1 - The Beginning

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1976

Ich bin 11 Jahre alt. Ich sitze in dem farblosen grauen Zimmer des Waisenhauses in Nelson. Nelson ist eine Kleinstadt in der kanadischen Provinz British Columbia. Sie liegt am Ufer des Kootenay-Sees in den West-Kootenays. Meine dunkelblond-goldenen Haare waren zu einen strengen Zopf gebunden. Ich hatte ein altes graues Kleid an, welches aussah als wäre es aus dem 18. Jahrhundert und gehöre einer armen Staubfergerin. Stattdessen waren die frühen 70er. Ich wartete und wartete. Allein. Auf was wusste ich nicht genau. Man hatte mir nur gesagt ich solle hier warten, aber wie lange? Und auf was? Ich musterte das Zimmer in den ich schon seit ich denken kann lebe. Alles ist grau und altmodisch. Das morsche Holz knackst und knatscht fürchterlich laut. Das ging mir schon ziemlich auf die Nerven. Das andere Bett neben meinen war nicht bezogen, leer. Niemand wollte sich mit mir ein Zimmer teilen. Weil ich anders war. Ich schaute in den Spiegel der an der Wand hing. Ich sah aus wie ein normales Mädchen. Bis auf meine Augen, eines blau das andere braun. 

Ich war geboren mit blauen Augen, blonden Haaren. Wie ein Engel. Eine perfekte Vorstellung eines Mädchens sagte man mir. Doch jeder hat einen Fehler, niemand ist perfekt. Ich bin geboren als Mensch, und sterben werde ich als Mutant. Meine Mutation setzte mit 10 ein. Seitdem hatte ich das braune Auge, einfach so. Der Arzt sagte es könnte ein Gen-defekt sein oder Genetische Veranlagung. Aber Augen verfärben sich nicht einfach. Ich konnte Feuer erschaffen und es kontrollieren. Naja kontrollieren nicht wirklich. Seitdem nannten mich die Kinder 'Monster', 'Teufel' und noch schrecklichere Dinge. Nur weil ich nicht wie sie war. Nur weil ich 'anders' war. Ich hatte nicht viel Selbstvertrauen. Ich kann mich gut verteidigen aber seid die anderen mich so nennen rede ich nicht mehr zurück. Auch wenn ich wollte. Ich raste zu schnell aus. So kam es schon zu dem ein oder anderen Brand. Die Schwester des Waisenhauses sagte wenn ich noch einmal etwas in Brand stecke lande ich auf der Straße. 

Meine Eltern sagte man mir, wurden ermordet. Doch ich war noch so klein das ich nichts mitbekam. Ich hätte sie wirklich gerne kennengelernt.

Plötzlich öffnete sich die morsche Holztür mit einem knirschen. Die Schwester kam rein, wie immer schwarz eingehüllt mit dem schwarzen Nonnen-gewand. "Kaya", sagte sie nur und ich stand auf. Sie lächelte leicht und ihre Falten verstärkten sich dadurch. "Wir haben hier jemanden der dich kennen lernen möchte. Ich runzelte die Stirn. Wer wollte mich bitte kennen lernen? Eine Frau mit Gold-orangenen Haaren und dunklen braunen Augen trat in den Türrahmen und sah mich neugierig an. Sie hatte eine weite Jean und ein schönes Oberteil an, dazu noch einen hellen Blazer. "Das ist sie?", fragte sie die Schwester, diese nickte nur. Die Unbekannte war groß, schlank um die 30. Sie behandelten mich wie ein Tier das zu verkauf stand. "Kaya, du wirst mich nicht wieder erkennen. Aber ich bin die Schwester deiner Mutter" Meine Augen weiteten sich und mein Herz pochte wild. "Ich bin Clary", sagte sie und hockte sich zu mir. "Das passiert jetzt alles ein bisschen schnell ich weiß. Ich habe erst jetzt erfahren das du hier untergebracht wurdest." Sie umarmte mich nur und ich drückte sie fest an mich. Sie roch gut, nach frischem Gras und Rosen. "Möchtest du vielleicht bei mir wohnen? Das kommt zwar plötzlich aber du kannst es dir ruhig überlegen", sagte sie lächelnd wobei kleine Grübchen in ihren Wangen entstanden. "Ich will mit", sagte ich sofort, schnell und sicher. Ich wollte weg hier, eine neues Leben. Wo immer es auch sein möge. Tante Clary und die Schwester sahen mich erst überrascht an doch dann lächelte Clary. "Gut, dann pack deine Sachen Kaya.", sagte Clary. "Warte sie können sie nicht gleich mitnehmen wir müssen noch-", fing die Schwester an doch Tante Clary unterbrach sie mit einem Hände Gefuchtel. "Ich hab die Papiere schon unterschrieben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen" Die Schwester stand nur verdattert da, schaute dumm aus den Socken während ich mir ein kichern unterdrücken musste. Ich mochte sie jetzt schon. Meine neue Tante.

Ich packte meinen roten Koffer und rannte voller Vorfreude die morsche Treppe des Waisenhauses hinunter. Ich stieß ein Jubelgeschrei aus als ich die 2 Stockwerke runter rannte und einige Türen öffneten sich und Kinderköpfe schauten hinaus. Unten angekommen nahm mir meine Tante die Sachen ab und die Schwestern halteten noch eine langweilige uninteressante rede ab. Von Gott was weiß ich. "Aufwidersehen Kaya, Viel Glück auf deinen weiteren Wegen ins Leben", sagte eine Schwester und legte ihre faltige Hand auf meinen Kopf. Ich ging zur Tür und sah noch einmal zurück. 10 Jahre war ich schon hier. Aber jetzt bin ich weg, weit weg von hier. Meine Tante verstaute mein Gepäck im Kofferaum ihres knall-roten Autos und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. "Wo genau wohnst du denn?" "Wo genau wohnen wir denn?", besserte sie mich aus. Ich grinste nur und ließ mich seufzend in den gemütlichen Sitz sinken. "Wir meine Liebe werden jetzt in der drittgrößten Stadt der Vereinigten Staaten wohnen. Weißt du welche das ist?", sie grinste nur vor sich hin während sie den brummenden Motor startete. Der Radio drehte sich an und es lief eines dieser bekannten Pop-lieder. Ich schüttlete nur den Kopf. "Chicago", lächelte sie. "Chicago?!", brüllte ich fast. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie in einer Großstadt. Ich hatte das Gefühl vor Freude gleich zu explodieren. 

Mein neues Leben beginnt jetzt.

Der Teufel hat ein neues Zuhause.

Chaos - Quicksilver FFWhere stories live. Discover now