Wiedersehen

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Lexas POV

Nachdenklich saß ich an dem kleinen Feuer, welches ich mir gemacht hatte.
Zwei Jahre war es mittlerweile her, dass ich Clarke einfach verlassen hatte.
Seitdem hatte ich mich nicht mehr bei ihr oder den anderen Blicken lassen.
Ich hatte nur gehört, was passiert war.
Aden machte seinen Job einfach super.
Wie sollte es auch anders sein.
Er war mein Sohn und einer der talentiertesten Nightbloods die wir je hatten.
Dennoch machte ich mir große Sorgen.
Um ihn, aber auch um Clarke.
Ich war bei Luna, der Clanführerin des Wasserstamms.
Von ihr hatte ich gehört, dass Clarke sich total verändert hatte.
Und zwar nicht zum Guten.
Das ich einfach weg war, schien ihr nicht gut getan zu haben.
Damit hätte ich aber auch rechnen müssen.
Ich hoffte jetzt einfach nur, sie zu finden.
Sie hatte ihre Leute einfach verlassen.
Aden hatte die Sky People dennoch in der Allianz belassen.
Dies hatte er mir versprochen.
Er hatte versprochen die Leute von Clarke zu schützen.
So wie ich es getan hätte, wenn ich nicht weg gemusst hätte.
Ich musste einfach von dort weg.
Nia hätte sonst noch mehr Leute getötet, die mir wichtig waren.
Lächelnd blickte ich zu dem Mädchen, welches nah am Feuer lag und schlief.
Ihr Name war Alex sie war die Zwillingsschwester von Aden.
Da sie kein Nightblood war, nicht jedes Kind wurde ein Nightblood nur weil die Eltern einer waren, hatte ich sie, zu ihrem eigenem Schutz, zu Luna bringen lassen.
Sie wusste genau wer ich war.
Wir hatten uns oft genug gesehen.
Sie war mit ein Grund, wieso ich zu Luna war.
Ich wollte Alex beschützen und bei mir haben.
Genauso wie ich ihren fünf Minuten älteren Bruder bei mir haben wollte.
Aber da ich sie nicht hätte trainieren können und somit kein Auge auf sie halten konnte, musste ich sie zu Luna bringen.
Für mich selbst war dies nie einfach, aber es war die einzige Möglichkeit.
Tief atmete ich durch, ehe ich hoch in den Himmel blickte.
Es war eine Sternen klare Nacht.
Ich konnte sogar einige Sternbilder erkennen.
Dies hatten Anya und ich früher immer mit unserer Mutter gemacht.
Bevor sie gestorben ist.
Oder wohl eher, bevor man sie getötet hatte.
„Mom?" mein Blick viel zu Alex, die mich müde ansah.
„Alles gut?" fragte ich besorgt, da sie sonst eigentlich immer durchschlief.
Es war zwei in der Früh, also musste etwas sein.
„Nein, alles gut. Willst du nicht schlafen? Wir sind seit drei Tagen unterwegs und du hast bis jetzt jede Nacht Wache gehalten" leicht musste ich lächeln.
„Schon gut. Morgen sollten wir da sein. Es ist jetzt wichtiger, erst einmal Clarke zu finden, als das ich schlafe" sie wusste wer Clarke war.
Jeder wusste wer Clarke war.
Doch nicht jeder wusste, was ich für diese junge Frau empfand.
Aber meine Tochter wusste dies.
Genauso wie mein Sohn dies wusste.
Das ich mit 27 bereits 12-jährige Zwillinge hatte, war nie etwas, was ich geplant hatte.
Wenn ich daran zurückdachte, wurde mir heute noch immer schlecht.
Mittlerweile aber wollte ich daran nichts mehr ändern.
Die beiden waren mein ganzer Stolz.
Leider aber auch mein Schwachpunkt.
Genau wie Clarke.
Dennoch würde ich alles dafür tun um die drei zu schützen.
Sogar mein Leben dafür geben.
Immer noch spürte ich den Blick meiner Tochter auf mir und blickte zu ihr.
„Was liegt dir auf dem Herzen Schatz?" fragte ich und leicht biss sie sich auf die Unterlippe.
„Du hast mir nie etwas über meinen Vater erzählt.
Ich lächelte traurig und nickte kurz.
Das diese Frage kommen würde, hatte ich geahnt.
Irgendwann hätte mich Aden bestimmt das Gleiche gefragt.
„Du kennst doch die Geschichten, dass immer alles versucht wird, damit die Nightbloods erhalten bleiben oder?" fragte ich ruhig, als ich ihr deutete, sich neben mich zu setzen.
„Ja, Luna hat mir davon erzählt" ich nickte kurz und nahm die Hand meiner Tochter in meine.
Sie sah mir so verdammt ähnlich.
Meine grünen Augen.
Meine braunen Locken.
Und auch sonst, sie war genau wie ich.
Luna hatte gute Arbeit geleistet, damit sie keiner entdeckte.
Leicht fuhr ich mit meinen Fingern über ihre Handinnenfläche und sah in die Augen meiner Tochter.
„Und genau dies ist mir auch passiert. Ich kann dir nicht sagen wer dein Vater ist mein Kind. Ich weiß nur, dass er zu diesem Zeitpunkt etwa 10 Jahre älter gewesen ist als ich. Vielleicht ist er bereits auch schon tot. Ich weiß es nicht. Aber, egal wie schlimm es auch war, was mir vor 13 Jahren passiert ist, du und dein Bruder, seit mein ganzer Stolz. Und ich hoffe, du verstehst, wieso ich euch getrennt habe und keinem von euch erzählt habe" lächelte ich und auch Alex lächelte leicht.
„Du bist der Commander und Nia hätte alles getan um dich zu töten oder dich dazu zu bringen deinen Posten freiwillig aufzugeben. Und zwar indem sie mich oder Aden, oder uns beide tötet" ich nickte und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
„Und jetzt Schlaf wieder. Morgen suchen wir Clarke" die Brünette nickte, ehe sie sich wieder hinlegte und nur kurze Zeit später eingeschlafen war.


Bereits seit vier Stunden waren wir unterwegs und endlich waren wir an unserem Ziel angekommen.
Wir stiegen von dem Pferd, welches ich an einem Baum festband.
Es war ein kleines Dorf, nahe TonDC.
Clarke soll sich hier angeblich aufhalten.
Ich nahm meinen Schal und sorgte dafür, dass man mich nicht erkannte.
Jeder war fest dem Glauben, dass ich tot war.
Dies sollte auch noch so bleiben.
Alex tat es mir gleich und kurz nickte ich, ehe wir das Dorf betraten.
Keiner beachtete uns, was auch gut so war.
„Wo genau soll sie sein?"
„Angeblich in dem Haus dort" ich deutete auf ein kleines altes, sehr altes, Haus, auf welches wir beide zuliefen.
Alex nickte und lief ruhig neben mir her.
Auch wenn sie meine Ausbildung nicht genossen hatte, hatte Luna eine wunderbare Kriegerin aus ihr gemacht.
Wie konnte es auch anders sein.
Alex war meine Tochter.
Da ich nicht wollte, dass jeder etwas davon mitbekam, gingen wir von hinten ins Haus.
Ich sah mich etwas um und musste feststellen, dass Clarke sich hier bereits ziemlich eingelebt hatte.
Wenn sie denn wirklich hier leben sollte.
„Ist hier jemand?" hörte ich eine Stimme und wenig später stand Raven vor mir.
Was machte sie denn hier?
War sie etwa nicht mehr bei Anya?
Oder war Anya womöglich etwas passiert und ich hatte davon noch nichts erfahren?
„Was wollt ihr hier? Und wer seit ihr?" Raven zog ihre Waffe, welche sie sofort auf mich richtete.
Alex wollte ihr Schwert ziehen, doch deutete ich ihr, dies zu lassen.
Leicht verwirrt sah sie mich an, nickte dann aber.
„Wanheda" sprach ich ruhig, während ich Raven auch so ansah.
„Keiner nennt sie mehr so, nicht seit..." doch stoppte Raven.
Da war etwas, was sie mir nicht sagen wollte.
Doch was, ließ sie nicht durchblicken.
„Raven? Ich bin wieder da, es hat etwas länger gedauert. Es...." doch sprach die Person nicht weiter, als sie zu uns trat.
Allein an ihrer Stimme hatte ich bereits gewusst, dass es Anya war.
Doch sie jetzt wiederzusehen, tat verdammt gut.
Sie blickte direkt zu mir.
An ihrem Blick ahnte ich, dass sie merkte, wer ich war.
Alex hatte ich hinter mich gezogen.
Ich wollte nicht, dass wir angegriffen wurden und ihr etwas geschah.
„Sie wollen zu Clarke" sprach Raven dann und nun sah Anya zu ihr.
„Seitdem sie Nia getötet hat, ist sie nicht mehr hier gewesen. Das ist jetzt ein halbes Jahr her" überrascht sah ich Anya an.
Clarke hatte Nia getötet?
Davon hatte mir Luna nie etwas erzählt.
Wieso hatte sie mir dies verschwiegen.
"Seit diesem Tag ist sie die Azplana" sprach Anya und geschockt sah ich sie an.
„Was?" fragte ich und ließ mich langsam auf einen der Stühle sinken.
Alex sah mich verwirrt an, doch beachtete ich sie nicht.
„Ihr habt eure Antworten bekommen. Jetzt will ich meine. Wer seit ihr?" sprach Raven und wieder sah ich zu.
Kurz sah ich meine Tochter an und nickte.
Diese nickte ebenfalls und wir nahmen den Schal ab, damit die beiden uns erkannten.
Als ich zu meiner Schwester sah, sah sie mich mehr als nur geschockt an.
Denn damit, dass ich es war, hatte sie garantiert nicht gerechnet.


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Übersetzung von Trigedasleng ins Deutsche:


Azplana --> Eiskönigin

If You Love Me, Why'd You Leave Me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt