》Kapitel 42 - Wette《

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Stöhnend drehte ich mich auf die andere Seite und tastete den weichen Boden ab.
War der gestern nicht viel härter gewesen?
Ich erinnerte mich daran, dass ich mich in den Schlaf geheult hatte, weil ich meiner Mutter nicht genug gewesen war.
Hatte ich mir nicht ein Ziel gesetzt, neu anzufangen?

Wütend wollte ich mich aus meinem Schlafsack schälen, als ich den Reißverschluss nicht finden konnte, weshalb ich schlecht gelaunt die Augen öffnete und somit vor Staunen hinauskullerte.
Ich hatte tatsächlich in einem Bett gelegen.
Nun, da ich wach war, starrte ich vom Boden aus ungläubig das Doppelbett an, welches andere gehörte.
Er schuldete mir eindeutig eine Erklärung.

"Andrew! Beweg auf der Stelle deinen Allerwertesten hierher!", brüllte ich durch das ganze Haus und erwartete seine Erscheinung. Doch als er nach drei Sekunden noch nicht aufgetaucht war, versuchte ich ihn netter zu mir herzubitten:"Wenn du nicht in fünf Sekunden vor mir auftauchst, schwör ich dir, dass ich dich kastrieren werde."
Und tatsächlich brachte es den gewünschten Effekt, denn er tauchte auf der Stelle auf, nur war er nicht durch die Tür erschienen, sondern stand von einer Sekunde auf der anderen direkt vor mir.

"Du hast es nicht so mit netten Ausdrucksweisen, hab ich Recht? Was willst du denn von mir? Das Frühstück unten wartet auf mich", hetzte er mich.
Er trug eine gepunktete Schürze, die sich zu seinem blauen Hoody anpasste und seine Haare standen wie üblich in allen Richtungen ab. Seine Schürze, als auch die Kleidung darunter war mit Lebensmitteln versaut, die ich auf dem ersten Blick nicht erkennen konnte, aber der erwartungsvolle Blick, brachte meinen Mund dazu, etwas herauszubringen.

"Warum sind wir nicht am Ozean, sondern Zuhause?", erkundigte ich mich und beäugte dabei sein merkwürdiges Outfit. Gab es auch etwas, was er nicht konnte? Es gab sicherlich ein Schwachpunkt, worin er kein Ass war oder Schwächen, womit man ihn erpressen konnte und ihn zu Sachen zwingen konnte, die gegen seinen Willen waren.
Der Gedanke gefiel mir.

"Es wird dort langsam langweilig und du verlierst mir sonst an Gewicht, weshalb ich uns nach Hause gebracht habe", erklärte er mir und zuckte mit den Achseln.
"Und uns von Anfang an nach Hause zu bringen stand wohl nicht auf dem Plan", entgegnete ich gereizt.
"Definiere das Wort bringen", forderte ich schließlich auf, als er nur mit den Schultern zuckte und hob eine Augenbraue, denn es interessierte mich, wie er mich schlafend nach Hause geschleppt hatte und dass in nur wenigen Stunden, ohne sich jegliche Schäden zuzulegen, wie einen Kater.

Er kratzte sich an den Hinterkopf und murmelte:"Haben uns nach Hause teleportiert."
Er sah mich forschend an, in der Hoffnung, ich hätte nicht verstanden, was er vor sich hingenuschelt hatte, aber da irrte er sich. Denn ich hatte es ganz genau gehört und sprang erschrocken auf.
"Du hast was?", schrie ich und stolperte an die Wand.

Er hob eine Augenbraue und wiederholte langsamer und sichererer, als sei es selbstverständlich:"Ich habe uns hierher teleportiert."
"Du blaffst doch nur!", erwiderte ich und rieb mir die Schläfen, denn ich wusste, dass er die Wahrheit sagte, denn so war er auch gerade erschienen. Jedoch wollte ich es nicht wahrhaben. Auf diese Weise war es ihm möglich gewesen, mal am Pazifik und mal in Philadelphia anwesend zu sein.

"Wie hätte ich uns sonst hierherbringen können?" Er schaute mich an und wartete auf eine erklärende Antwort, die ich ihm bedauerlicherweise nicht geben konnte.
Das war schon ohne diesem Teleportieren viel zu viel für mich gewesen, was ich zu verdauen hatte.

Benebelt stützte ich mich an der Wand ab und machte eine wegscheuchende Handbewegung. "Geh und koch weiter."
Bevor er sich wieder in die Küche teleportierte, starrte er mich prüfend an und verstand meine Botschaft wahrscheinlich, dass ich Zeit für mich brauchte.
"Wir sehen uns in zwanzig Minuten", gab er Bescheid und war verschwunden.

Shooting Star - MysteriousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt