스물

1.3K 87 11
                                    

Bangtan Sonyeondan
Shaira Armanto

Nach dem Essen blieben wir alle noch einige Zeit sitzen und die Bande redete über einiges, wobei sie sich auch bei anderen Namen nannten. Namjoon nannten sie Rapmon oder Rap Monster, Yoongi nannten sie SUGA und Hoseok Hobi oder J-Hope. Zu Seokjin sagten sie Jin hyung. Taehyung wurde manchmal V genannt und Jungkook von Seokjin JK. Verwirrt fragte ich, warum sie sich so gegenseitig nannten. Sie alle wurden totenstill und starrten mich an, was mir ziemlich unangenehm wurde. Es kam mir so vor, als hätte ich schon wieder etwas Falsches gesagt. »Das sind unsere Stagenames«, sagte Namjoon. »Wir... sind eine Boyband", erklärte mir Jeongguk zögerlich und ich sah ihn verwundert blinzelnd an. Sie erlaubten sich eine kleine Vorführung und standen alle auf, stellten sich einen Meter vom Tisch entfernt in einer Reihe hin, direkt in meinem Blickwinkel. Verwirrt musterte ich jedes grinsende Gesicht. »Hana, dul, set. BANG! TAN! Annyeonghaseyo Bangtan Sonyeondan ibnida!« riefen sie dann alle gemeinsam, machten eine kleine Handbewegung und verbeugten sich. Ich merkte, wie mein Herz in die Hose rutschte. Sie hatten sogar ihre eigene Begrüßung. Und sie nannten sich Bangtan Sonyeondan. Sie grinsten dumm und dusselig, während ich mit komplett ernster Miene jeden einzelnen von ihnen begutachtete. »Mwo?«, fragte ich dann und fing selbst an zu grinsen, obwohl ich mir das eher verstörend ausmalte, weil ich komplett überfordert war. Kommt halt nicht oft vor, dass man jeden Tag bei einer südkoreanischen Boygroup am Esstisch in der Wohnung sitzt. Ich atmete einmal durch. »Vielleicht sagt dir BTS etwas«, meinte Taehyung dann, aber ich schüttelte nur nachdenklich den Kopf. Bangtan Sonyeondan, kurz BTS. Ich nahm mir spontan vor, heute Abend in meinem Hotelbett zu sitzen und nach ihnen zu googeln. Wenn sie eine Band waren, müssten sie mit Sicherheit im Internet zu finden sein. Ich wollte nicht wirklich weiter nachfragen, weil sie dann den Tisch abräumten, wobei ich höflicherweise mithalf, und nebenbei noch miteinander sprachen. Ich war allein unter Jungs, sieben um genau zu sein, welche zufälligerweise noch eine Boyband waren und Musik produzierten. Als der Tisch wieder wie vorher war und Seokjin sich um den Abwasch kümmerte, verzogen sich die Jungs in ihre Zimmer, bis auf Namjoon und ich. Wir setzten uns zurück ins Wohnzimmer und ich lernte fleißig weiter. Mithilfe von Namjoon logischerweise. Ich notierte mir alles Mögliche auf einem Blatt, das Namjoon mir gegeben hatte, und konzentrierte mich wirklich. Eigentlich kam ich ganz gut mit, auch wenn es manchmal echt hakte, aber an sich war die Sprache leichter als erwartet. Ich dachte, das wäre jetzt der mega komplizierte Mist, den es gab, aber es stellte sich als ganz interessant heraus. Und es war beinahe lustig, wie ich von jetzt auf hier so einfach Gefallen an der Sprache gefunden hatte. Ich war eigentlich ganz zufrieden mit zwei Sprachen und mit einer dritten hatte ich nie gerechnet, aber nun ja. Was man nicht alles macht, wenn man im Urlaub ist. Auf einmal kam Namjoon auf eine brennende Idee. Diese bestand darin, mir ein koreanisches Lied zu zeigen und mich zu fragen, was ich alles verstanden hatte. Ich hatte nichts dagegen und stimmte ohne zu überlegen zu, also holte er sein Handy raus und machte ein koreanisches Lied an. In nullkommanichts hatte ich einen Ohrwurm vom Lied und bat Namjoon, es erneut zu spielen. Jetzt achtete ich auf den Text und ließ mich nicht von der Melodie mitreißen. Jedenfalls versuchte ich dies. Leise summte ich aber mit und wippte hin und her, ohne dass ich es groß bemerkte. »Dasi run, run, run, nan meomchul suga eobseo. Tto run, run, run, nan eojjeol suga eobseo«, nuschelte ich vor mich hin. Ich sah kurz einen lächelnden Namjoon und musste zurücklächeln. Nachdem das Lied zuende war, drückte er auf den Dauerschleifebutton und ließ das Lied im Hintergrund leise weiterlaufen. Die Qualität war besser als erwartet. »Und was hast du verstanden?«, fragte er mich dann. Ich überflog in Gedanken nochmal die ein oder andere Textstelle. »Break-up song«, sagte ich knapp und lächelte kurz, um danach zu schildern, was ich verstanden habe. Er grinste breit nach meinem kleinen Vortrag. »Du lernst ziemlich schnell.« »Hab ja auch einen guten Koreanischlehrer«, witzelte ich und wir beide lachten etwas. »Von wem ist das Lied?«, fragte ich ihn danach und sah ihn erwartungsvoll an. Stolz hob er den Kopf. »Du bist in deren Wohnung.« Mir ploppte die Kinnlade runter und ungläubig sah ich ihn an. »Niemals.« »Doch.« »Äh äh.« »Doch.« »Nein.« »Ich meine es ernst«, meinte Namjoon und lachte wieder. So war es auch sehr glaubwürdig. War es nicht, aber gut, ich glaubte ihm. Ich erzählte plötzlich meine Meinung, mein Feedback und er lächelte. Ich schätzte, dass ihn es glücklich machte, wenn ich das Lied gut fand. Es erinnerte mich ein bisschen an Sommerfeelings, die man halt so hat. Ein typischer Gutelaunemacher eben, selbst wenn es um Liebe, die womöglich gescheitert ist, ging. Mir gefiel es trotzdem.

━━━━━━━━━

[816]

친구 안녕하세요.

#getwellsoonjungkook

감사합니다.

감사합니다

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Korea Trip | Jungkook [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt