66.

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Zayn

Anschließend erklärte ich Liam, dass es sowie mir aber auch Harry nichts bedeutete und ich seit einer Woche überlegte, wie ich ihm davon erzählen könnte, ohne ich mich nicht richtig erfassen und er mich missverstehen könnte.

Während ich mich schuldig beklagte und nach seiner Hand suchte, um sie zu küssen, zog er sich zu seiner Seite und rollte aus dem Bett.

Nein, diesmal durfte ich ihn nicht einfach gehen lassen, diesen Fehler machten wir öfters und das war auch der Auslöser unserer Konflikten.

"Gehst du schon wieder?" fragte ich, als ich mich aufsetzte und ihm hinterherlief.

Liam blieb still, er verfasste kein verdammtes Wort und verließ das Zimmer.

"Liam, ich hatte gedacht, wir haben aus der Vergangenheit gelernt, dass Gehen keine Lösung ist", rief ich hinter ihm und drehte ihn um, damit er mir ins Gesicht schauen könnte. "Gehen macht alles schlimmer. Stattdessen können wir... diskutieren", schallte es aus mir heraus. "Genau, wir können bis morgen diskutieren und die Sache abschließen und hinter uns lassen. Bitte, Liam, sag mir was du willst, du kannst mir alles tun, aber ich werde dich nicht gehen lassen." Meine schwachen Arme legte ich um seinen Hals und versuchte ihn an mir zu befestigen. Es war der Moment, an dem mir nichts gescheiteres einfiel.

Liams Hände blieben in seinen Hosentaschen und er räusperte kurz bevor er zu sprechen begann. "Wenn ich jetzt das auf der Stelle Haus laufend verlasse, kommen auf mich Dinge zu, die ich nicht ertragen kann und wenn wir versuchen darüber zu diskutieren, dann werde ich dir das Herz brechen und das führt erfahrungsgemäß wieder dazu, dass einer oder andere das Haus verlässt."

Bestimmt wird er jederzeit ausrasten, dachte ich in mir und ahnte nicht, was er vorhatte. Während meine Ohren sich für den Lärm vorbereiteten, ging Liam wie ein Feder an mir vorbei in die Küche.

Er holte alle Flaschen raus, die Alkohol beinhalteten und nahm sich dazu zwei Gläser aus dem Kasten.

"Setz dich hin", befahl er kühl und nun saßen wir beide am Tisch. Er öffnete die erste Flasche, füllte die leeren Gläsern voll und sprach seinen zweiten Befehl aus. "Trink."

Ab dem zweiten Glas wurde er locker und gesprächig.

"Wir sind beide Einzelkinder, ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber ich war ein ziemlich verwöhntes Miststück als ich ein Kind war." Seine Augen rutschten in die Leere, als er nachdachte. "Meine Eltern hatten mir alles gekauft und mit alles meine ich alles." Er lächelte bei der Erinnerung.

"Manchmal schmiss ich einige von ihnen, nur weil ein anderer mit ihm gespielt hatte und zögerte gar nicht daran. Einmal habe ich sogar mein Lieblingsspielzeug weggeschmissen, den mir mein Oma zum Geburtstag geschenkt hatte, bevor sie starb. Und das nur weil unser Nachbar es berührt hatte."

Meine ganze Konzentration schenkte ich ihm, während er sprach und meine Miene bewegte sich mit seiner zusammen.

"Und jetzt habe ich das selbe gefühlt. Aber es gibt einen riesigen Unterschied zwischen dem damaligen Liam und dem jetzigen."

"Und ich bin kein Spielzeug", erinnerte ich ihn.

"Natürlich bist du kein Spielzeug, ich will nicht da hinaus. Ich rede hier nur von Gewohnheiten", verbesserte er sich, sein Mundwerk verlor seine Beherrschung.

"Willst du mich aus deinem Leben... schmeißen?" fragte ich enttäuscht.

"Nein. Das meine ich ja. Es soll dir bewusst sein, wie wichtig du mir bist, dass ich dich niemals loslassen werde. Was du gemacht hast..." Er kratzte sich den Kopf und schloss seine Augen zu. Ich wusste genau, dass er gegen seiner Wut kämpfte. "Zayn es frisst mich gerade auf", sagte er schließlich sehr traurig und verletzt.

Meine SchwächeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt