Kapitel 2.

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Mein Wecker riss mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Mit geschlossenen Augen tastete ich auf meinem Nachttisch rum und deaktivierte das nervige Piepen, welches mir jeden Morgen die Nerven raubte. Gähnend kroch ich unter der warmen Bettdecke hervor und stand auf. Meine müden Beine führten mich in die Küche, wo ich einen telefonierenden Alex vorfand, welcher neben seinem Telefonat Kaffee kochte.

"Morgen" flüsterte ich. Er drehte sich zu mir um, legte das Handy an seine Brust und sah mich fragend an.

"Morgen. Willst du auch einen?"

"Blöde Frage. Klar doch" murmelte ich. Er nickte und wandte sich wieder dem Telefonat zu. Ich lies mich auf einen Stuhl sinken und fuhr mir erneut gähnend durch die Haare.

"Gut, Samstag also?" der Brünette, welcher zuvor vor immer nur ein 'Ja' oder 'Mhh' von sich gegeben hatte, brachte es nun auf die Reihe einen vollständigen Satz zu sagen. "Kann ich Begleitung mitnehmen?" Stille. "Gut" Er stellte eine Tasse Kaffe vor mich auf den Tisch. Mit einem Nicken bedankte ich mich, ehe ich weiter dem Telefonat zuhörte. "Nein, Naomi nicht....wir machen 'ne Pause" Er verdrehte die Augen. "Erklär ich dir nachher. Bis dann" Er legte auf.

"Wer war das?"

"Flo. Er schmeißt am Samstag eine Party und du kommst mit." erklärte er.

"Ich hab am Samstag keine Zeit" log ich. Ich hatte ja eigentlich immer Zeit, außer wenn ich gerade mit meinem Journalismusstudium beschäftigt war, allerdings hasste ich Partys. Ich hasste die laute Musik, den Gestank des Alkohols, die betrunkenen Leute und generell alles an einer Party.

"Was machst du denn am Samstag?" fragte er skeptisch.

"Ich...ähm....Geht dich nichts an" Ungläubig sah er mich an.

"Och komm schon Emilia. Vielleicht lernst du ja jemanden kennen" bettelte er.

"Ich kenne genug Leute" Er verdrehte die Augen.

"Du weißt was ich meine"

"Du willst doch nur, dass ich mit komme, damit du dich volllaufen lassen kannst und ich dich nach Hause fahre"

"Nein, also naja das wäre durchaus vorteilhaft, aber mir ist viel wichtiger, dass du mal unter Leute kommst."

"Ich gehe oft raus, Alex"

"Ja, du machst oft Regenspaziergänge, aber viele Menschen mögen Regen nicht, also gehen sie bei Regen auch nicht raus und dann sind auch nicht so viele Leute auf der Straße. Außerdem ist das was anderes" seufzte er genervt, während ich ihn interessiert anschaute und meinen Kaffe trank.

"Gut ich komme mit, ABER nur dieses eine Mal" gab ich mich geschlagen.

"Danke, Emilia" zwinkerte er.

"Jaja" murmelte ich.

"Du mich auch" lächelte er, ehe er die Küche verließ.

Nachdem ich meinen Kaffe ausgetrunken hatte, machte ich mich auf den Weg ins Bad um zu duschen. Meine Klamotten lagen überall im Bad verteilt, während ich das warme Wasser über meine Haut fließen lies. Wieder dachte ich an meine neue Bekanntschaft und wieder wundere ich mich über mich selbst, weil ich Yasmin nicht nach ihrer Nummer gefragt hatte.

Als ich meine angenehme Dusche beendet hatte und mich ansonsten ebenfalls fertig gemacht hatte, um die Wohnung zu verlassen, verabschiedete ich mich noch bei Alex und machte mich auf den Weg zum Bahnhof, um von dort aus mit der S-Bahn zur Uni zu fahren. Ich konnte mir kein Auto leisten, also war ich häufig auf die unzuverlässige Deutsche Bahn angewiesen oder auf meine Freunde, die ich auch nicht immer als zuverlässig bezeichnen konnte. Natürlich konnte ich auch mit dem Fahrrad fahren, doch da mein Rad noch bei meiner Mutter in der Garage stand, wo ich auf keinen Fall aufkreuzen würde und ich zu geizig war um mir ein neues zu kaufen, musste ich wohl oder übel darauf verzichten. Da ich allerdings leidenschaftlich gerne lief, war das allerdings auch eine andere angenehme Option um mich fortzubewegen.

The girl from the bus stop I girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt