2. Chapter

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Wir suchten uns einen Starbucks in der Nähe und setzten uns rein. Während wir gegangen waren, redeten wir nicht viel, denn ich war eher schüchtern. Ich weiß nicht, ob es an ihm lag oder meiner Situation.

Calum kam mir verdammt sympatisch und gelassen vor, und er war echt gutaussehend. Nachdem wir uns einen kleinen Tisch gefunden haben, stand er auf, holte sich einen Kaffee und mir eine heiße Schokolade und stellte sie vor mich hin.

"Thank you.", hauchte ich leise und schlang meine Hände um die warme Tasse, um mich aufzuwärmen. "So.. Where do you live at the moment? On the street?", unterbrach er die angenehme Stille.

"No, I-I just really don't know where I can stay temporarily." Ich nahm einen großen Schluck und fühlte wie die süße Schokolade mich von innen auftaute. "Where are your parents?" 

Beim Gedanken an meine Eltern musste ich unbewusst lächeln, ich hab sie lange nicht gesehen. "They don't live here, but in Germany.", sagte ich bedrückt.

Es war wirklich schwer über 20 Flugstunden von ihnen weg zu wohnen und ich vermisste sie von Tag zu Tagmehr. "Oh so you just moved to Australia?" 

"Yeah, I finished my school graduation there. First I lived with my best friend, met someone, moved in with him and fell in love, you know. And now I'm sitting here because he kicked me out and broke up. But Tessa went back to Germany."

Ich sah ihm sein Mitleid richtig an, aber ich verdiente niemandes Mitleid. All das hatte ich mir selbst zuzuschreiben. "Where are you gonna stay the night?" Eine lange Pause entstand.

Scheiße, ich hatte wirklich keine Ahnung. Wenn ich auf der Straße blieb, wäre ich vor nichts oder besser gesagt niemandem sicher. "I erm. To be honest I have no clue." Wieder sah ich einfach nur auf meine Tasse und trank noch einen Schluck.

"But what about you?", änderte ich neugierig das Thema. "Me? I'm a normal guy from Sydney, who just wanted to smoke a zigarette." Er lächelte und trank seinen Kaffee, ohne den Blick von mir zu heben.

"What?" Ich wischte mir mit meinem Ärmel die vom Heulen warscheinlich verschmierte Maskara aus dem Gesicht. "If you want... you can stay the night at my house." Ich musterte ihn nachdenklich und hob eine Augenbraue.

"What's the catch? I mean I don't know you. How do you want me to compensate? I won't give you a blowjob or do such things, to be clear!" 

"What? No haha. There is no catch or anything you have to do.", er lachte mich aus, wobei ich sicher rot wurde, "I find you adorable and don't want to leave you on the street with all those criminals at night."

Ich muss vielleicht leichtgläubig gewesen sein, aber ich dachte ernsthaft über dieses Angebot nach. Wieder sah ich ihn eindringlich an.

Calum schien wirklick nett und hilfsbereit zu sein. Auch wie er lässig auf dem Stuhl in einer schwarzen Skinny Jeans, einem grauen Shirt und dunkler Trainingsjacke vor mir saß und mich beäugte.

"I guess, I have no other options. Thank you so much." Ich hätte sowieso nirgendwo anders bleiben können, also nahm ich das Angebot einfach an.

Ganz egal was käme, schlimmer, als auf der dreckigen, kalten Straße, konnte es bei ihm nicht sein. Wir redeten noch eine Weile, bis der Starbucks endgültig schloss.

Auf den nur noch spärlich befahrenen Straßen gingen wir neben einander her auf dem Weg zu ihm und erzählten uns Geschehnisse aus der Vergangenheit, um uns besser kennen zu lernen ...

Broken PiecesWhere stories live. Discover now