스물넷

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Hakdong Park
Shaira Armanto

Wir verließen die Bibliothek, die Dämmerung war angebrochen. Die Welt wurde dunkler mit jeder Minute, die verging. Die leichte Brise, die uns durch die Haare wehte, war angenehm, genauso wie die Temperatur. Wir waren drauf und dran zurückzukehren, aber Jeongguk nahm einen anderen Weg. Ich ging davon aus, dass es eine Abkürzung war, deshalb folgte ich ihm. Wie eine Klette ging ich neben ihm her, stillschweigend die Blicke auf den Weg vor uns gerichtet. Es waren schon weniger Leute auf diesen Straßen, doch es war noch einiges los. Von jeder Seite hörte man Geräusche, Gespräche und Gekichere. Jeongguk schien das alles nicht wirklich zu stören, aber seine Miene konnte ich nicht ausmachen; er trug einen schwarzen Mundschutz. Mir war die Stille ziemlich unangenehm, aber ich war die Schüchternheit in Person, also wie konnte ich da schon reden? In Gedanken vertieft war ich etwas zurückgefallen und lief direkt in jemanden rein, was mich wieder in die Realität zurückkommen ließ. Schnell schaute ich zu der Person hoch und entschuldigte mich, aber wiedermals sah ich nur wie zwei wunderschöne dunkelbraune Augen auf mich herabschauten. Mein Herz machte einen Sprung und ein Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus, was mich leise schlucken ließ. Er zog seinen schwarzen Mundschutz nach unten und lächelte mich an, welches ich erst nach ein paar Sekunden erwiderte. »Gwaenchanhayo?«, fragte Jeongguk und ich nickte, wickelte mir eine Strähne um den Finger und antwortete mit Ja. Erst jetzt realisierte ich, dass wir in einem Park angekommen waren. Ich liebte solche Orte, vor allem wenn es gerade Nacht wurde, denn dann war es still und nur das Rascheln der Blätter von den Baumkronen brach sie, die aufgekommene Stille. »Wo sind wir?«, fragte ich Jeongguk als er sich auf eine Bank setzte. »Das ist der Hakdong Park«, entgegnete er mir und lächelte erneut. Ich wich seinem Blick, seinem Lächeln aus und schaute mich fasziniert um, setzte mich aber schlussendlich neben ihn. Radfahrer und Fußgänger liefen an uns vorbei, in der Zeit war es wieder still. »Ich würde öfters herkommen, wenn ich die Zeit hätte, einfach nur um zu entspannen und den Kopf frei zu kriegen«, sagte Jeongguk wie aus dem Nichts und ich wandte mich ihm zu. Er hatte sich zurückgelehnt und starrte geradewegs in den Himmel. Ich tat es ihm nach und sah den Himmel in rötlichen Farben, eine Abenddämmerung wie in Bilderbüchern. »Warum hast du die Zeit nicht?«, fragte ich nach. »Ich bin ein beschäftigter Mann, weißt du?«, behauptete er und lachte etwas. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf, denn sowas konnte man ihm nicht glauben. Er sah viel zu jung aus, um ihn als Mann bezeichnen zu können. »Ich muss zu vielen Meetings, Konzerte geben, Interviews, Trainings«, zählte er auf, seine Stimme war so sanft und ruhig wie den ganzen Tag nicht. Ich erinnerte mich daran, dass er einer Boygroup angehörte, weshalb meine Gesichtszüge mitleidig wurden. »Das muss echt anstrengend und stressig sein«, meinte ich und er gab ein zustimmendes Geräusch von sich. Ich als normale Studentin, als eine ganz normale Person konnte mir sowas nicht vorstellen. Mein Tagesablauf war schon stressig, aber nie und nimmer konnte ich es auch nur mit seinem Leben vergleichen, das wusste ich jetzt schon. »Wie bist du dazu gekommen, Sänger zu werden und BTS beizutreten?«, fragte ich ihn. Er lehnte seinen Kopf etwas weiter zu mir und erzählte mir seine Geschichte. Dass er Badmintonspieler werden wollte, konnte ich mir nicht denken, aber so war es und wie ein Blitz hat es ihn getroffen, sodass er Sänger werden wollte. Ich konnte ihn gut verstehen, denn ich hatte auch sowas. In der Schule hatte ich mir immer in den Kopf gesetzt, dass ich Psychologin werden wollte, aber als ich mein Abitur angefangen hatte, wurde meine Sichtweise geändert. Lehrer und Professoren hatten mich letztendlich dazu gekriegt, so zu werden wie sie und genau das hatte ich nun vor. Jeongguk erzählte mir seine ganze Lebensgeschichte, als wenn wir uns übelst nahe stehen würden und an manchen Stellen brachen wir beide in Gelächter aus. Es war ein tolles Gefühl, sich mit jemanden auf Anhieb so gut zu verstehen. Ich erfuhr auch, dass Jeongguk ebenfalls die Schüchternheit in Person war und dazu ein paar Hintergrundgeschichten, was mich wirklich amüsierte. Trotz alledem hatte er es geschafft, seinen Traum zu erfüllen und dies lebte er nun aus, ob gestresst oder genussvoll, es gab beides im Leben. Die Laternen wurden angeschaltet und Licht breitete sich über den Park aus, was mich auch nur wieder begeisterte. Es war dunkel geworden, und der Himmel wurde immer noch schwärzer und schwärzer, bis man nichts mehr sehen konnte, nur ein paar vereinzelte Sterne. Solche Nächte mochte ich seit ich klein war und mit meiner alten Klasse gezeltet hatte. »Wann willst du eigentlich nach Hause?«, fragte ich Jeongguk nach einer Weile. Er schaute mich kurz an, zuckte dann mit den Achseln, ein kleines Lächeln zierte seine rosanen Lippen. »Am liebsten würde ich hier die ganze Nacht sitzen«, sagte er und wir hielten den Blickkontakt für ein paar Momente. Ich wusste nicht wirklich, wie ich sonst darauf antworten sollte, aber ich war auch gar nicht müde und machte keine Anstalten zurück ins Hotel zu wollen. »Ich auch«, antwortete ich dann ruhig und lächelte.  Irgendwie fühlte ich mich nur wohl in seiner Nähe, woher das kam, wusste ich aber nicht.

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[882]

친구 안녕하세요.

ich bin sehr
schreibfaul geworden.

und ich hatte eine
Schreibblockade, aber
die ist jetzt weg, glaube ich.

und ich bin müde,
hundemüde,
totmüde.

Gott sei Dank
habe ich Ferien und
kann jederzeit schlafen,
hahahah.

감사합니다.

감사합니다

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Korea Trip | Jungkook [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt