Bis du Ja sagst 18

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Marcos Sicht

Genau um 20 Uhr stand ich pünktlich vor der Tür des Ladens in dem ich einst meine Lehre angefangen hatte. Verdammt, wie viele Jahre waren seitdem vergangen? Eigentlich nicht mal so viele, es waren nur sehr turbulente gewesen musste ich dann doch feststellen. Als ich mittags eine Nachricht von Laura erhielt, dachte ich schon sie würde mir absagen wollen und überschlug mich fast vor Freude als sie mir noch einmal den Termin und die genaue Uhrzeit bestätigte. Anfangs überlegte ich mir ob ich Blumen besorgen sollte, wie man es doch so allgemein, ganz klassisch bei solchen Dates machte, fand es aber dann doch zu albern und bei dem Gedanken schmunzelte ich erneut. Ich erschrak leicht als das Licht, direkt über dem Eingang auf einmal anging. Im nächsten Moment sah ich auch schon das Gesicht von Laura hinter der Scheibe und neben ihr dies ihrer Freundin und Kollegin. Mir fiel ihr Name nicht mehr ein aber das spielte für mich in dem Augenblick auch keine Rolle. „Hey du bist ja schon da" begrüßte Laura mich freundlich und bekam nur ein nicken von mir. Sie schloss schnell die Tür hinter sich ab und Kerstin, der Name war auf einmal da, schaute mich breit grinsend an. Erst wollte ich keine Notiz von ihr nehmen doch dann „danke nochmal für die Karte und ich wollte dich Fragen ob du vielleicht mir ein Autogramm von Lukasz besorgen könntest". Laura rempelte ihr heftig in die Seite, so dass sie einen kleinen Ausfallschritt nach rechts machen musste um nicht ganz aus dem Gleichgewicht zu geraten. „Ich werde schauen was sich machen lässt" gab ich ihr freundlich als Antwort, konnte aber das Schmunzeln kaum unterdrücken. „Super! Ähm, dann bin ich auch schon weg. Wünsch euch nen schönen Abend" mit den Worten ging sie wirklich, nach dem sie noch eben schnell Laura drückte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. Wir sahen ihr beide noch nach bis sich bei mir ein schlechtes Gewissen einstellte. „Muss sie denn weit gehen? Ich hätte sie auch fahren können", die Gegend war nicht unbedingt bekannt für einen schlechten Ruf, aber es war schon dunkel. Laura schüttelte den Kopf „nee, ihr Auto steht um die Ecke"-„ah ok, dann können wir ja fahren. Ich war so frech und hab vorsorglich einen Tisch reserviert"-„ach ich wusste doch da war noch was. Genau an das hatte ich nämlich auch noch gedacht. Es ist zwar Montag, aber man weiß ja nie" Floskel über Floskel die oberflächlicher nicht hätte sein können, schoss es mir durch den Kopf. „Ja dann?" Laura nickte in die Richtung meines Autos und ich bemerkte, wie ich gerade in Gedanken absang „Oh ja, natürlich", schnell ging ich rüber, öffnete wie es sich gehörte die Tür und ließ sie einsteigen.

Das Essen war genauso schön und interessant wie schon das Letzte und ich wünschte mir, diesmal noch mehr als das letzte Mal, dass es nicht endet. Doch nur weil das Essen vorbei war, musste der Abend nicht zwangsläufig nun auch ein Ende finden. Langsam gingen wir zum Parkplatz zurück und redeten immer noch über die verschiedensten Dinge die uns einfach bewegten. Es war, als würde es kein Thema geben zu dem nicht einer von uns etwas zu sagen hatte. Wir lachten viel, nahmen aber gewisse Sachen auch ernst und jeder hatte seine Meinung, die er dem anderen so gut wie möglich darlegte. Viel zu schnell waren wir bei meinem Auto angekommen und ich hoffte sie würde diesmal nicht wieder sich nach Hause fahren lassen. „Wollen wir noch wo anders was trinken gehen?"-„Willst du mich das jetzt jedes Mal fragen?"-„So lang bis du ja sagst, so war mein Plan" wir mussten beide anfangen zu lachen, was ich abrupt unterbrach und ein ernstes Gesicht machte. „Also? Wie lautet deine Antwort diesmal und lass dir gesagt sein, ich bin hartnäckig"-„als wäre mir das entgangen. Musst du denn morgen nicht zum Training?"-„Du wirst es nicht glauben aber wir haben morgen Vormittag keins. Ich kann also beruhigt ausschlafen und wie sieht es bei dir aus?"-„So viel Glück habe ich leider nicht, aber ..."-„aber du willst so wieso nach Hause?" Ok, meine Zunge war mal wieder schneller als beabsichtig und ich suchte nach einem Ausweg da raus. „Nein, das hatte ich eigentlich nicht vor" ein Schweigen entstand zwischen uns was es den ganzen Abend nicht gab. Ich hatte es vermasselt! „Ich würde gerne mit dir noch wo anders was trinken gehen, nur sollte ich es dann nicht mehr allzu spät werden lassen" sagte Laura dann endlich, nach dem die Stille schon fast anfing unheimlich zu werden. „Das klingt gut" gab ich mein Kommentar dazu und nickte, „ja, das klingt sehr gut" ich entriegelte das Auto und wir stiegen ein. Irgendwie war die Idee mit dem trinken gehen zwar toll und wurde noch besser weil Laura zustimmte, aber ich hatte nicht zu Ende gedacht. Wo sollten wir hin? Erst fuhr ich etwas planlos durch die Straßen bis mir dann doch eine Idee kam.

Und wenn es Liebe wird?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt