Fangirly 5

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Denise Sicht:

Laura legte mir meine Karte auf den Tisch und ich sah sie mit großen Augen an. „Was sagst du, die ist von Marco?"-„Ja, cool oder?" schmunzelte sie mich an und nahm einen Schluck Kaffee. „Na das hätte ich aber nicht gedacht dass der sich noch an uns erinnert" immer noch ungläubig schüttelte ich leicht mit dem Kopf. Es war ganz schön viel Zeit vergangen als wir die Jungs das letzte Mal so richtig aufgemischt hatten. Ich konnte mich zwar weniger an Marco aus der Zeit erinnern, dafür aber an einen seiner Freunde und dass wir das letzte Spiel gewonnen hatten. „Ob wir dann auch wieder die anderen treffen?"-„Was heißt denn wir?"-„Na wir sind doch alle in der Vip, vielleicht sind ja Marcel und Robin auch da?" ich dachte an Robin, was mir noch mehr Vorfreude bescherte, denn den fand ich früher schon ganz putzig. Als ich gecheckt hatte, dass er Instagram hatte, musste ich ihm direkt folgen und stellte fest, dass er immer noch putzig war. Obwohl man sich ja schon als Kinder kannte, war es mir aber dennoch zu blöde mich bemerkbar bei ihm zu machen. Was war es also für ein glücklicher Zufall, das Laura auf Marco getroffen war? „Was jucken mich denn seine Freunde? Ich will Lukasz sehen!" meldete sich Kerstin zu Wort, womit sie sich Lauras und meinen erstaunten Blick einfing. „Du bist so ein kleines mieses Fangirly" sagte ich trocken und jeder versuchte offensichtlich sich zu beherrschen. Laura gab als erstes auf und lachte was das Zeug hielt. Irgendwann hatten wir alle Schnappatmung und Tränen in den Augen stehen. „Denise du bist so gemein" japste Kerstin und wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel, bedacht darauf ihre Schminke nicht zu verwischen. „Ich finde es super das wir wieder mal alle zusammen ins Stadion gehen" ließ ich verlauten und schaute dabei milde lächelnd auf Laura. Ich wusste dass sie es bestimmt nicht einfach haben wird ihrem Freund das zu sagen und dennoch schien sie mir, als hätte sie sich in den letzten Wochen irgendwie verändert. Sie wirkte auf einmal viel stärker und selbstbewusster. Ich überlegte mir woran das wohl lag. Sie hatte sich eine Woche lang nicht mehr blicken lassen und sagte immer was von einer dicken Grippe, doch weder Kerstin noch ich glaubten ihr das so recht. Als sie dann den ersten Tag wieder zur Arbeit kam, schrieb mir direkt Kerstin dass man bei Laura ein blaues Augen sehen konnte. Es bestätigte uns beide, das es hier nicht um eine Grippe ging, sondern um mehr und was ganz anderes. Auch wenn wir ihre besten Freundinnen waren, vermieten wir es sie darauf anzusprechen. Es hätte so oder so nicht wirklich was gebracht. Laura verteidigte ihren Freund direkt wenn man auch nur ein Wort gegen ihn sagte. Ich hatte bei einer Grillparty mal mitbekommen wie er mit ihr umging und zog sie hinterher zur Seite um mit ihr darüber zu reden, sie stritt es nicht ab aber tat es ab als was Belangloses. Als ich mit Kerstin darüber sprach, war sie der Meinung wir müssten warten bis Laura selbst nach Hilfe fragte. Doch sie tat es nie und nun hatte sie ein blaues Auge. Sie war seit ewigen Jahren meine beste Freundin und solch einen Typen hätte ich ihr nie gegönnt. Anfangs war ich immer sehr neidisch auf ihre Beziehung, denn ich selbst hielt es nie lang aus mit ein und demselben Kerl. Was sich auch bis heute nicht geändert hatte. Nur wenn ich sah wie Carsten mit Laura nach all den Jahren umging, war ich ganz froh dass ich mir immer wieder ein neues Abenteuer suchte. „Denise?"-„Ja?" ich war so tief in meine Gedanken versunken das ich überhaupt nicht mitbekommen hatte, das mich Kerstin etwas gefragt hatte und ich schaute sie mit großen Augen an. „Ob du mir am Samstag die Haare und das Makeup machst?"-„Ach so" ich musste auflachen, wir hatten ja sonst keine Sorgen bei einem Fußballspiel „ja klar mach ich das. Wo treffen wir uns denn?"-„Ich kann ja nicht von dir verlangen das du mit einem ganzen LKW zu mir kommst. Darum schätze ich das wir uns am besten bei dir treffen oder nicht?" Kerstin schaute uns beide fragend an und wir nickten. „Super" sie stand auf, nahm den letzten Schluck Wasser aus ihrem Glas „und wohin springst du jetzt?" kam es von Laura „ich fahr jetzt shoppen. Kommt ihr mit?"-„Wie shoppen?"-„Na ich brauch was neues zum Anziehen für Samstag" selbstbewusst wie immer grinste sie uns an und ich sah zu Laura rüber. „Nee, ich muss nach Hause, Carsten kommt gleich der will sein Essen dann auf dem Tisch haben"-„und ich muss noch zu einer Kundin, Hausbesuch"-„na gut, dann geh ich eben allein" schmollte Kerstin und nahm sich Handtasche und Jacke. „Wir sehen uns morgen Abend bei mir?" fragte sie noch einmal in die Runde, was ihr nur wieder ein Nicken einbrachte. „Super!" dann war sie weg. Laura stand auch auf, „dann bin ich jetzt auch mal auf dem Weg" sie sah auf die Uhr und wirkte auf einmal sehr nervös. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen „was ist mit dir und deinem Freund?"-„Was soll schon sein?"-„Wir sind nicht dumm, wir haben das blaue Auge gesehen". Wie zu erwarten winkte sie wieder einmal ab „ach das, nur halb so schlimm"-„halb so schlimm? Ich finde das nicht halb so schlimm, sondern schlimm!"-„Mach dir keine Sorgen, ich werde es ändern" betrübt schaute sie wieder auf die Uhr, winkte dann kurz und ich war allein.

Und wenn es Liebe wird?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt