Kapitel 26

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Schockiert blinzelte ich einpaar mal um mich zu fangen. Niemals hätte ich damit gerechnet Noah so außer sich zu erleben, und vor allem nicht wegen mir..

Er stand wutentbrannt im Wohnzimmer, sah erschöpft und fertig aus.

"Tut mir leid?" flüsterte ich kleinlaut und biss mir nervös auf die Unterlippe.

Noah atmete laut aus, setzen sich rücklings auf das Sofa und musterte mich.

"Weißt du eigentlich wie spät es ist?"
Er schüttelte missbilligend den Kopf.

"23 Uhr?" entschuldigend verzog ich das Gesicht.

"Nein Claire, es ist bereits ein Uhr."

"Ich hab doch schon gesagt das es mir leid tut okey?!" zickig runzelte ich die Stirn.

Was war sein Verdammtes Problem?

"Dir tut es also leid ja?" erwiderte er monoton und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

Ich nickte nachdrücklich aber er beachtete mich nicht.

"Ja, es tut mir leid das du deine Zeit damit verschwendet hast nach mir zu suchen" ich reckte mein Kinn leicht in die Luft.

"Ich habe einmal mit dem Auto alles nach dir abgesucht, bin zur Stadt gefahren, war in jedem Laden dort und habe nach dir gefragt. Ich war in dem Kino, bei der Schule, an Orten die du eigentlich noch nicht mal kennst, in jedem Park den man hier finden kann, in Allen Kiosks und bei Jake. Du warst nirgendwo. Ich konnte dich einfach nicht finden. Ich saß auch einfach einpaar Stunden hier auf dem Sofa und habe gewartet aber du bist einfach nicht aufgetaucht also bin ich zu fuß nach dir suchen gegangen. Ich habe alles abgesucht."

Seine stimme klang gedämpft und tonlos. Er schaute immer noch an mir vorbei als würde er garnicht wirklich mit mir reden.

Ein Druck breitete sich  in meiner Brust aus und ich bekam erneut einen Kloß im Hals.

"Noah.." flüsterte ich und lief so gut es ging auf ihn zu. "Es tut mir wirklich leid, okay?"

Ich stand ganz dicht bei ihm doch er antwortete mir eine ganze Weile nicht.

"Weißt du was mir leid tut?" fragte er dann ganz unerwartet und brach das unangenehme Schweigen.

"Nein" antwortete ich und atmete einmal tief ein und aus. Ich versuchte meine Aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

"Das ich meine Zeit damit verschwendet habe nach dir zu Suchen. Das ich mir sogar Sorgen um dich gemacht habe."

Wie auf Knopfdruck schossen mir die Tränen, die ich zuvor noch erfolgreich zurück halten konnte, in die Augen.

Noah stand auf, schaute mich dabei immer noch nicht an. Leise ging er zu der Treppe die ins Obergeschoss führte. "Aber dir.., dir muss rein garnichts leid tun Claire," und dann ging er.

Ich stand einfach da, umschlag mit den Armen meinen Oberkörper und konnte mein Schluchzen nicht zurück halten. Meine Augen brannten vom vielen Weinen.

Langsam humpelte ich auf das Sofa zu und setzte mich auf die Stelle auf der Noah gesessen hatte.

Warum hat er sich den solche Sorgen gemacht?

Diese Frage ließ mich nicht los, die ganze Zeit über die ich im Wohnzimmer saß und ins nichts starrte.

Das stechen in meinem Knie war im Gegensatz zum stechen in meiner Brust ein nichts..

Nach einer Weile legte ich meinen Kopf auf die Sofalehne und schloss meine Augen.

Was mache ich bloß immer falsch..

Lost in a Perfect NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt