt durch."

Die anderen Reiter und Drachen waren noch unversehrt, doch der gefährliche Drache schien die Überhand zu haben.

Der Drache hatte die gleiche Körperform wie ein Wechselflügler, doch sein Schädel glich dem eines Riesenhaften Albtraums. Der Schwanz des Drachen war wie der eines Schnellen Stachels geformt, nur, dass er länger und breiter war.
Die Schuppen des Drachen waren in den verschiedensten Rottönen gefärbt und auf seinen Flügeln waren dunkelrote Kreise zu sehen. Gefährlich blitzten seine fast schwarzen Augen und ließen einem beim bloßen Anblick einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Astrid gesellte sich zu den restlichen Reitern und half ihnen den widerspenstigen Drachen zurückzudrängen.
"Fischbein, was ist das für ein Drache??, wollte Astrid wissen.
"Ich weiß es nicht. So einen hab' ich noch nie zuvor gesehen! Aber ich glaube, er gehört zur Phantomklasse. Er kann kein Feuer speien, seine einzige Waffe ist sein giftiger Schwanz, wie bei einem Schnellen Stachel", antwortete Fischbein.
"Danke. Also, ich würde sagen wir-", weiter kam Astrid nicht, da sie von Taffnuss unterbrochen wurde.
"Brauchen noch einen abgefahrenen Namen für diesen Drachen", beendete Taffnuss Astrids Satz,"Wie wär's mit abgefahrener, Fieber bringender, tödlicher Drache?"
"Nee, zu lang. Versuchs mit was kürzerem", meinte Raffnuss und duckte sich gerade noch unter dem giftigen Drachenschwanz hindurch.
"Also, gut. Wie wär's mit Stacheliger Fieberkrampf? Das ist, weil er einen Stachel hat und weil er Fieberkrämpfe verursacht. Oder, nein! Ich hab's! Der Fieberstachel! So nennen wir ihn."
Jetzt ergriff Astrid wieder das Wort:"Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir versuchen müssen, den Drachen i-". Sie wurde wieder von Taffnuss unterbrochen:"Fieberstachel. Er heißt Fieberstachel!"
"Na schön. Wir müssen versuchen, den Fieberstachel in die Luft zu bekommen. So können wir ihn leichter weglocken. Fischbein, du musst Ohnezahn fliegen, sonst kommt er nicht in die Höhe."

Fischbein lief, so schnell es ging, zu Ohnezahn und die Drachen erhoben sich in die Luft.
Die Reiter umzingelten den Fieberstachel und feuerten von allen Seiten auf ihn ein. Doch der Drache war flink und versuchte auch in der Luft die Reiter zu stechen. Und er hatte Erfolg. Die Zwillinge hatten kurz nicht aufgepasst und der Stachel des Drachen hatte Taffnuss' Hand erwischt. Man hörte den Zwilling noch "Oh nein!" sagen, bevor er ohnmächtig wurde und in Fieberkrämpfe verfiel.

Raffnuss flog Kotz und Würg auf den Boden und legte ihren Bruder zu der immer noch zuckenden Fleischklops.
"Na ganz toll, jetzt muss ich Kotz und Würg alleine fliegen", jammerte Raffnuss und stieg wieder auf ihren Drachen, um den anderen Reitern zu helfen.

"Hakenzahn, pass auf!", rief Rotzbakke. Sein Drache schaffte es noch rechtzeitig dem giftigen Stachel auszuweichen. Leider galt das nicht für Fischbein und Ohnezahn, die genau hinter Hakenzahn und Rotzbakke gewesen waren. Sie konnten nicht schnell genug reagieren und der Stachel traf Fischbein. Er stürzte von Ohnezahn und die beide fielen zu Boden.
"Fischbein ist raus! Raff, Rotzbakke, wir müssen den Drachen weiter in die Luft und weg vom Wald treiben", befahl Astrid, "Wir müssen es schaffen!"
Tapfer feuerten die noch unversehrten Reiter auf den Fieberstachel ein.
"Astrid! Wie sollen wir das jemals schaffen?", schrie Rotzbakke. Astrid wusste darauf jedoch auch keine Antwort.

Der Fieberstachel ließ wieder sein furchterregendes Brüllen ertönen, bevor sein Schwanz durch die Luft fegte.
Die drei hatten den neuen Drachen  bereits höher in den Himmel gezwungen. Denn er mochte vielleicht auf der Erde ein ausgezeichneter Kämpfer sein, doch in der Luft verlor er leicht seine Zielgenauigkeit.
"Wir müssen ihn von der Insel bringen. Am besten, wir hetzen ihn Richtung Strand", kamen die Anweisungen von Astrid, "Raffnuss, Feuerwall!"
"Geht klar, Astrid!" Schon machte sich die blonde Wikingerin mit dem zweiköpfigen Drachen daran, eine lange Gasmauer zu erstellen. "Würg, dein Einsatz!" Der Zipperkopf spuckte einige Funken aus und das Gas explodierte. "Yay!"

Der kleinen Truppe gelang es zwar, den Drachen etwas weiter Richtung Strand und somit auch näher zum Rand der Insel zu treiben, doch ihre Drachen waren schon sehr erschöpft und hatten kaum noch Feuerkraft.
"So können wir das niemals schaffen!", rief Rotzbakke,"Und wo ist eigentlich Ohnezahn?"

Genau in diesem Moment war das altbekannte Zischgeräusch eines Nachtschatten zu hören. Astrid blickte zurück, um zu sehen woher dieses Geräusch kam, als sie Ohnezahn entdeckte. Auf dem Rücken des schwarzen Drachens saß ein blasser Hicks. Er konnte sich kaum auf dem Sattel halten, doch sein Blick war fest entschlossen.
Ohnezahn schoss einen Plasmastrahl auf den neuen Drachen und dieser verkrümelte sich noch ein Stück weiter in Richtung Meer.
Die übrigen Reiter schöpften wieder etwas Hoffnung, es doch schaffen zu können.
Sie feuerten weiter auf den Drachen ein, bis sie es mit vereinten Kräften geschafft hatten, ihn zum Strand zu treiben. Mit einem letzten Schuss von Ohnezahn zog sich der Drache nun endgültig zurück, um sich eine andere Insel zu suchen, auf der er ungestört leben konnte.

Die vier Reiter und Drachen flogen zu den restlichen Teammitgliedern zurück. Sobald sie dort angekommen waren, ließ sich Hicks auf Ohnezahns Rücken fallen und hielt sich den Kopf. Es war wohl wirklich keine so gute Idee gewesen, mit hohem Fieber außer Haus zu gehen.

"Oh, siehst du dieses flauschige, blaugepunktete Eichhörnchen mit den gelben Hasenohren?!", rief Taffnuss, der bereits aus den Fieberkrämpfen erwacht war,"Ich will es streicheln!"
Er krabbelte auf einen Stein zu und begann mit einer Hand darauf herumzufahren. "Oh, so flauschig."
"Und dort! Dieser schöne Berg Karten!", begeistert wälzte sich Fischbein im Gras herum und machte Handgesten, als ob er die 'Karten' um sich werfen würde.

Astrid ging auf Hicks zu, welcher die Augen öffnete, als er bemerkte, dass jemand neben ihm stand. Plötzlich spürte er einen harten Schlag auf seinem Oberarm. "Au! Für was war das?"
"Das war dafür, dass du, obwohl ich es dir ausdrücklich verboten habe, krank herumgelaufen bist. Und das", sie küsste ihn kurz auf den Mund,"ist für alles andere."
Er lächelte sie an, bevor sich sein Gesichtsausdruck in einen etwas geschockten, jedoch auch belustigten verwandelte.

"Dir ist schon klar, das du jetzt vermutlich auch Fieberblasen bekommen wirst, oder?"

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Zja, das war der letzte Teil von Berk hat Fieber. Vielleicht gibts noch einen kurzen Bonus, wenn ihr wollt. ;)

Ich hoffe es hat euch gefallen :)

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