Kapitel 38

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Der kühle Regen hatte unsere Kleidung bereits komplett durchnässt. Die Haare klebten im Gesicht und die Schuhe hatten alle eine matschbraune Farbe angenommen.

Wir schwiegen den restlichen Teil des  Wegs und nur Josh versuchte ab und zu ein Gespräch zu beginnen. Ich ignorierte ihn und starrte einfach in die Luft. Ich blendete seine Existenz einfach aus.

Noah lief hinter mir, Ich spürte seine Blicke wie Dornen in meinem Rücken. Er sprach genauso wenig wie ich, was jedoch höchstwahrscheinlich daran lag das Josh nur Dylan in sein Gespräch einbezogen und Noah nicht beachtete.

"Wann sind wir endlich da?" Fragte Dylan nachdem wieder eine Weile geschwiegen wurde.

"Wir haben es bestimmt gleich geschafft" erwiderte Josh.

"Das sagst du schon die ganze Zeit" jammerte Dylan weiter.

"Wenigstens Antworte ich überhaupt" konterte Josh, "was wir von zwei bestimmten anderen Personen hier anscheinend nicht erwarten können."

Ich hörte Noah seufzen. "Du möchtest also das ich dir antworte ja?"

"Ich korrigiere" zischte Josh und schaute an Noah vorbei als wäre auch er nur ein Teil des Regens "Was wir von einer bestimmten Person nicht erwarten können."

Noah seufzte ein zweites mal und ich wusste genau das dies der Moment war in dem er sich wütend durchs nasse Haar strich und die Zähne zusammenbiss.

"Seht ihr die Laterne dort drüben?" sagte ich genervt und zeigte mit der Hand auf ein rötliches Licht. "Das ist das Ende des Waldes."

Ich legte einen Zahn zu und die anderen taten es mir automatisch gleich. "Und woher weißt du das jetzt schon wieder?" fragte Dylan neugierig und ich zuckte mit den Schultern. "Geraten."

Als wir die Laterne erreichten fing es, wie aus dem nichts, an zu Blitzen.

"Ich finde wir sollten die anderen suchen und dann so schnell wie möglich von hier verschwinden" sagte Josh und schaute sich um.
"Was wir hier machen hat doch überhaupt keinen Sinn."

"Du hast recht." Antwortete ich und versuchte mit zusammengekniffenen Augen durch den Nebel zu blicken. "Wir gehen am besten nach Links, kommt Leute."

Ohne auf die Meinung der anderen zu warten lief ich voraus.

Der Boden war nun nicht mehr weich und erdig und beim laufen hinterließ man eine braune, matschige Spur auf dem glatten Stein.

"Da hinten ist das Hauptgebäude" rief ich den anderen zu und wischte mir den Regen aus den Augen.

"Und wo sind die anderen?" Rief Josh zurück. Ich konnte ihn kaum mehr erkennen.

"Ich geh sie holen, wartet ihr am besten einfach bei der Laterne okay?"

Ich drehte mich und beschleunigte meine Schritte.

Ich wusste was ich nun zu tun hatte und ich wusste das ich das besser alleine durchstehe. Ich wollte es den anderen nicht erklären und Zeit mir etwas anderes für meine Spionageaktion auszudenken blieb auch nicht.

Ich begann schneller zu laufen.. dann rannte ich los.

Ich lief quer über den rutschigen Boden, kam auf der Regendurchnässten Erde ins rutschen und schlug der Länge nach hin. Meine Hände schrammten über die am Boden liegende Steine. Der Stoff meines Kleides riss und ich schlug mir die Knie auf.

Ein stechender Schmerz durchfuhr mich und ich keuchte auf.

"Wieso immer ich?" Fluchte ich und versuchte aufzustehen.

Lost in a Perfect NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt