》Kapitel 6 - Auseinandersetzung《

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Ich wechselte meine Sachen gegen die Kleidung, die ich tragen musste, wenn ich im Café Dine arbeitete. Hiermit verdiente ich das Geld, womit ich die Lebensmittel und ein Teil der Miete bezahlte.
Meine Mutter hatte aufgehört zu arbeiten und hatte sich lieber dafür entschieden, Zuhause rumzugammeln, während ich hier meinen Arsch aufriss und alles erledigte.
Was ich ihr ziemlich übel nahm, denn wir hatten seitdem Geldprobleme.

Auf dem Konto meiner Eltern waren noch genug Geld drauf, um die Miete noch wenige Monate zu bezahlen, spätestens Ende dieses Jahres. Danach musste ich mir einen Unterschlupf suchen, wo ich mich und meine Mutter unterbringen konnte.

Ich atmete tief ein und machte mir einen schnellen Dutt. Dann betrachtete ich mich nochmal im Spiegel und seufzte.
Unter meinen Augen waren tiefe Schatten zu sehen, meine Haut war trocken, meine Lippen zerrissen und meine Augen glanzlos. Seltsam, dass ich mit meinem Auftreten noch nie Gäste verschreckt hatte.

Mit einem unechten Lächeln betrat ich den Raum voller Menschen und hielt nach Leuten Ausschau, die etwas bestellen möchten oder denen ich ihre Bestellungen bringen konnte. Es war ungeheuer schwierig eine freundliche Miene aufzusetzen, wenn der eigene Rücken so sehr schmerzte, dass man sein Leid am liebsten mit Lauten zeigen möchte. Doch ich unterstand der Versuchung, denn ich brauchte diesen Job und konnte mir keinen Aufstand leisten.

Zuerst bediente ich einen älteren Mann, der einen Käsekuchen mit Cappuccino bestellte und ging mit dem Zettel, wodrauf ich seine Bestellung aufgeschrieben hatte zur Theke und gab es Tyler und Jason, die für das Essen zuständig waren.

Danach schlenderte ich zu einem jungen Paar hinüber, welches sich gegenseitig verliebt anschaute und sich an den Händen hielt.
Bei dem Anblick wollte ich am liebsten meine Augen verdrehen und ihnen sagen, dass sie sich nicht in aller Öffentlichkeit anschmachten sollten, aber ich zwang mir ein Lächeln aufs Gesicht und begrüßte sie höflich:"Herzlich Willkommen im Café Dine, was kann ich Ihnen bringen?"
Beide bestellten Spaghetti Bolognese mit Wasser, ohne den Blickkontakt dabei abzubrechen.

Ich schenkte ihnen noch ein freundliches Lächeln, welches sie nicht mitbekamen und drehte mich auf dem Absatz um.
Diesmal konnte ich nicht anders, als genervt die Augen zu verdrehen, denn ich ahnte, dass die Beiden die selbe Spaghetti schlürfen würden und sich dann ganz zufällig küssen würden, wie in diesem einem Disneyfilm.
Wie mir bei solchen glücklichen Pärchen immer schlecht wurde.

Am Freitag war immer viel los und ich eilte von einem Tisch zum Anderen.
Lieber wäre ich jetzt draußen gewesen und wäre eine Runde laufen gegangen, auch wenn ich wegen meinem Rücken schreckliche Schmerzen hätte.
Das Wetter wäre genau passend zum Joggen gewesen, denn es war nicht zu warm und nicht zu kalt, aber leider musste ich hier eine Menge hungriger Menschen bedienen.

Gerade schrieb ich mir die Bestellungen einer Familie mit zwei kleinen Kindern auf, als es im Café plötzlich leiser wurde und man nur noch einzelne Gespräche hörte. Einige Menschen blieben bei deren Lautstärke, bis sie selbst bemerkten, dass es leiser geworden war.
Ich hob den Kopf, um zu sehen, was los war und entdeckte eine Gruppe Typen, die nach ganz hinten ins Café gingen und sich an einen freien Tisch setzten.
Mit den Bestellungen der Familie eilte ich zur Theke zurück und übergab es Tyler.

Selbst er schaute unsere Neuankömmlinge missbilligend an, wendete sich aber nachdem ich ihm den Zettel überreicht hatte wieder ab.
Die Gespräche wurden langsam wieder aufgenommen und es herrschte wieder die übliche Atmosphäre.

Unschlüssig stand ich an der Theke herum und schaute den Beiden beim Zubereiten zu.
Ich wollte unsere neuen Gäste nicht bedienen und wartete darauf, dass es einer von den anderen Kellnern tat, aber als ich einen schnellen Blick zu deren Stammtisch warf, warteten diese ungeduldig auf jemanden.

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